Der erste Satz…

Das hier hatte ich ursprünglich mit einem ehemaligen Klassenkameraden aufgenommen für einen Wettbewerb. Ich habe das Audio- und Videomaterial an ihn geschickt und er hat es mir zusammengefügt und etwas nachbearbeitet. Leider bin ich nicht in die engere Auswahl gekommen. Ein Teil in mir hat das erwartet. Ein anderer fühlt sich etwas gekränkt, weil ich mich schon echt sehr reingehängt habe in Thematiken, mit denen ich mich vorher niemals auseinander gesetzt habe. Aber danach wird ja nicht bewertet, sondern nach anderen Kriterien. Woran man sowas festmacht, weiß ich nicht. Aber immerhin habe ich trotzdem ein kleines Feedback bekommen und keinen Standardabsagetext.

Dafür, dass ich sowas noch nie gemacht habe, ist es vermutlich gar nicht mal so schlecht und somit auch zu schade, um es unveröffentlicht auf dem Rechner zu belassen. Es hat mich nämlich einiges an Zeit, Vorbereitung und Nerven gekostet.
Der Text an sich war in 10 Minuten fast final geschrieben in einem Poetry Slam Workshop… aber die Umsetzung, das Scheitern am eigene Equipment, der steigende Anspruch, das Umdenken, die Auseinandersetzung mit Technik, die ich bis dato nie genutzt habe…

Nun, es war zwar Arbeit, hat mir aber auch Spaß gemacht, einfach mal etwas ganz anderes zu machen im Gegensatz zu dem, was ich sonst so mache.

Ich bin also nun an Erfahrung und um ein Video reicher.

 

 

An den ersten Satz habe ich eine Erwartung.
Er muss gut sein.
Nein, besser!
Meinen Ansprüchen genügen.
Meinem Perfektionismus gerecht werden.

Der erste Satz soll die Einleitung zu einem grandiosen Text werden,
der die Menschen zum Nachdenken anregt.
Über sich und ihr Verhalten.
Über die anderen und warum die sich so verhalten.
Und vielleicht sollte er etwas Nachsicht bringen.
Er soll lehren, erklären und voranbringen
und trotzdem gerne gelesen werden.

Also kurz: Mein Text soll natürlich nichts Geringeres, als die Welt verändern!
Das ist doch ein kleiner Anspruch, oder?
Nimmt mir natürlich auch den Druck, jetzt etwas Weltbewegendes zu schreiben.

Und dennoch halte ich daran fest.
Ich will alles an Wissen in diesen einen Text packen
und all die Erfahrungen, die ich gemacht habe.

Ich will einen Text schreiben,
dessen Worte ein Fragment zeigen
und dessen Sätze am Ende mich selbst ergeben
ohne dass ich mich darin vorstellen muss.

Doch leider bleibt mein Blatt am Ende leer.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein, Gedichte

Autor: Journey

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4 Kommentare        

Bist schon SUPER!! Liebe Grüße Siegfried

ziemlich coole Pointe!

Dass Dein Blog das neue Schlagwort „Video“ hat, macht Hoffnung auf mehr 🙂

Jaaa, das habe ich auch vor. Wann weiß ich noch nicht und was ebenfalls noch nicht…aber ich weiß jetzt zumindest wie es funktioniert. ; )

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