Vergeben und vergessen – nur in anderem Zusammenhang…

„Aber Kai, er ist vergeben!!“
„An wen?!“
„An so ein Püppchen…“
„Püppchen! Ist das süß… Ach, gib’s zu…du wärst auch gerne ein Püppchen!“
„Nee, spinnst du?!“
„Also Journey…bist du dir da wirklich sicher? Sei mal ehrlich…“
„Mmmmhhh…okay…ich wäre auch gerne eins…“

„Und soll ich dieses Arschloch mal anschreiben und fragen, warum er so böse zu dir ist und dir das Herz bricht?!“
„Kai! Nein!!“
„Na du traust dich ja nicht, ihn anzuschreiben!“
„Wozu auch?! Er hat eine Freundin!!“
„Na und?! Und dann sitzt er stundenlang mit dir auf einer Treppe und küsst DICH?!“
„Wir waren betrunken…“
„Super Argument!“

Für einen kurzen Moment habe ich mir wirklich überlegt, Mr. Right zu schreiben, da von ihm nichts mehr kam. Das letzte war „frohe Ostern“. Aber dann dachte ich mir, warum ich jemanden anschreiben sollte, für den ich wohl nicht gut genug bin und der sein Püppchen seine Mrs. Right hat…und er kann mich wohl eh nicht leiden…Woher ich das weiß? Reine Intuition…

Ich saß vor ein paar Tagen im HK und traf zunächst auf eine nette ältere Frau, die mir prompt ihre Lebensgeschichte erzählt hat. Aber eigentlich wartete ich auf einen Kerl, der mir neulich positiv aufgefallen war und angeblich jeden Tag kam. Vom langen S. weiß ich, dass er in Kneipen ab und zu Bücher liest. Das macht sonst kein Mensch. Zeitung, okay. Das ist „normal“. Aber wer geht schon in die Kneipe, um ein Buch zu lesen!? Ich finde das natürlich wahnsinnig spannend und wollte den Bücherwurm einfach nur fragen, was er denn so liest. Nichts Weltbewegendes also.
Als die Frau jedoch ging, war immer noch kein Bücherwurm da. Aber dafür eine Blondine und ein Italiener, den ich wohl irgendwann mal doof angemacht haben muss. Darauf hat er mich auch angesprochen: „Ja, was war da mit dir los? Da saßt du unten mit XY und…“ Ich fragte mich, wer XY noch mal war und hoffte insgeheim, dass wir uns nicht mehr begegnen würden. Ich weiß nämlich nichts mehr…nur dass wir uns wohl gut unterhalten haben.
Dass der Italiener mich allerdings damals doof angeflirtet hat, das wusste ich noch genau. Die Blondine machte den Italiener daraufhin aus irgendeinem Grund zur Sau, lachte (sehr laut) und meinte, dass wir Frauen doch zusammen halten müssten. Ich stimmte ihr zu und es gelang mir ein wenig ehrlich zu lächeln. Doch als ihr Sohn kam, fiel mir fast die Kippe aus der Hand: Mr. Right! Sah mich nicht an, grüßte gerade mich nicht, aber dafür jeden anderen in der Kneipe. Ja! Super, Journey! Du hast einen verdammt bleibenden Eindruck bei jemandem hinterlassen!

Irgendwie tut es weh, aber nicht übermäßig viel. Vielleicht verdränge ich auch nur…vielleicht ist er ja beim nächsten Mal wieder nett, wenn er was intus hat. Ich weiß noch nicht, ob ich das nächste Mal nett sein werde. Ich bin ja kein Püppchen…

 

Musik: Melissa Etheridge – like the way i do

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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