Ich will es tun
Morgens um 5 durch die Stadt laufen
Wenn niemand unterwegs ist
Wenn das dunkle Pflaster Halt gibt
Mir mehr Leben aufzeigt
Als es der Tag jemals könnte
Will das alles fühlen
Nach einer lang durchzechten Nacht
Mit Beschäftigung
Die ich machen will
Und nicht muss
Mich nicht zwingen
Weil die Schule ruft
Das Gewissen mich schlägt
Die unerledigten Aufgaben sich häufen
Will das Gefühl um sechs spüren
Wenn ich denk‘, ich kann nicht mehr
Und doch Euphorie empfinden
Wenn später die Sonne aufgeht
Ihre Strahlen mich kitzeln
Der Tag ruft
Nie vorbei geht
Es scheint
Es war nie Nacht
Das ist so ein Moment
In dem ich an dich denke
Ich denke daran
Wie du es schaffst
Alles falsch zu machen
Und gleichzeitig alles richtig
Du veränderst dich
Versinkst nie zu lange
Im Stillstand
Erweiterst immerzu deinen Horizont
Wandelst dein Innerstes
Kehrst es um
Zu oft
Vom hellen Schein in tiefste Dunkelheit
In der ein kleiner Schimmer
Deinen Weg leuchtet
Du triffst Entscheidungen
Und verwirfst sie wieder
Du kannst an einem Tag
Von etwas überzeugt sein
Und am nächsten
Für die andere Seite steh’n
Du hinterfragst und diskutierst
Dein Wissen
Spricht von Überzeugung
Du bist so jemand
Der immer höher steigt
Manchmal zu perfekt erscheint
Und Mond um Mond
Tief auf dem Boden aufschlägt
Übrig bleibt nur Schmutz und das
Was man einen zerplatzten Traum nennt
Doch lernst du
Jedes Mal irgendwie dazu
Scheinst nun wieder stark
Deine Meinung gefestigt
Die Psyche stabil
Du begegnest allen falschen Menschen
Und wenn sie gehen
Waren es die richtigen
Du lachst gerade
Und hast doch wieder Tränen in den Augen
Weil du um das alles weißt
Du bist so ein Wesen
Das so vieles in sich aufsaugt
Die Umgebung
Die Menschen
Die Inspiration
Die Liebe
Und du weißt auch
Um diesen einen Moment
In dem du dich fragst
Wie diese Szene in deinen Roman kam
Du schreibst an deinem Drehbuch
Testest alles aus
Legst kalt die Kaffeetasse nieder
Zahlst deinen Preis und gehst
Schmeißt Rosen um die Ohren
Fühlst dich verlassen
Obwohl du es bist
Die verlässt
Du nimmst im richtigen Moment in den Arm
Sagst die richtigen Worte
Zur richtigen Zeit
Es gibt kein falsch
Alles scheint richtig
Und doch agierst du im Hintergrund
Deine Worte
Zu oft missverstanden
Zu oft unterbewertet
Zu oft überhört
Und das scheint also dein Leben zu sein
Ruhig
Bescheiden
Und doch voller Chaos und Szenen
Die passen
Weil sie zu deiner Geschichte gehören
Weil sie glücklich machen
Obwohl sie paradox sind
Aus dem Zusammenhang gerissen
Das komplette Gegenteil aufzeigen
Man könnte meinen
Du liebst dich
Wenn du so schreibst
Bist mit dir im Reinen
Siehst das Unperfekte als perfekt
Schwingst auf den Saiten des Gleichgewichts
Doch hattest du es nie leicht
Hast nichts geschenkt bekommen
Wurdest nur bestraft
Von anderen
Doch nie tat es einer
Bis zum Ende
Nur Worte
Interpretierst nur du
Und wenn sie auch nichts getan haben
So hast du es am Ende eben selbst getan
Denn eigentlich verachtest du dich
Denkst zu oft daran
Wie es wäre
Sich einfach zu zerstören
Zu verschwinden
Deine Welt sterben zu lassen
Deine Gedanken zu vernichten
Dir einfach selbst den Gnadenstoß zu geben
So bist du abgehärtet
Vernarbt vom Leben
Und doch berührt dich noch das Schicksal
Der anderen
Die Lebensgeschichten
Mit Freud und Leid
Fühlst dich hinein
Versuchst es
Willst verstehen
Liebst den Gedanken
Die Entwicklung
Das Leben
Und das alles
Denkst du
Fühlst du
Bist du
Wenn du morgens in die Sonne blickst
Die Nacht hinter dir gelassen
Bist du in dem Moment
Einfach alles
Und irgendwie auch nichts
Zu wenig
Du denkst zu viel
Der Mensch denkt so viel
Sagt so viel Ungesagtes aus
Doch die Welt macht ihn blind
Durchsichtig
Und dennoch versucht man
Immer sichtbar zu werden
Zu leben
Es einfach zu spüren
Um jeden Preis
…
Comme ci
Comme ca