Die Nichteinsamkeit

Seit ich denken kann, bin ich irgendwie gerne überwiegend alleine. Als Kind konnte ich mich anscheinend wunderbar selbst beschäftigen und auch heute kann ich das sehr gut. Ich kann Tage nur zu Hause mit meiner Katze verbringen ohne mit einem Menschen direkt über irgendetwas Persönliches zu reden (Verkäufer an der Kasse zählen nicht). Das einzige, ohne das ich irgendwie nicht mehr kann, ist Skype. Obwohl ich da auch erst gegen Abend mit den Leuten schreibe. Für Telefonate via Skype ist nämlich meine Verbindung zu schwach (und manchmal sogar zum Schreiben…). Da ich nicht wieder zu Facebook offiziell mit meinem alten Profil zurückkehren werde, entfällt auch das schon mal. Mir ist zwar der Nachteil bewusst, aber ich muss auch ehrlich gesagt nicht mit allen in Kontakt bleiben und wenn, dann haben die meine E-Mail, meinen Webseiten-Link oder sich eh nie für mich interessiert.

Die einzige reale Person, mit der ich mich ab und zu treffe, ist eigentlich nur Ex-Mr.-Right. Ansonsten habe ich zu vielen aus der Gegend den Kontakt abgebrochen oder sie haben halt nie Zeit (wie mein bester Freund Kai…der hat aber wie immer Genug Dreck am Stecken…).

Eine beste Freundin (oder überhaupt irgendein weibliches Wesen in meinem Umfeld) gibt es seit dem Ende mit Fr. Croft auch nicht mehr. Mit Freundschaften (besonders zu Frauen) habe ich wohl so meine Probleme. Männliche Bekannte, so genannte „Kumpels“ habe ich so einige, aber Frauen!? Eigentlich sollte man ja meinen, dass jede eine Art beste Freundin braucht, der sie alles anvertrauen und mit der sie gemeinsam aufs Klo gehen kann. Ich habe dafür Ex-Mr.-Right, Science-Guy, Schokokäse und Dr. Hyde. Mr. Chocolate ist zwar mein Freund (immer noch : D ♥), aber ich muss ihn deshalb ja nicht ständig bequatschen. Dafür muss eben der Rest herhalten. : D Natürlich erzähle ich ihm auch, was mich bewegt und was ich gerade so vor habe. Aber da wir echt ein verdammt gutes Händchen dafür haben auf die Entfernung über Facebook und am Telefon bis zum geht nicht mehr zu streiten und uns misszuverstehen, macht jeder erst mal sein Ding, bis wir uns wiedersehen. Denn dann streiten wir komischerweise nicht. Nur ab und zu triggern wir uns leider ohne es auf Anhieb zu merken. (Beim letzten Mal bin ich wegen einer Schrankwand total abgedreht und habe keine Luft mehr bekommen…Geldphobie. Und wenn er sichtlich durchdreht, weil was nicht so funktioniert, wie es soll, und ich DANN noch gut gemeint frage, wie es ihm geht, dreht er an allen Rädern.) Wie auch immer, das wichtigste wissen wir ja auch auf die Entfernung voneinander. Zu sowas gehört natürlich eine gehörige Portion Vertrauen und das habe ich in ihn. Sonst würde das so denke ich gar nicht funktionieren. Allerdings ist es so, wie es jetzt ist, auch keine Dauerlösung…aber da arbeiten wir dran.

 

Meine „Einsamkeit“ an sich kann man insgesamt als „gewollt“ bezeichnen, denn mir ist so oft nicht nach Gesellschaft, Kneipenleben und der restlichen Welt. Ich komme zwar mit Menschen wirklich gut klar und kann auch fast jeden ansprechen und ihm aus dem Stehgreif einen Vortrag über manipulative Medien halten, aber dennoch bin ich lieber für mich. Mit meiner Katze. Alleine. Da weiß ich nämlich, was ich zu tun habe und wie ich mich beschäftigen kann. Wenn ich mit anderen zusammen bin, wird es mir schnell langweilig. Bei den meisten ist das irgendwie anders herum, aber bei mir eben nicht.

Die einzige, auf deren Nähe ich allerdings NIE verzichten könnte, ist meine Schönheit, meine Luna, mein Lüüünchöööööön, mein Katzenengel auf Erden! Sie ist immer für mich da, schläft in meinen Armen ein, wartet abends im Bett auf mich, weckt mich morgens, hält mich auf trab,… – oder schläft mit mir den ganzen Tag. Ohne sie zu beobachten, spüre ich fast immer, wo sie sich aufhält. Wir ärgern uns aber auch gegenseitig und keiner gibt natürlich nach. Irgendwann lasse ich dann Rammstein laufen und sie krallt sich in meinem Arm fest und beißt mich. Aber schon nach kurzer Zeit sind wir wieder ein Herz und eine Seele. Wie sind einfach vom selben Schlag. Sie ist so wie ich und ich bin so wie sie…und für mich ist sie wie ein Mensch, eine Mitbewohnerin.

Wirklich einsam bin ich also nie. ; )

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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7 Kommentare        

Oh, ich werde mit genannt *freu*
Ich beneide dich um diese Einstellung (und die Katze).
Ein schööönes Foto <3

Natürlich wirst du mit genannt ^^
Und dankeeee, das war irre schwer zu fotografieren und eher ein Zufallstreffer! ; )

… Yin und Yang kam mir zum Foto noch grad in den Sinn 😎

Ja, das stimmt ☯ : )

ja, schönes foto 🙂 katzen könnne auch soviel liebe geben, und es wird einem nie wirklich langweilig!
ich kann auch ganz gut allein sein, ich muss nur immer das gefühl haben, dass es menschen gibt, die mich gern haben, sonst werde ich unglücklich. ich stelle öfters fest, dass viele nicht mehr allein sein können. sobald der partner/die partnerin mal nicht da ist, rufen die sofort bei mir an… schlimm.

Ja, das habe ich auch bemerkt…dass ein Teil vom Paar nicht alleine sein kann. Das waren dann die Freundinnen, die immer nur dann angetanzt sind, wenn sie Single waren, oder ihr Partner keine Zeit hatte. Ich würde das irgendwie nicht aushalten mit so einem Partner, der ständig an mir klammert. Ich hab nicht mal mehr wirklich Freundinnen…aber das hat einen anderen Grund. ^^
Mein Freund ist was Einsamkeit angeht übrigens (und zum Glück) genau so wie ich. : )

@ cucuracha: So unterschiedlich kann die Kommunikation verteilt sein. Und andere würden sich über irgendwelche (Re-)Aktionen der Anderen freuen. Aber es kommt ja irgendwie kaum etwas zurück. Ich
beziehe mich dabei jetzt nicht auf lose/frische (Netz-)Bekanntschaften, sondern auf Kontakte, die ich schon als gefestigt angesehen und teilweise ja auch ohne zu Zögern als „Freundschaft“
bezeichnet hatte.

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