Jo…

Es ist ein bisschen arg lange her, seitdem ich etwas geschrieben habe. Gut, vier Tage. Da kann so einiges passieren!
Hauptsächlich dreht sich das neue natürlich um Jo. Freitagabend haben wir und wieder „rein zufällig“ in der Kneipe getroffen. Er blieb allerdings nicht lange, sondern schnappte sich eine Weinflasche und ging zu seiner „Freundin“. Mich machte das natürlich richtig runter. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr anfangt zu zittern, weil ihr irgendetwas unterdrücken müsst? Ich weiß nicht, was es bei mir war, aber nachdem er mir gesagt hat, wo er noch hingeht wurde mir wirklich und wahrhaftig schwindlig. Und auf einmal habe ich gemerkt, dass das wahr ist und keine Einbildung, wenn man sich wünscht einfach weg zu sein, im Erdboden zu versinken oder auf der Stelle tot umzufliegen.
Aber weil ich so bin, wie ich bin und weil eine Nacht über so etwas zu schlafen ganz oft bei mir hilft, schenke ich Jo etwas zu Weihnachten. Etwas von <3
Ich weiß, er raucht. Und ich weiß, er liest nicht gerne, was ich schreibe. Und drum beklebe ich ihm eine Marlboroschachtel mit irgendetwas Verrücktem (nach dem Motto Inhalt: (Name), Liebe, etc.) und mache da eingerollte Zitate rein… Von Max Frisch, Hermann Hesse, Goethe, Einstein, etc. und natürlich X getarnt als moi. Denn dann liest er was von mir ohne es zu merken. 17 Stück sollen es sein. Und DAS ist wirklich Arbeit. Aber ich mache es. Aus Liebe. Und wenn er das ganze wegwirft, dann werde ich nicht aufgeben. Uns verbindet ein Schicksal…

Btw. Jugendliche haben ihm auf dem Weg zu seiner „Freundin“ die Flasche übern Kopf gehauen. Ich habe ihn vorhin angerufen und gefragt, wie es ihm denn jetzt gehe. Und da meinte er, warum? Ich: „Na wegen Freitag!“ Er: „Achso,…wieder gut.“ Und dann habe ich gewagt zu sagen: „Siehst du, wärst du bei MIR geblieben, wäre das alles nicht passiert.“ Und da meinte er: „Ja, Mädel, du hast ausnahmsweise mal recht, ich hätte bei dir bleiben sollen…“

 

Und das restliche aktuelle: Übermorgen ist Fahrprüfung. Nach über 50 Stunden *räusper* Aber(!): Ich habe ein gutes Gefühl.

 

Und Sonntag war auch noch so ein Tag, an dem ich mich wirklich wie eine blöde iPod-Tussi mit Markenklamotten und Stroh im Kopf gefühlt habe. Also ziemlich mies. Und dabei war ich ungeschminkt…und lief nur von meinem Job als Putzfrau nach Hause zurück. Am Fluss, an dem ich entlang musste, stand ein Typ und fütterte die Enten. Beim Vorbeigehen murmelte er mir etwas zu. Ich nahm also die Musik aus meinem Ohr und sah ihn fragend an. Er meinte: „Du solltest was essen. Du bist zu mager.“ Und ich, schockiert wie ich war, blieb stumm und ging weiter meines Weges. Und ich frage mich jetzt, ob es schon so schlimm mit mir ist. Lieber keine Musik mehr? Wirke ich zu aufgetakelt? Ich stelle mir hier Fragen, die den Typen vermutlich nicht interessieren…ihn interessiert nur, ob ich magersüchtig bin. Aber das schließe ich aus. Obwohl es für andere so aussehen mag. Ich kann essen was das Zeug hält. Aber ich nehme nicht zu. Das ist nun mal bei mir so. Und ich habe schon immer wenig gewogen. Aber…erzähl das mal einem Fremden…und besonders in diesem Moment, wo dir alles einfällt, nur nicht das, was du hättest sagen sollen…

Schlagfertigkeit! Eine Kunst, an der ich arbeite. Tag für Tag…und es hilft nichts.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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