Über ein Jahr ist’s her…

In Memo 15. Mai 2011 – 15. Juli 2011

Das hier ist einfach nur für mich, nicht von literarischem Wert, aber dennoch wichtig! Denn das ist das, was ich fühle, wenn ich durch B.D. laufe und mich an meine Klinikzeit erinnere…so wunderbar…einzigartig! Es erfüllt mich einfach mit Liebe, tollen Erinnerungen und noch viel vielem mehr. <3

Und wenn du den Ort betrittst
Siehst, wie mittlerweile das Getreide auf den Feldern gewachsen ist
Alles gleich und doch anders ist
Fallen die all die schönen Momente wieder ein, die du hier erlebt hast
Du läufst die Straße entlang und kommst am Geisterhaus vorbei
Erinnerst dich an alle Momente, die du darin erlebt hast
Die Geheimnisse, die dir Dominik erzählt hat
Und die für immer in dem alten Spielzimmer bleiben werden, wo kleine Puzzleteile vermischt mit scharfem Glas und anderen Spielsachen Über dem Boden verteilt sind
Und du denkst an Dr. Hyde, auf den du aufgepasst hast
Damit er nichts anstellt
Wenn er mal wieder nicht „er“ ist
Du erinnerst dich, wie du mit ihm alleine im Raum standst
Arm in Arm, festgehalten an Leid
Und ihn gefragt hast: Was jetzt?
Und er löst sich, breitet die Arme aus mit seinem Astra in der Hand und meint
„Lass der Fantasie freien Lauf!“
Du denkst an den Moment,
In dem du dich mit Dominik und Frau Croft in einer Klokabine versteckt hast
Vor Dr. Hyde und einer Mitpatientin
Du denkst daran, wie du dir das Lachen verkeifen musstest, weil sie voller Angst meinte: Aber ich hab Glöckchen gehört!
Und Glöckchen warst du
Ausgelassen
Frei
Du denkst an den unglaublichen Moment
Kurz bevor du mit Klamotten in einen Pool springst.
Du denkst an alles Schöne
Sonderbare
Einzigartige
Das du erlebt hast
Barfuß durch den Regen laufen
Den Nassen Asphalt unter deinen Füßen
Und das Gras, das an deinen Knöcheln kleben bleibt
Du denkst an Lachen, das nicht mehr aufhört
Daran jede Schnecke zu retten, die sich auf den Weg verirrt hat
An das Kribbeln von kleinen Beinchen
Die über deinen Arm huschen
Du denkst daran, mitten auf der Straße zu stehen und trampen zu wollen
An den kühlen Boden im Hochsommer in der Ecke, direkt neben dem Hochspannungskasten
Du hörst es donnern, während du liegend deine Selbstgedrehte rauchst, die mittlerweile gar nicht mal so schlecht aussehen
Und neben dir sitzt Dominik und ihr redet einfach nur
Über alles und nichts
Du denkst an die Nächte, die du mit Dr. Hyde und Frau Croft zusammen einfach nur Musikhörend verbracht hast
Philosophierend und über den Sinn und Unsinn des Lebens lachend
Du denkst an das nächtliche Wandern durch die Klinik
Daran, dass Frau Croft nicht wollte, dass du Schuhe anhast (wegen den Glöckchen)
Leise sein war wie ein Spiel und doch bitterer Ernst
Und natürlich denkst du an Fußball
Und wie du mit nackten Füßen über Bauklötzchen gerannt bist
Die in deinen Füßen stecken geblieben sind
Doch es machte dir nichts aus
Das war dein Spiel und du wolltest kämpfen bis zum bitteren Ende
Und wenn du daran denkst, wie du den Bayernfan gefoult hast, denkst du auch an diesen einen Moment, indem dir alles möglich schien
Es fühlte sich an wie ein gebrochener Fuß
Aber eine Minute später warst du wieder im Spiel
Mitten im Leben

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

Schreibe einen Kommentar