Was mir gut tut

Diesen Beitrag hatte ich vor etwa vier Monaten angefangen und seither nicht mehr daran weitergeschrieben. Zu dieser Zeit hatte ich mich mal wieder viel mit meiner Psyche auseinandergesetzt und dabei einiges über mich herausgefunden. So weiß ich zum Beispiel, dass ich mit Sicherheit introvertiert bin. Das klingt jetzt nicht so spektakulär, hat aber vieles in meiner Sichtweise auf mich selbst verändert.

Ich habe auch schon viel zu dem Thema zusammengetragen, aber leider noch keinen wirklich roten Faden reinbringen können.
Mittlerweile ist dazu aber auch ein sehr gutes Buch rausgekommen, dass ich vor allem als Hörbuch jedem empfehlen kann, der sich mehr mit dem Thema Introversion beschäftigen möchte: Introvertiert – Na und? von Saskia Fröhlich. Es ist echt schön geschrieben bzw. auch von der Autorin vorgelesen, die in der Comedyszene nicht ganz unbekannt ist. Sie ist selbst introvertiert und erzählt die Anekdoten aus ihrem Leben auf eine unglaublich humorvolle Art und Weise und streut dabei immer wieder interessante Hintergrundinformationen zum Thema ein.

 

Als ich mich jedenfalls selbst so viel damit auseinandergesetzt habe, habe ich mich unter anderem auch gefragt, was eigentlich meine „Batterie“ wieder auflädt, was mich runterholt, zur Ruhe bringt, entspannen lässt. Im Gegenzug habe ich auch mal aufgelistet, was mir eben nicht gut tut, mich Energie kostet und was mich in Stress versetzt. Manches kann man gegenüberstellen, manches steht für sich.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch mein Beitrag zu „Matt Haigs Psychigramm“. Ich kann übrigens nach wie vor voll hinter den Werten stehen bzw. wie ich sie vor drei Jahren gewichtet habe.

Eins vorweg: Ich weiß, es lässt sich nicht immer alles vermeiden, was mich in Stress versetzt, erregt, überfordert. Das zum Ziel zu haben wäre auch utopisch. Vieles ist aber auch nicht immer gleich „schlimm“. Es gibt Phasen, in denen ich gut damit umgehen kann und Phasen, in denen mir schon eine Kleinigkeit den Rest gibt, weil ich einfach schon vorher angeschlagen bzw. „low“ war.
Damit das eben nicht passiert, ist es eher mein Ziel, ein gewisses Gleichgewicht zu wahren. Dazu möchte ich das Stressige und Krafraubende einfach nicht zu viel werden lassen. Es ist wichtig, all dem dem auch etwas von der positiven Seite entgegen zu setzen bzw. wieder Kraft zu tanken bei Dingen, die mir gut tun. Ohne diesen Ausgleich bewege ich mich nämlich ständig am Limit.

So, kommen wir nun aber zu meiner persönlichen Liste (auf der gewiss noch das ein oder andere fehlt… aber im großen und ganzen ist sie vollständig):

Positives / Dinge, die mir gut tun Dinge, die mich stressen / mir nicht gut tun
tanzen, Musik hören (vor allem electro swing)
schreiben
allgemein etwas schaffen (egal ob einen Text, ein Bild, etwas Handwerkliches,…)
Zug fahren
ein gutes Buch lesen
Natur (Wald, See, Berge,…)
(ja, auch wenn ich ein unglaublicher „Drinni“ bin…)
ein gutes Essen (kochen) zu viel Fertigfraß / zu viel Fleisch, Sahne und Käse / zu wenig Obst und Gemüse / zu viel Süßkram / …
durchschlafen (mindestens 5 Stunden, idealerweise 6-7) schlecht bzw. zu wenig schlafen, aufstehen und nichts Sinnvolles tun…
mich bewegen /vor die Tür gehen tagelang das Haus nicht verlassen / nur am Rechner sitzen
Pausen machen die Arbeit über mich stellen
Abgeschlossenes (To Do’s / Projekte) zu viele To Do’s auf meiner Liste, die ich zudem auch noch nicht gleich abschließen kann und die sich ziehen (weil etwas doch nicht so funktioniert wie gedacht oder ich die Dinge zum Abschließen nicht so leicht besorgen/erledigen kann)
Strukturen / Ordnung / Klarheit Unsrukturiertes / Chaos / Unklarheit
feste Pläne / Abläufe
(=> Sicherheit)
zu viel Spontanes / Ungeplantes jeglicher Art
(verstärkt sich je höher mein aktuelles Erregungslevel ist… wenn ich ein gewisses Grundstresslevel habe, kann im Schlimmsten Fall sogar ein zu großer Blumenkohl dafür sorgen, dass gefühlt mein Leben vorbei ist)
Winter / Schnee / kühles Klima (0-18 Grad) / Gewitter / Regen Sommer / viel Sonne (grelles Licht) / Hitze (ab 22 Grad)
Nachrichten vermeiden (ist leider so…) Nachdenken über die Wirtschaft, Geld, Politik (Nachrichten)
ein zu voller Kühlschrank
(das potenziert sich, wenn zu vieles drin ist, was ich rasch verbrauchen sollte)
einkaufen und nicht alles finden, was ich brauche
am Friedhof wohnen, wo es schön still ist… laute Kinder
alleinsein
was für mich tun und spüren, dass das okay ist und keiner mir deshalb böse ist
Zu viele Menschen (z.B. bei Veranstaltungen)
zu viele soziale Kontakte zugleich (Bekannte)
fordernde Menschen
zu spüren, dass andere etwas von mir erwarten und irgendwie enttäuscht sind, wenn ich das nicht erfüllen kann
inspirierende Gespräche (egal ob mit sehr engen Kontakten oder mit jemandem, der mir gerade erst im Bus begegnet ist) Gespräche, bei eine Disharmonie mitschwingt und bei denen ich die Erwartung spüre, dass ich mitmachen oder meinem Gegenüber recht geben soll (meistens geht es darum, sich über andere oder etwas zu beschweren)
Deep Talk mit (wenigen) Gleichgesinnten Oberflächlichen Smalltalk (am schlimmsten in Gruppen)
das Gefühl, verstanden zu werden (Respekt, Wertschätzung, Akzeptanz) Unverständnis bzw. das Gefühl, nicht ernst genommen und übergangen zu werden in meinen Sorgen/Ängsten/Bedürfnissen
(potenziert sich, wenn mein Gegenüber gar keinen Bezug darauf nimmt)
Besuch (egal ob spontan oder nicht)
Disharmonie zwischen anderen Menschen oder mit anderen Menschen
scheinbar unlösbare Probleme von Menschen, die ich liebe
zu viel social Media, zu viele Mails,…
Telefonate (bis auf wenige Ausnahmen)
nach einer sozialen Unternehmung (Party, Treffen mit Familie,…) alleine nach Hause fahren / laufen und niemandem begegnen
(finanzielle) Unabhängigkeit

 

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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