Logbuch #49

Heute war ich zur Abwechslung mal wieder unter Menschen und habe sowohl meine Eltern als auch meine beste Freundin Maze besucht.

Mit meiner Mum habe ich gekocht, ihr eine selbstgenähte und mit Liebe von Hand genähte Maske geschenkt und mit meinem Dad meinen Patenonkel angerufen, da der heute Geburtstag hatte. Und er hat sich echt extrem gefreut nach X Jahren meine Stimme zu hören und gleichzeitig entschuldigt, dass er nicht so an mich gedacht hat. Es war ein echt interessantes Gespräch, bei dem ich wirklich mitfühlen konnte, obwohl wir nicht viel miteinander zu tun hatten seit mehr als 10 Jahren.
Ich habe nämlich gemerkt, dass er ein schlechtes Gewissen bekommen hat, denn er meinte, dass er nicht gut darin sei, sich regelmäßig zu melden und auch selten an mich gedacht habe. Daraufhin habe ich eingehakt und gemeint, dass das doch bei mir nicht anders sei mit dem Melden und er sich da bitte keinen Kopf machen solle und ich ihm da keineswegs böse sei.
Die Dankbarkeit, die während dieses sehr kurzen Telefonats bei mir ankam und auch jene dafür, dass ich ihm heute auch gratuliert habe, war wirklich ein schönes Verbundenheitsgefühl. Daher wollte ich ihm auch nicht sagen, was mein Vater so lustig fand und von dem er meinte, dass ich es ihm auch unbedingt sagen müsse. Nämlich dass ich heute beim Zigarettenholen für meine beste Freundin Maze den Ausweis zeigen musste. (Ich bin 30…) Das hat für mich dann irgendwie nicht in das Gespräch gepasst.
Soziale Interaktion sowie die verschiedene Interpretation von Situationen ist echt immer wieder interessant…

Nach meinen Eltern habe ich dann Maze besucht und bin mit ihr unsere „Novum“-Liste durchgegangen, in welcher wir notiert haben, was uns in dieser „Krise“ an uns und am jeweils anderen aufgfallen ist.
Und ich finde es unglaublich schön, dass wir uns so austauschen können und auch ähnliche Gedanken machen! Zum Beispiel, dass wir beide uns mehr denn je das Gute ins Gedächtnis rufen und Abstand nehmen von negativen Gedankenmustern.

Da sie ja auch meinen Blog liest, hat sie mir noch Feedback gegeben zu etwas, das mir seit dem letzten Beitrag auch aufgefallen ist:
Ich neige nach wie vor dazu, mich mit anderen bzw. einer von mir empfundenen „Mehrheit“ zu vergleichen und dann als „unnormal“ darzustellen, anstatt gewisse Verhaltensweisen an mir anzunehmen und zu akzeptieren. Denn ich bin zwar anders, aber nicht schlechter. Durch diese Wertung, die ich teilweise unbewusst einfließen lasse, grenze ich mich oft nämlich aus und verhalte mich auch dementsprechend, weil das dann natürlich auch in meiner Denkweise verankert ist.

Posted by Journey

Kategorie: Logbuch

Autor: Journey

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