…und wieder ein Freitag, der 13.

Samstagmorgen: Ich sitze gerade in V. und im Elternhaus. Es ist 6.38 Uhr und ich habe bisher noch nicht geschlafen. Die letzte Woche habe ich beim Navi sozusagen gewohnt und nachdem er heute gestern (so kommt’s, wenn man die Nacht aufbleibt XD) wegfuhr, habe ich mir erst einmal um mein Seelenleben Gedanken gemacht. Und dann habe ich Leute angerufen. Maze hatte einen Kater und andere Sorgen, also habe ich Mary angerufen, zu der ich die letzten ein bis zwei Wochen nur lauen Kontakt wegen einiger Urlaubsgeschichten hatte. Wir trafen uns auch gleich und machten planlose Fotos, spielten auf einem Spielplatz und dann rief sie ein Kerl an. Sie richtete sich also her und ich bekam währenddessen eine Selbstmord-SMS. Ich wusste, von wem sie sein könnte und rief an. Es war Kai. Ich schlug ihm ein Treffen vor. Mein Herz klopfte, ich wusste nicht, warum. Ich wusste eben nicht, was mich erwarten würde. Im Nachhinein hätte ich mir das alles sparen können. Aber ich bin keine Person, die so was kalt lässt. Auch wenn der Kontakt weg ist und all das.
Also machte mir wieder etwas einen Strich durch die Rechnung und ich kam wieder nicht ins Nest, wobei ich doch unbedingt heute Abend auf ein Bier rein und mir dann einen Otto-Film ansehen wollte. Alleine. Mit Chips, Bier und Kippen. Na, das wurde in dieser Nacht aber gar nichts. Von Entspannung war keine Rede.

Wir trafen uns, ich umarmte Kai aus Reflex. Und dann bot er mir seinen Arm an, ich hakte mich ein. Und er war wie immer. Dramatisch, aber nie auf den Punkt kommend, das regte mich auf. Ich stelle mich gerne zum Reden zur Verfügung. Aber mehr auch nicht. Ich weiß nicht, warum Kai sich nur von mir verabschiedet hatte. Vielleicht war ihm ja langweilig und er fragte sich, was seine alte Alte denn so machte. Jedenfalls ging es um Liebe. Ich verzieh ihm das von früher und meinte aber, dass es nie wieder wie früher werden würde. Liebe habe alles an Freundschaft zerstört. Er meinte, er würde mich noch lieben. Ich wusste, dass das wieder so ein Spiel war. Und ich spielte mit, bis er mir den Ring seiner Ex anzog. Kerzen auf dem Tisch, Bacardi im Glas, aber das war mir egal. Ja, ich habe das Glas halb leer stehen lassen, ihm den Ring in die Hand gedrückt, irgendwas Cooles gesagt, dass ich wieder vergessen habe und bin gegangen. Es ist vorbei. Vergangenheit. Ich mag Kai sehr. Sein Witz, seine Spontaneität und seine Verrücktheit. Aber ich kann ihm nicht mehr trauen. Alles an ihm, jeder Satz, ja sogar jedes Wort, kommen mir nur noch falsch vor. It’s over.

Danach wollte ich endlich ins Nest, aber das machte gerade zu. Also dachte ich mir, ich könnte ja ins Chaos-Café. Aber dann dachte ich mir, dass dabei auch wieder die halbe Nacht draufgehen würde und es war schon nach 12. Also bin ich ins HK gegangen, wo ich den Typen mit dem mobilen Sägewerk traf. Wir redeten ein wenig und dann kam noch S. (der Lange), ein Freund von Dieter dazu. Ihm ging’s nicht gut und irgendwie saß ich ne Stunde später in seinem Wohnzimmer. Wir spielten bis um viertel vor Sechs Kicker, klagten uns gegenseitig unser Leid (wobei ich irgendwie nichts sagte) und spielten Zither. Bzw. ich spielte Zither, denn ich war so fasziniert von diesem Instrument…
Dann einigten wir uns darauf, dass wir keinen Sex haben würden, ich mich auf den Nachhauseweg begebe und er nun schlafen geht. Ich verabschiedete mich, dankte ihm für alles, wünschte ihm eine gute Nacht und machte mich Richtung U., um ins Internet zu gehen und dies hier niederzuschreiben. Eine sehr abwechslungsreiche Nacht, wenn man bedenkt, dass ich ja eigentlich nur Mary zum Essen einladen wollte, um alles wieder gut machen zu können. Eine Sache, die mit dem Nest maximal drei Stunden dauern würde, bis ich wieder beim Navi wäre (wo ich die Woche alleine wohne) und mich aufs Sofa pflanzen könnte…ach. Ich sollte aufhören, Pläne zu machen…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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