Warum ich meinen Startseitentext geändert habe…und noch einiges Aktuelles

Falls es euch noch nicht aufgefallen ist: Ich habe meinen Startseitentext abgeändert!

Ich habe mich schon seit einer Weile lang nicht mehr wirklich damit identifizieren können. Im Groben und Ganzen ja, aber im Detail hat sich doch ein bisschen was geändert seit 2018, als ich zu WordPress gezogen bin und ihn formuliert habe.

 

Besonders dieser Satz aus dem alten Text stimmte irgendwie nicht mehr:

Mittlerweile ist das Bloggen eher weniger geworden und ich widme meine Zeit mehr meinem Beruf als Fotografin und Bildbearbeiterin im Bereich Werbung/Industrie und der Gestaltung meines Lebens anstatt der Dokumentation davon.

Die Begründung, warum dieser Satz gar nicht mehr im aktuellen Text enthalten ist, ist einfach:
Ich bin mittlerweile nicht mehr so darauf versessen, das meiste meiner Energie in meine Arbeit als Fotografin und Bildbearbeiterin zu stecken. 2018 und 2019 waren auch noch Jahre, in denen ich im Schnitt um die 30 Überstundentage gemacht habe (die ich auch fast alle genommen hatte). 2020 waren es nur noch sieben und 2021 glaube ich sechs. In diesen Jahren habe ich auch alle angehäuften Tage der letzten Jahre verbraten, weshalb ich jetzt endlich mal auf einem normalen Level bin.
Mir geht es auch erheblich besser, seitdem ich einige Aufgaben an meinen Chef zurückgegeben habe und einfach nicht mehr die Post sortiere. Ich habe es wirklich geschafft, mich komplett davon zu distanzieren. Für Rückfragen bin ich da, aber ansonsten kann ich mich rausnehmen, was mir auch psychisch gut gelingt.
Meinen Job als Bildbearbeiterin mache ich aber nach wie vor gerne! Ich habe nur vorher einfach viel zu viel anderes zusätzlich gemacht…

 

Und die Sache mit dem Leben?

Naja… seit Corona ist das Leben, wie man es kennt, ja ein anderes. Mich stört das nicht ganz so sehr wie die meisten anderen, auch wenn ich merke, dass mir doch das Zugfahren fehlt und die Herausforderung beim Tanzen unter Menschen. Das Planen eines Abends, die Vorbereitung, das Feiern von mir selbst, der Mut das wirklich durchzuziehen und halbnackt nüchtern in einer Kneipe zu tanzen… ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich diesen Mut heute noch hätte… und wo diese Person gerade ist, die ich in dem Moment war.

Ich muss zugeben, mich doch deutlich verändert zu haben in den letzten zwei Jahren. Meine Prioritäten sind andere geworden….

Mein Wunsch, Schriftstellerin zu werden ist zum Beispiel wieder erwacht und damit natürlich auch alte Ängste und Zweifel zu scheitern.

Und ich führe zur Abwechslung mal eine Beziehung, bei der ich nicht ans Ende denke und den Menschen an meiner Seite wirklich gerne dort habe. Bisher kam ich ja immer irgendwann zu dem Schluss, dass ich alleine besser dran bin. Bei Observer hingegen habe ich das Gefühl, dass wir beide einfach zusammengehören. Wir sind uns extrem ähnlich in vielem, können einander wunderbar verstehen, sind aber auch in vielem sehr unterschiedlich. Manche Themen sind nicht immer so leicht und einiges, über das wir uns Gedanken machen und unterhalten, ist auch einfach nur deprimierend. Aber wir fangen uns immer wieder und es treibt mich nicht in die Flucht. Mein Wille zu bleiben und der Glaube, dass alles gut wird, sind einfach stärker.

Momentan ist er noch bei mir und unterstützt mich, wo er eben kann. Aktuell geht es mir nämlich so lala. Ich nehme zwar Antidepressiva, die auch wirken, aber trotzdem ist alles gerade etwas viel bzw. stark am Limit und angespannt.

Mit dem Schreiben läuft es immer noch nicht gut, seitdem mein Vater Anfang Januar seinen schweren Unfall hatte. Ich habe meinen Schreibkurs auch bis Ende Januar pausiert. Meine gesamte Energie fließt gerade in die Korrespondenz mit meiner Familie, was ich so gar nicht gewohnt bin. Ein Teil von mir spürt den Stress immer deutlicher und mein Körper signalisiert mir auch, dass ich am Limit kratze (Verspannungen, Antriebslosigkeit, verstärkter Tinnitus,…). Im Normalfall hätte ich mich auch schon längst zurückgezogen und hätte das Telefon lautlos gemacht. Aber ich merke einfach, dass ich mich da nicht wie sonst rausnehmen kann… dieser andere Teil in mir will das auch gar nicht und fühlt sich schlecht beim Gedanken daran, dass ich mich egoistisch um mich kümmere und weitermache, als wäre nichts.
Andererseits… ich kann gerade einfach nichts tun und bin keinem wirklich eine Hilfe… außer, dass ich halt ans Telefon gehe und rede. Und das wird mir so langsam zu viel…

Ich muss da echt mal in mich gehen und mir überlegen, wie ich das in Zukunft machen möchte. So, wie es jetzt ist, ist es jedenfalls nicht gut…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Oh das mit deimen Vater tut mir leid, ich hoffe, er ist wieder auf den Wege der Besserung?

Und dir wünsche ich viel Kraft, dass es dir hoffentlich auch bald wieder besser geht! Schön dass es mit deinem Freund so gut klappt, das gibt einem Halt. 

Wenn dir nicht nach Reden ist, tu es doch nicht … manchmal braucht man einfach alle Energie für sich, und kann sich nicht um andere kümmern. Das ist doch völlig ok. Das lässt sich ja erklären, und jeder wird dafür Verständnis haben. Hoffe ich doch 🙂

Liebe Grüße!

Hallo Claudy,

er ist zumindest jetzt in der Reha für eine Weile und mal sehen, wie sich das entwickelt…

Ich habe mich nun etwas deutlicher abgegrenzt. Verständnis haben sie schon, aber ich glaube, ich bin es selbst, die es sich da schwer macht, kein Verständnis hat und Druck macht. Ich vermute auch, dass ich wohl selbst diejenige bin, die noch am wenigsten akzeptiert, dass ich eben mehr Rückzug und Ruhe brauche als andere Menschen. Ich vergleiche mich eben immer mit anderen, die mehr Sozialkontakte brauchen und weniger Probleme damit haben als ich, und das ist der Fehler… Ich fühle mich dann gleich als schlechter Mensch, wenn ich das nicht leisten kann oder anders empfinde. Das versuche ich jetzt aber auszuhalten und dem schlechten Gewissen nicht zu viel Raum zu geben.

Liebe Grüße auch an dich!

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