Bin ich herzlos, wenn ich nicht frage, wie es dir geht…
weil ich befürchte, deine ehrliche Antwort nicht zu ertragen?
Ist es falsch, wenn ich mir einfach nur ein „gut“ von dir wünsche…
ein ehrliches, kein vorgetäuschtes?
Bin ich schwach, wenn ich all dem Negativen nicht standhalten…
dich nicht auffangen…
sondern einfach nur mit dir untergehen kann?
Ist es falsch, wenn ich mir wünsche, dass du da selbst rausfindest…
nur um all dem zu entgehen?
Bin ich egoistisch, wenn ich mich selbst schütze und um mich kümmere…
anstatt alles daranzusetzen…
dir zu helfen, für dich da zu sein?
Ist es falsch, wenn ich einfach nur wegsehe…
und nichts mache?
Weil ich einfach nichts tun kann?
Weil ich Angst davor habe, meine eigene Depression zu mächtig werden und zurückkehren zu lassen?
Wie viel Depression im Außen verträgt ein Mensch, bevor sie das eigene Herz schwärzt und mit in den tiefen Abgrund der Hoffnungslosigkeit zieht?
Wie viel Verzweiflung kann ich auffangen, wie viel Mut kann ich geben, bis sich mein eigener Lebenswille erschöpft?
Wie sehr kann ich wirklich jemandem helfen, der außer Stande scheint, sich selbst zu helfen?
Ich weiß, ich bin weder herzlos noch schwach noch egoistisch… aber ich fühle mich auch nicht wie das Gegenteil, wenn ich mit der Verzweiflung eines Menschen konfrontiert werde, der mir etwas bedeutet…
Ich fühle mich eher… lost…