Manchmal habe ich ihn; diesen einen lichten Moment, in dem mein Verstand sich zufrieden dessen entsinnt, was wa(h)r ist, und nicht dessen, was nicht (mehr) ist…
Ich suche nur schnell die passende Musik, dann erzähle ich euch, wie es mir (er)geht….
So.
Die Wahrheit ist…mich plagt eine innere mir unbekannte Angst. Mein erster Satz klingt zwar schön, wie er da steht, aber ich kann mich bereits in diesem Moment nicht mehr mit ihm identifizieren. Das „trauernde“ Etwas in mir kriecht wieder hervor. Das, was ich suche zu verdrängen…und was in mir auf dem Boden kauert und von Dunkelheit umgeben ist. Alleine. Und es schreit. Zittert. Weint. Muss ich es ansprechen? Es rausziehen, wo ich mich doch in mir selbst verrenne, verirre… Tag für Tag?
Auf der Suche nach dessen, was ich wirklich bin…
Als ich diesen Blog vor über fünf Jahren gegründet habe, hatte ich den Wunsch, mich mitzuteilen auf einem Weg, der mir der einzige schien, um das zu kommunizieren, was ich denke und fühle. Und das hat auch ganz gut funktioniert. Aber mittlerweile geht das nicht mehr. Ich konnte immer eine Art Faden aufrecht erhalten und mit dem, was ich schrieb, beschreiben und somit „festlegen“, wer ich war. Aber nun? Nun weiß ich so vieles nicht mehr in Worte zu fassen. So vieles geht so schnell vorüber. So viel Ungeschriebenes. So viele Menschen, die etwas von mir erwarten…oder erwarte es nur ich? Alles zu sein? Nichts unter 100 zu leisten?
Ich bin nicht unglücklich, das bin ich nun wirklich nicht. Aber ich bin auch nicht erfüllt. Keineswegs. Ich bin vielmehr bis in die kleinsten Bestandteile zerrissen. Ich bin nichts Ganzes und nichts Halbes. Ich bin ein Individuum, das stimmt schon…aber kein gewöhnliches…
Ich bin wechselhaft, flüchtig. Hänge an dem einen und schon in dem anderen.
Doch eigentlich…bereue ich nichts. Ich würde vieles noch mal so machen, wenn ich die Zeit zurück drehen könnte. Verhindern könnte ich das, was geschehen ist, ja irgendwie nicht. Dann würde eben etwas anderes geschehen. Und DA liegt das Problem. In dem inneren tiefen Wunsch, nicht die Zeit, sondern meine Existenz zurückzudrehen…
Das ist das, was mir Angst macht. Das permanente Vorhandensein einer Sehnsucht nach Nichtexistenz…und das Leben…die Liebe…alles, was ich nicht verstehe…all das ängstigt mich…
Es tut mir irgendwie Leid, dass das hier alles so liegen bleibt und ich gedanklich und emotional nicht mehr an all dem hier hänge so wie früher. Das fehlt mir. Das Schreiben…das Leben…doch ich bin wohl dazu verdammt, immer den gleichen Kreislauf zu durchleben…ich werde wohl immer erst dann begreifen, dass mir das Jetzt gefehlt hat, wenn es Vergangenheit geworden ist…
In meinen Augen ist es beängstigend, das ich mich seit Wochen genau so fühle. Geschwister im Geiste, denke ich. Lass dich nicht hängen Herzchen.
Danke…du dich aber auch nicht…!