Es ist 4:30 Uhr. Ich werde/will heute Nacht nicht mehr schlafen, da meine Gedanken zu aufgewühlt sind. Meine Frage: Was ist wichtiger – Liebe oder Zukunft?
Als ich mir meinen gestrigen Text noch einmal durchgelesen habe, ist mir aufgefallen, dass ich noch recht „willensschwach“ bin und sehr viel zögere, aus Angst, doch nicht schreiben zu können und nicht gut genug zu sein. Mir scheint da noch etwas Entscheidendes zu fehlen. Und zwar der Mut, einfach mal was zu wagen. Mich hochzukämpfen, ohne Rücksicht auf irgendjemanden. Ohne Rücksicht darauf, ob ich nun schreiben kann oder nicht. Einfach auf MICH zu vertrauen, statt darauf zu warten, dass mich jemand motiviert, etwas zu tun oder mir sagt, dass ich es kann oder nicht. Denn das geschieht eher seltener und wenn, dann nur von Freunden und Bekannten.
Ich bin in letzter Zeit relativ faul geworden. Schreibfaul vor allem. Und das wird jetzt wieder aufgehoben. Das Internet lässt sich wohl nicht abmelden, dann muss ich eben der Versuchung widerstehen, es zu nutzen. Ich will nach oben! Und ich weiß, wenn in zwei Jahren die Frage nach dem Studium kommt, dann werde ich abhauen. Mein Weg ist mir wichtiger als das, was mich hier unten hält. Das bedeutet nicht, dass mir alle hier egal sind, sondern dass ich weiß, wo ich hin will. Und das werde ich hier im Black Forest nicht finden.
Navi ist davon gar nicht begeistert, aber daran kann ich nichts ändern. Ich bin kein Beziehungsmensch, das war von Anfang an klar. In den letzten Monaten habe ich zwar viel darüber gelernt, aber mein Weg ist und bleibt die Karriere, das Schreiben. Und ich weiß es doch besser, die Liebe geht irgendwann vorbei. Aber auf meinen bisherigen Weg kann ich zurückblicken. Liebe ist schön und nett, aber die Verwirklichung der eigenen Person geht da bei mir voraus. Keine Liebe kann so groß sein, dass sie die zum Schreiben überwiegt und mich hier in V., S. und K. festhält. …Ich will mich einfach nicht mehr selbst aufgeben aus Liebe. Das habe ich schon oft genug getan bzw. eigentlich nicht sooo oft, aber dafür intensiv praktiziert.
Es gibt einfach Dinge im Leben, die sind mir wichtiger als andere, weil ich weiß, dass sie mir gut tun und mich weiterbringen. Lernen und vor allem Schreiben haben daher höchste Priorität. Wer das nicht akzeptieren kann, kommt zwangsläufig zu kurz. Besonders meine Freunde sind davon betroffen. Tati sehe ich zwar fast jeden Tag, aber nur in der Schule. Maze sehe ich zu selten. Und Mary teilweise gar nicht mehr. Das Nest besuche ich nur, wenn ich auf der Durchreise bin und ein bisschen Zeit habe, bevor der Bus kommt. Und mein Freund Navi kommt zwangsläufig auch zu kurz. Aber das ist ein anderes Thema, denn das müsste nicht so sein. Ich hätte gerne jemanden bei mir, der mich motiviert und anspornt zu lernen. Mir dem ich den restlichen Tag verbringen und einschlafen kann. Natürlich nur ab und zu. Aber er will das nicht. Er will nicht, dass ich lerne, wenn er da ist, denn er hätte dann ja nichts von mir. Also eben kein Alltag und kein Treffen bis auf die Mathe-Nachhilfe-Stunden. Da bin ich konsequent…
…nein, ich muss es sein…