Die erste Lesung

In letzter Zeit kam ich nicht sonderlich viel zum Schreiben, da sowohl auf der Arbeit als auch privat einfach zu viel los war. Der Druck ist jetzt allerdings überall etwas raus und ich hatte gestern sogar frei, um mich „entspannt“ auf meine erste Lesung vorzubereiten…

Die Veröffentlichung von meinem Buch „das Spiel mit dem Tod“ ist ja nun auch schon eine Weile her, aber ich habe es bis auf den Zeitungsartikel über mich einfach nicht hinbekommen, mich damit noch sichtbarer zu machen. Hätte sich durch einen Mailkontakt nicht zufällig ergeben, dass ich in der Stadtbibliothek daraus vorlesen kann, wäre es vermutlich nie zu einer Lesung gekommen.
Das ist zum einen echt traurig, weil es mir sehr am Herzen liegt, dass es die richtigen Menschen lesen, andererseits ist es wohl auch nicht so verwunderlich, dass es mir irgendwie schwer fällt so überzeugt von mir zu sein, wie es aus meiner Sicht andere Autoren sind. Das Mobbing, um das es im Buch ja geht, hinterlässt schon seine Spuren… selbst wenn mein Leben heute ein ganz anderes ist als damals und ich auch um einiges selbstbewusster bin. Aber irgendwie Werbung zu machen, an die Leute heranzutreten, eine Lesung selbst zu organisieren oder in die Buchhandlungen zu gehen, liegt mir einfach so gar nicht. Dafür reicht die Überzeugung von meinem Werk und mir einfach nicht aus, auch wenn ich voll und ganz dahinter stehen kann.

Meine erste Lesung verbuche ich jetzt nicht direkt als Erfolg, aber ich habe die Reichweite immerhin um zwei Personen erweitert, bei denen ich mir jedoch sicher bin, dass es sie berührt hat und dass sie die Geschichte weiter in die Welt tragen werden. Insgesamt waren nämlich nur 6 Leute da, von denen ich vier kannte und welche das Buch bereits gelesen hatten: meine Mum, Observer und zwei aus meiner literarischen Werkstatt. Die anderen beiden waren der Moderator/Veranstalter und eine Frau.
Da ich davor wirklich hypernervös war, war es vermutlich auch besser so, dass der Saal nicht voll war…

Wie es nun weitergeht wird sich zeigen. Der Moderator/Veranstalter schien jedenfalls ehrlich bestrebt das Buch in den Bestand zu nehmen und auch die Frau, die ich nicht kannte, hat mir das schöne Gefühl gegeben, dass sie die Geschichte bewegt und sie sich dafür interessiert. Und wer weiß, vielleicht kommt ja so etwas mehr Feedback zustande und ich finde eines Tages den Mut an die Schulen heranzutreten? Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass es dort von denen gelesen wird, die es betrifft. Denn schon alleine zu lesen, dass man mit seinen Gedanken nicht alleine ist, kann eine große Wirkung haben.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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1 Kommentar        

„Beklage nicht, was nicht zu ändern ist, aber ändere, was zu beklagen ist.“
W. Shakespeare

… und genau das hast du gestern Abend gemacht und uns alle in deiner ganz persönlichen Art und Weise mitgenommen auf eine Reise, die etwas sehr wichtiges thematisiert, das uns alle angeht! Vielleicht war dieser Abend von der Zahl der Besucher noch nicht so stark frequentiert, wie man sich das wünschen würde, aber es war der erste Schritt, der meist der schwerste ist, und den hast du erfolgreich absolviert!

Deine persönlichen Erfahrungen lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass du weißt wovon du sprichst, und du selbst lebst das, was du in dieser Welt verbessern möchtest. Diese Authentizität wird dir den Weg ebnen, der noch vor dir liegt und auf dem dich mit der Zeit immer mehr Menschen begleiten werden, die sich von diesem Thema angesprochen fühlen. 🙂

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