alles oder nichts

Manchmal muss man einen Cut ziehen, durchbrechen, beenden, neues beginnen, ausbrechen aus dem ewigen Trott des Alltags.

Nur um zu erkennen, dass man schwach ist. Mal wieder ein zu schwacher Mensch, um den Zwischenschritt zu gehen. Zwischen Aus und an, 1 und 0, richtig und falsch…

Antidepressiva setzt man auch nicht auf einmal ab. Warum gehe ich dann mit meinen Lebensinhalten so um? Warum kann ich nicht runterschrauben auf 0,5, sondern stürze mich voller Euphorie immer wieder ins absolute Nichts und reiße alles um mich herum mit? Warum sehe ich das Mittelgrau nur in Photoshop, aber nicht als Weg in meinem Leben?

Warum merke ich das alles erst hinterher?

Ich will das nicht mehr!

Aber ich weiß absolut nicht, wie ich das ändern soll.

 

Irgendwie finden die meisten meinen Blog nicht über „alles und nichts“ sondern über „alles oder nichts“.

Irgendwie haben sie recht…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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4 Kommentare        

Hmm.
Schau mich an, ich bin das genaue Gegenteil. Ich entscheide mich fast nie für eins oder null. Immer nur für vielleicht.
Neulich habe ich das bewusst mal versucht: einfach entschieden und gemacht – und es war falsch 🙂
Ich bin der ewig Unentschlossene, der auf diese Weise für immer auf der Stelle tritt, nie was erreicht, aber so auch keine Fehler macht.
Du bist die, die keine Dinge in der Schwebe ertragen kann. Du brauchst Klarheit und machst so auch schonmal den größten Scheiß.
Ich verhunger auf dem Weg, Du kommst wenigstens irgendwo an – wenn auch nicht immer am Traumziel 😉

Keines von beiden ist besser als das andere. Jede Art hat Vor- und Nachteile.

… und das Mittelgrau in Photoshop besteht letztlich auch nur aus Einsen und Nullen 😉

Hmmm…das ist schade. Denn wer nichts macht, macht zwar nichts direkt falsch, aber aber auch nichts richtig. Und es stimmt, dadurch bleibt man immer auf einer Stelle. Eine Weiterentwicklung wird dadurch aber leider auch schwierig bis unmöglich.
Hast du denn Ziele oder lässt du dich eher treiben?

Und ich kann wirklich keine Dinge in der Schwebe ertragen bzw. fällt es mir schwer damit umzugehen…besonders dieses Jonglieren zwischen so vielen Dingen, die alle für mich eine hohe Priorität haben, muss ich noch lernen.

Ich frage mich gerade, wie es möglich ist, die Einsen und Nullen in meinem Leben so in Eiklang zu bringen wie in Photoshop…mich fasziniert das technisch gesehen ja schon und es ist auch nachvollziehbar. Aber im realen Leben gibt es da leider kein Muster, keine Syntax…

> … dadurch bleibt man immer auf einer Stelle.
> Eine Weiterentwicklung wird dadurch aber leider
> auch schwierig bis unmöglich.

Ja, das ist einer der Nachteile, die ich meinte.
Andererseits: Ist Weiterentwicklung wirklich so viel besser als Stillstand? Für die Wirtschaftstheoretiker ist Stillstand der Tod und Fortschritt die heilige Kuh. Für mich bedeutet Stillstand aber eben auch Stetigkeit und Verlässlichkeit, Weiterentwicklung dagegen Unberechenbarkeit und Risiko.
Glaub mir, ich sehe die Nachteile der Unentschiedenheit, ich fühle sie jeden Tag. Aber ich weiß auch um die Vorzüge, wenn Dinge in der Schwebe bleiben. Ich möchte hier eine Lanze brechen dafür, beides zu akzeptieren und je nach Situation auch anzustreben: Meinem Wesen entsprechend lasse ich sehr viele Dinge offen, lerne aber auch eifrig, mich einfach mal zu entscheiden. Den Menschen, die immer alles gleich entscheiden, täte dagegen vielleicht Gelassenheit gut und die Geduld, abzuwarten.

> Hast du denn Ziele oder lässt du dich eher treiben?

Auch ich habe Ziele, für die ich auch konsequent arbeite und sehr viele auch erreiche. Aber wenn nicht, dann eben nicht, oder vielleicht morgen. Ich bin eher gelassen. Ich halte weniger von Selbstoptimierung zum Erreichen meiner Ziele als von Akzeptanz meiner Schwächen. Unsere ganze Gesellschaft sollte lernen, schwache Menschen zu akzeptieren und solche, die keine Ziele erreichen. Ich glaube, das würde zu zufriedeneren Menschen führen.

Das hast du schön formuliert…diese Gelassenheit mit den „offenen Dingen“ ist wirklich zu bewundern…mich machen „offene Angelegenheiten“ eher fertig…

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