Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, meine Wahrnehmung in Worte zu fassen, weil ich mich eigentlich schlecht einschätzen kann. Ich bin Non-Konformist und wie ich meinen Blogeinträgen entnehmen kann enorm relativ eingestellt. Aber natürlich gibt es Dinge, die ich nicht einsehe und ganz anders mache, als der Rest der Welt. Das beste Beispiel hierfür ist die Liebe. Wenn ich im Radio höre und allgemein überall sehen muss, wie oberflächlich diese Welt ist, überkommt mich glatt die Muse…
Besonders, wenn ich in den Kontaktanzeigen etwas davon lese oder allgemein die Tageszeitung aufschlage.
Ich scheine nämlich ziemlich naiv zu sein, was die Liebe angeht. Wobei…naiv ist hierbei auch wieder relativ. Ein einfaches Beispiel: Ich bin naiv, weil es für mich nur eine Person gibt bzw. gab. Diese Geschichte werde ich aber nicht weiter erläutern, da sie fast 200 Seiten füllt. Ich kann nur letztendlich sagen, dass es für mich nicht mehr möglich ist, zu lieben. Jedenfalls nicht im Zusammenhang mit einer Beziehung.
Denn die Liebe funktioniert mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand, der sie zu hinterfragen versucht.
Naiv im anderen Sinne sind für mich somit die, die sich immer wieder aufs Neue auf jemanden einlassen. Einfach so. Ohne darüber nachzudenken und daraus zu lernen.
Somit hat naiv unterschiedliche Bedeutungen. Genauso wie richtig und falsch, normal und verrückt. Es gibt somit nicht die Wahrnehmung. Nicht einmal meine eigene Wahrnehmung ist eine. Denn je mehr ich versuche ich zu sein, desto weniger bin ich ich…
Seltsamerweise schreibe ich über Wahrnehmungen die ganze Zeit. Meine Blogs habe ich ja auch nicht umsonst alles und nichts getauft. Was für den einen nichts ist, kann für mich alles sein und umgekehrt.
„Alles und nichts“ ist eigentlich nur aus einer Laune heraus entstanden…
Meine damaligen Ideen für einen Blog waren eher nur auf persönlicher Basis. Es war für mich wie ein Tagebuch. Ich habe strikt reingeschrieben, was ich so mache. Vielleicht habe ich deshalb auch damit aufgehört. Weil eben eine Zutat gefehlt hat. In meinem 3. Blog alles-und-nichts ist es wohl der Bezug zu Realität, Fantasie, Schein und Sein, mein Leben und das der anderen, alles und nichts… Und ich muss sagen, dass ich das erste Mal zufrieden damit bin, was ich mache. Auch wenn ich es der Gesellschaft eher hinterher schmeißen muss, damit sie es liest. Wenige lesen es von selbst.
Mich wundert es nur, dass das was ich schreibe so viele nicht anspricht, dafür aber etwas Anspruchsloses gut ankommt. Es ist alles eine Frage der Ansicht. Oder eben keiner, wie man an den Menschen sehen kann, die nur so vor sich hinleben ohne auch nur einen Gedanken daran zu verlieren. Die meisten glotzen doch nur in die Röhre, sitzen an der Theke, zeugen ein paar Kinder und machen ansonsten nichts. Ich nenne das Flucht. Aber ich bin ja im Grunde auch nicht besser. Ich fliehe dafür vom Fernsehen und allem anderen, was mit „normal“ zu tun hat. (Unter anderem bin ich jetzt und in diesem Moment dabei gegen 1000 Dezibel Fasnachts-Musik anzukämpfen…)
Aber…wer sagt mir, dass diese ganzen Antirelativisten das richtige Leben führen und ich nicht? Die sind mit Sicherheit auch nicht glücklicher als ich womit wir bei den Pessimisten und Optimisten wären. Die Optimisten denken einfach nicht darüber nach wie grausam das Leben sein kann (die Worte einer leidenschaftlichen Pessimistin).