Ich schlage gegen den Schrank. Alles so unbegreiflich. Ich fange an zu lachen, wie immer. Es ist doch alles so lustig! So bekloppt, dass es nur mir passieren kann. Und noch während ich lache kommen mir die Tränen…ich sinke zu Boden und weiß einfach nicht mehr weiter…
Und wenn ich zur Arbeit laufe, schmettere ich meine Kippen auf den Boden, obwohl ich die noch nicht zu Ende geraucht habe. Ich muss mitten im Weg stehen bleiben, weil es mein Herz zerreißt. Ich lasse fast alles fallen, weil meine Hände zittern wie Espenlaub. Und am liebsten würde ich mich ganz klein machen…und schlagen. Mir den Gnadenstoß verpassen, weil ich will, dass das alles endlich ein Ende nimmt. Weil ich es verdient habe.
Und doch bin ich nie fähig, den letzten Schnitt zu wagen.
Ich schneide neben die Pulsader und es passiert nichts. Ich schärfe in Trance perfekt das große Küchenmesser und…
STOPP!
Das muss endlich ein Ende nehmen!! Jetzt. Sofort! Ich will einfach nicht so gestört sein, dass bei jedem Problem mein Arm zu Hackfleisch wird und ich dabei die Kontrolle verliere! Da läuft doch etwas verdammt schief. Für was will ich mich denn bestrafen? Dafür, dass ich nie gut genug sein werde, niemals alles richtig machen kann? Will ich mir deshalb das Leben nehmen? Weil ich es nicht verdient habe, dass meine Person lebt, atmet, kostet, im Weg steht? Wie krank bist du eigentlich!? Du vergisst das wichtigste. Du vergisst die Wärme, die du den Menschen gibst und dir so viele unabhängig voneinander bestätigen. Du vergisst deinen Glauben an die Besonderheit in einem Menschen, auch wenn alle anderen diese Person schon längst aufgegeben haben. Du vergisst deinen meist klaren und garantiert nicht 21-jährigen Kopf. Du vergisst, dass du Leser hast, die ja irgendeinen Grund haben werden, warum sie das lesen. Du vergisst, dass du eine Katze hast, die dir zwar alles zerbeißt und deine Kamera kaputt macht, dich aber liebt! Du vergisst einfach so Fr. Croft, die sich Sorgen um dich macht nach all dem, was so passiert ist und wie du dich benommen hast. Du vergisst Dr. Hyde! Und du vergisst die ganzen Menschen aus dem Nest, den Humor, die Insider mit anderen. Du vergisst deinen Mut, auf Fremde zugehen zu können und sie anzuquatschen. Du vergisst deine Gedanken, deine Gefühle, das alles einfach? Dann denke bitte noch einmal nach, liebe Journey. Denke noch einmal darüber nach, ob du dem allen WIRKLICH ein Ende setzen willst.
Und DAS habe ich endlich begriffen.
Danke…Leben! Danke für jeden Moment, den ich überlebe…
Ich bin manchmal alles, ein andermal in mir wie nichts…aber ich will mehr alles sein, als nichts. Ich will nicht von jedem Windstoß umkippen und jammern, auch wenn der Drang extrem groß ist, die – wie ScreamQueen es in ihrem Kommentar sehr treffend formuliert hat – leidende depressive Künstlerin zu spielen…
Hier der Kommentar:
Ich hoffe jetzt mal, dass du das Folgende nicht zu persönlich nimmst, aber mir brennt das ehrlich gesagt schon länger auf der Zunge.
Wenn ich so deine Einträge in letzter Zeit lese, werde ich manchmal fast schon denzent wütend.
Du beschwerst dich immer und immer wieder, dass sich nichts ändert –
aber wie soll es denn auch?
Du bist so sehr auf deine ‚krasse Lebensgeschichte‘ & deine Depressionen fixiert, machst sie immer und immer wieder zum Gegenstand deiner Texte …
und um ehrlich zu sein: Ich könnte dir auf Anhieb 5 Leute aufzählen, die ich kenne, die wirklich krassere Dinge durchgemacht haben als du, und die besser damit klarkommen.
Was ich damit sagen will, ist nicht ‚Stell dich nicht so an‘, sondern: es ist alles nur so schlimm und meinetwegen auch ‚dramatisch‘, wie man es sich selbst macht.
Und bei dir habe ich langsam einfach den Eindruck, du liebst dieses Drama, und du liebst es, dich in der Rolle der ‚leidenden, depressiven Künstlerin‘ zu sehen, sodass du das Positive gar nicht mehr wirklich annimmst, denn dann hättest du nichts mehr, worüber du schreiben könntest.
Und das nimmt dir mMn sehr viel Authentizität & es fällt mir langsam schwer, all das noch wirklich ernst zu nehmen, so Leid es mir tut.(Und ja, ich weiß, dass ich das hier nicht lesen müsste.)
Und sie hat damit so unbeschreiblich recht.
Leider kann ich den Teil in mir nicht vernichten, dessen Weg nach unten zeigt und mich die meiste Zeit unter Kontrolle hat. Denn dieser Teil gehört zu mir. Vernichte ich ihn, so zerstöre ich auch mich. … Aber nicht meinen Schreibstil. Denn der bin ich und gehört nicht dem Negativen! Und ich werde versuchen, mich zu bessern. In meinen Texten, aber in erster Linie auch als Mensch!
Ich wünsch dir dabei alles erdenklich gute.
Neues Design, neuer Mut – das schaffst du garantiert. Und wenn nötig treten wir dir halt regelmäßig in den Hintern ^^
Danke, das ist lieb von dir!! : )
Und ja, ich brauche ab und zu einen Arschtritt! : D