Ich habe schon sehr lange nichts mehr von mir hören lassen. Eigentlich würde ich gerne mal wieder etwas Positives aus meinem Leben berichten und vor allem von meinem Urlaub schreiben, der mir sehr gut getan hat, aber zur Zeit kann ich das einfach nicht. Schreiben fällt mir gerade so unglaublich schwer und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen und wie ich all das in Worte fassen soll, sodass irgendjemand überhaupt nachvollziehen kann, wie es mir gerade geht.
Fakt ist: Mir geht es nicht gut.
Irgendwie ist mir mit einem mal wieder alles zu viel geworden und ich fühe mich wie in einem Burnout, unfähig so zu funktionieren wie bisher. Ich versuche seit mehreren Tagen irgendwie in Worte zu fassen, wie es mir geht, um endlich mal wieder einen klaren Kopf zu bekommen, aber ich schaffe es nicht so richtig. Meine Gedanken lassen sich nicht so leicht ordnen und ich kann daher gar nicht genau sagen, wie es dazu gekommen ist bzw. was der Auslöser für meinen jetzigen Zustand ist.
Irgendwann war irgendwo wohl irgendetwas zu viel und mit einem radikalen Plopp ist alles um mich herum wie eine Seifenblase zerplatzt…
Aber was und wann? Es ist so vieles in letzter Zeit passiert…und gleichzeitig ist auch nichts passiert. Nichts, was diesen Zusammenbruch rechtfertigen könnte.
Und gerade das macht die ganze Situation so bedrohlich… ich bin offenbar über meine Grenzen gegangen und habe es nicht gemerkt, nicht mal ansatzweise! Und dabei war ich überzeugt davon, mich zu kennen und auf mich zu achten, damit das eben nicht passiert. Und es war ja auch alles in Ordnung. Gut, ich hab mich etwas zurückgenommen für andere und angepasst, aber im Grunde ging es mir doch gut, oder? Oder… nicht?
Kann ich meiner Wahrnehmung denn noch trauen?
Ich weiß es nicht… Ich weiß nur, dass mich andere Menschen gerade unglaublich viel Energie kosten. Mich auf sie einzulassen oder auch nur mit ihnen zu reden, raubt mir nach kürzeter Zeit so viel Kraft, dass für mich kaum was übrig bleibt. Ich fühle mich sehr schnell erdrückt von ihnen, weil ich so neben mir stehe und dadurch total leicht beeinflussbar bin.
Daher meide ich soziale Kontakte so gut es geht.
Arbeitsfähig bin ich gerade auch nur bedingt… krank geschrieben bin ich nicht, aber ich schreibe mir die Ausfallzeiten auf, die ich gerade einfach brauche. Die Zahlen zu wissen und ggf. zurückzahlen zu können entlastet mein Gewissen zumindest etwas, auch wenn das keiner von mir verlangt oder erwartet.
Immerhin habe ich es hinbekommen, das Essen für die Woche grob zu planen und einkaufen zu gehen und einen Friseurtermin auszumachen. Das klingt banal, war aber für mich echt anstrengend.
Ab nächste Woche bin ich dann wieder alleine, weil Observer nach Hamburg fährt. Das ist auch ganz gut so, denn auch zwischen uns existiert eine spürbare Anspannung, die sich immer häufiger entlädt, vor allem bei mir. Nach so langer Zeit wieder alleine zu wohnen, wird mich auch etwas erden und hoffentlich dafür sorgen, dass ich wieder mehr bei mir bin…
Denn irgendwie habe ich mich verloren… in anderen…