Journey-Woche (#1): Mein Geburtstag

Meinen Geburtstag habe ich mit Dominik spontan verbracht. Ich wollte ihn ja sowieso mal besuchen und da ich meinen Geburtstag nicht alleine verbringen wollte, bot sich dieser Tag perfekt dazu an. Er hat mir endlich einmal seine Stadt gezeigt und wir hatten einen ziemlich ereignisreichen Tag (…obwohl wir eigentlich fast nur seine To-Do-Liste erledigt haben).
Natürlich war ich extrem aufgetakelt, was ihn eher nervös gemacht hat, da er ja eigentlich nicht auffallen wollte…aber selbst wenn ich etwas Einfaches angezogen hätte…wir beide fallen immer irgendwie auf…

An diesem einen Tag war ich zum ersten Mal in einer Shisha-Bar, wo Dominik und ich uns eine mit Honigmelone geteilt haben. (Ich brauche unbedingt auch eine Shisha!) Während er im Internet surfte, lauschte ich am Nebentisch zwei Leuten, die sich über das richtige Bewerben unterhalten haben. Die Frau, die dem Mann den Lebenslauf und das Anschreiben korrigierte, war mir auf Anhieb so extrem sympathisch, dass ich mich auch eingeklinkt habe. Der Mann war aber auch echt nett und beide waren zudem noch sehr intellektuell…die zwei wären ein schönes Paar gewesen…aber sie schienen sich gar nicht so gut zu kennen und vielleicht war dies das erste Mal, dass sie sich gesehen haben. Und vielleicht auch nicht das letzte…

Nach der Bar kam jedenfalls mein zweites erstes Mal für diesen Tag: Ein Erotik-Shop. Dominik wollte zuerst nicht rein und schon gar nicht mit mir, aber ich bestand darauf. Er hatte Angst vor den Sex-Tipps des Verkäufers – ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet, ließ mir meine leichte Aufregung aber nicht anmerken. Nun, was soll ich sagen? Ich war noch nie in so einem Laden gewesen. Ich war nur leicht schockiert darüber, dass mir 95 % der „Spielsachen“ bereits ein Begriff waren.

Dominik meinte nur: „Aaaah, Lustkugeln/Dildo/…etc.!“ und ich immer nur: „Kenn ich.“

Das lustigste war immer noch das mit den Handschellen. Dominik wollte sich festnehmen lassen „…wie die Bullen das immer machen!“ Er versuchte also de Handschellen mit Schwung über das Handgelenk zu schlagen, sodass sie unten zuschnappen. Netter Plan, klappte nur leider nicht. Der Verkäufer sah uns total lethargisch zu und murmelte: „Das funktioniert nur im Film!“ …und schwupps, schnappte die Handschelle dann doch zu und ich beeindruckte den Verkäufer leider nicht, indem ich Dominik da ohne Schlüssel befreien konnte. Nachdem ich weiter im Laden umhertorkelte, entschied ich mich für einfache Netz-Stockings, denn die wollte ich schon immer mal haben.

Aber das dritte erste Mal war heftig und übertraf alles: Dominik und ich betraten den Media Markt…

Zuerst standen wir vor den Schließfächern und schon da ernteten wir böse Blicke, weil er laut meinte: „Oh, da muss man einen Code eingeben…nimm was einfaches…5555!!!…oh shit, das haben die jetzt alle gehört…“ Wir nahmen dann 2501, was er sofort wieder vergaß, ich aber zum Glück nicht.

Dann gingen wir nach oben, um seinen Internetstick einschicken zu lassen. Es folgte ein hin und her mit dem Verkäufer und letztendlich stand ich abseits und versuchte die Nummer auf dem Stick zu entschlüsseln. Als wir wieder dran kamen, meinte ich stolz, ich hätte das Rätsel gelöst und redete auf den Kerl hinter dem Tresen ein, dass wir das ja jetzt eingeben könnten undundund. Dumm nur, dass Dominik und ich ein verdammt schlechtes fotografisches Gedächtnis haben…denn der Kerl war nicht der Verkäufer von vorhin. Autsch! Das gab mir schon mal 5 Minuspunkte. Also erzählten wir ihm noch einmal die ganze Geschichte von vorne. Dabei versuchte ich möglichst seriös zu wirken, wobei der Verkäufer mich aber gar nicht ernst genommen hat… Und als Dominik dann noch meinte: „Sie sollen doch, Sie sollen doch…!“ war der Verkäufer sichtlich angepisst und schrie durch die Servicestelle: „ICH SOLL?!?! ICH SOLL GAR NICHTS!!“ Das gab uns mindestens noch mal 5 Minuspunkte womit wir auch schon am unteren Limit angekommen waren. Ich schätze mal, dass alle froh waren, als Dominik und ich die Servicestelle verließen. Wir auch…

Nur leider waren wir hier noch nicht ganz fertig: Ich brauchte noch ein Handykabel und das ganz ganz dringend, da meiner Katze schon wieder eins zerbissen hat. Sie hat jetzt schon bestimmt fast 10 Kabel auf dem Gewissen! An alle, die mir jemals eins geliehen haben…tut mir Leid, ist nicht meine Schuld, dass ihr es nie wieder sehen werdet! >.<

Aber zurück zum Thema: Ich hatte noch 15 Minuten bis der Zug kommen würde. Ich war also gestresst und rannte wie eine irre durch den Media Markt, wo natürlich kein Verkäufer war, wenn man ihn mal braucht. Als mir dann doch eine Frau entgegenkam, winkte diese ab und ging weiter. Der nächste Verkäufer schickte mich weiter, wo ich einen Mann echt freundlich fragte: „Entschuldigen Sie, wo finde ich hier die Handyladekabel?“ Und er schloss die Augen, ließ den Kopf hängen und krallte sich mit der Hand in den Tisch…dann meinte er, dass die da hinten seien und man sich normalerweise anstellt. Er schrie fast, ich bedankte mich hastig, meinte „Keine Zeit“ und haute ab, bevor der den Tisch anheben und nach mir werfen würde. Er sagte noch etwas mit Zeit, hörte aber auf mit schreien, denn ich war weg, krallte mir das letzte Samsungkabel, kratzte mein Geld zusammen und spang wie ein Flummi an der Kasse herum, worauf die Verkäuferin auf einmal drei mal schneller abkassierte…ja, ich war nun 22. Merkt man’s schon?