Jo hatte mir vor längerer Zeit einmal von der Serie „Zimmer Frei“ erzählt. Vor kurzem ist mit das wieder eingefallen und ich habe mal bei den Itune-Podcasts gestöbert und tatsächlich diese Serie, oder als was man das bezeichnen mag, gefunden. Und heute habe ich mir die Zeit genommen, mir eine Folge davon anzusehen…
Und ich muss sagen, dass es ziemlich interessant ist. Es wird eine prominente Person eingeladen und man erfährt viel über sie, ihr Leben und ihre Kindheit. Außerdem sind immer einige kleine Spielchen dabei, die die eingeladene Person testen sollen, ob sie am Ende auch das „freie Zimmer“ bekommen soll.
Dafür, dass ich nie fern sehe und bei allem, was damit zu tun hat, sehr skeptisch bin, ist das eine gute Sendung.
Die Frau, die als Gast in der Sendung war, hieß Lea Linster. Sie ist Köchin und meinte, dass die sich immer wieder gerne verliebe und das nicht nur in Männer, sondern auch in Essen und andere Dinge.
Diesen Gedanken verfolge ich auch schon seit einigen Tagen…
Es läuft Schmalzmusik im Hintergrund und im Vordergrund sehe ich mir beim Leben zu. Sehe Menschen, die ich mag, lausche den Gesprächen, verbinde im Geiste Dreiecksbeziehungen und frage mich gleichzeitig, was eigentlich der Sinn des Ganzen hier ist. Es gibt Momente, da möchte ich sterben und zur selben Zeit leben. Ich weiß auch nicht, warum das so ist.
Ich sehe mir eigentlich die ganze Zeit zu. Beim Trinken, beim Reden und bei anderen Nichtigkeiten. Und ich mag mich, auch wenn das jetzt überheblich klingt. Aber ich mag mein Leben und die Leute in meiner Umgebung. Die vielen kleinen Situationen und Dinge, die für andere unvorstellbar wären, gehören für mich dazu. Und ich mag auch die Momente, in denen mir das klar wird. Ich weiß nicht, ob man das als glücklich bezeichnen kann, aber in diesen Momenten überstrahlt das Licht ein wenig den Schatten meines Pessimismus. So fühle ich mich auch, wenn ich meine Texte lese und mich immer wieder aufs neue in meine Charaktere verliebe, egal, ob sie erfunden sind, aus mir heraus entstanden sind oder wirklich existieren. Verrückt…denn sie sind alle ein Teil von mir und stehen mir durch meine Texte näher als alles andere.
Die dunklen Gedanken, die mir dies zum Beispiel zu Nichte machen, können die sein, dass ich irgendwann nur noch diese Erinnerungen in den Händen halten werde und die realen Personen dazu fehlen werden. Ich bin ständig auf der Suche nach eine Muse. Dabei gibt es eigentlich genug Musen für mich. Mein ganzes Leben ist eine Muse. Nur ist sie vergänglich…
Manchmal frage ich mich, was ein Mensch so denken würde, wenn ich ihm meine bisherige Lebensgeschichte erzählen würde…ich weiß auch nicht, ob ich mich zu wichtig nehme, oder ob die wirklich etwas außergewöhnlicher ist als andere…