Ich gebe zu, so langsam bekomme ich Panik. Und dabei ist morgen nur der letzte Schultag. Ich schreibe diesem Tag allerdings besonders viel Bedeutung zu und tue so, als würde mein Leben davon abhängen. Und dabei gibt es nur Halbjahresinformationen; die ersten an diesem Gymnasium. Ich habe aus irgendeinem Grund ziemliche Angst, was meinen Notenstand angeht.
Ich bin einfach nicht mehr in der Lage, alles zu geben, weil nichts genug sein kann, um gut zu sein. Ich hatte vielleicht ein paar Glückstreffer in Englisch und Mathe, aber ich zweifle trotzdem an mir, da ich im Mündlichen mehr als schlecht bin. Ich sage zwar ab und zu was, aber das trägt nie zum Unterricht bei, während andere fünf Minuten herumdiskutieren und so den Lehrer beeindrucken. Ich habe nichts gegen diese Leute, es regt mich einfach nur auf, dass ich das nicht kann. Von Angesicht zu Angesicht kann ich so einige in Grund und Boden diskutieren, aber in einer Klasse mit 30 Mädchen und sarkastischen Lehrern?
Am allermeisten macht mir mein Pädagogik-Unterricht sorgen, da mir das Fach, wenn man Gruppenarbeiten und Gemeinschaft abzieht, ziemlich Spaß macht. Aber da ich keine Vorträge halten kann und wohl mein Lerntagebuch auch nicht zur Besserung meiner Note beiträgt, bekomme ich immer mehr einen abwertenden Eindruck. Besonders von der gesamten Schule. Schreiben ist für alle nur Mittel zum Zweck. An meiner alten Schule hat das zumindest noch etwas Bedeutung gehabt, aber hier zählt das wohl nicht so.
Und ich soll eine Schülerzeitung gründen? Ich bin selbst nicht davon überzeugt, dass diese Gründung irgendjemanden an meiner Schule interessiert. Zudem will so gut wie keiner mitmachen. Und alleine in die Schlacht zu ziehen wäre purer Selbstmord…aber egal…ich habe sowieso schon verloren, also gibt es nichts mehr, was ich noch verlieren könnte.
Schweigen ist schwarz, Reden ist platin und Schreiben ist nichts.