Zwischen Revolution und Selbstmord…

Es gibt Momente, in denen bin ich so wunderbar motiviert, dass mir (fast) alles von der Hand geht und ich fühle mich in diesen Momenten so, als könnte ich alles schaffen. Und dann gibt es Momente, die wesentlich häufiger sind, in denen ich morgens nicht mal aufstehen kann und es auch gar nicht mehr will. Dann sehe ich keinen Sinn darin. Dann wird mir der Gedanke zu viel, mich jeden morgen aus dem Bett zu peitschen, weil das für mich kein Leben darstellt.
Es hat sich in dieser Hinsicht also leider nicht viel verändert. Die anfängliche Euphorie, endlich alleine zu wohnen, ist so gut wie verflogen. Und ich weiß noch nicht mal warum…denn eigentlich sollte doch alles perfekt sein, oder? Ich habe die richtigen Freunde, bin vergeben (immer noch) und kann über mein Leben selbst bestimmen. Dennoch fehlt mir etwas…
Vielleicht ist es ja der Winter. Die Kälte. Die Einsamkeit. Das Rationale.

Oder einfach rausgehen. Oder Berlin…wo ich wohl dieses Jahr nicht mehr hinkommen werde. Je nach dem…150 sind noch auf dem Konto, nächsten Monat kommt auch was zusammen…vielleicht schaffe ich es ja doch noch nach Berlin. Das wäre momentan das einzige, das mich glücklich machen würde. Einfach weg. Kein verdammter Strand mit Sonne und Meer. Das brauche ich nicht. Mir reicht schon eine Großstadt und eine Bar…und Leute mit anderem Akzent…Zeit zum Nachdenken.

Vielleicht brauche ich einfach mal Neutralität. Denn hier unten im Black Forest fühle ich mich gerade sehr erdrückt.

Ich werde mir, falls ich es wirklich schaffen sollte, hier wegzukommen, auf jedenfall Gedanken über meine Zukunft machen. Denn ich frage mich, ob ich eigentlich so weitermachen soll, wie bisher…und ob es nicht besser wäre, doch irgendwie was anderes zu machen…jeden Morgen denke ich es mir: Warum nicht aufgeben? Warum nicht eingestehen, dass ich das Abitur nicht hinbekomme? Warum nicht irgendetwas anderes machen und aufgeben mit der Hoffnung, Erleichterung zu verspüren?
Aber ich weiß es doch besser, es wird nichts bringen. Ich werde es bereuen und wieder einen Grund finden, mich kaputt zu machen. Letztendlich mache ich mich ja auch selbst kaputt. Nicht von außen, aber von innen.

Ich glaube, nicht die Depression ist das größte Problem, sondern meine Emotionen, die ich bis aufs Blut verachte, weil sie mich an allem hindern und am Ende nur weh tun. Das einzige, wozu ich sie brauche, sind meine Texte…und vielleicht meine Beziehung. Wobei ich mich da auch stark zurückhalte, weil ich zu viel Angst vor den Folgen habe. Ich bin eben von Natur aus nicht besonders lebensfroh bzw. am liebsten bin ich gar nichts.
Ohne Glück keine Trauer und ohne Trauer kein Glück…
Ich bewundere wirklich die Leute, die ihre Gefühle ohne nachzudenken ausleben können…auch wenn sie lächerlich und naiv und schon gar kein Argument sind…ich glaube in den letzten Monaten ist wirklich mehr in mir kaputt gegangen, als es sonst immer der Fall war…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

Schreibe einen Kommentar