Zweites Ereignis des Tages: Ich habe keine Familie mehr

Naja, wie und wo soll ich anfangen? Ich bin mit meiner „Familie“ fertig. Für einen kurzen Moment habe ich sogar daran gedacht, meinen Namen zu ändern. Ehrlich. Aber ich werde mit den Psychologen in der Klinik noch reden, denn ich fühle mich richtig schlecht, so wie das nun ist. Nicht, weil ich bereue, was ich heute alles gesagt habe, sondern weil ich nun noch mehr Probleme habe…aber ich habe einfach nicht mehr die Kraft, diesen mir fremden Menschen irgendetwas vorzuspielen…die heile Welt ist gestorben. Tot.
Ich habe meiner Mum gesagt, als sie meinte, ich solle wieder heim kommen, dass ich niemals wieder nach Hause kommen werde, weil mich das zerstören würde. Sie meinte, ich bilde mir alles nur ein, ich meinte ironisch: Sicherlich, ich bilde mir Depressionen und das Verlangen, tot zu sein, ein.
Und man merkte, dass sie mich mal wieder nicht ernst nahm. Doch ich sah ihr todernst in die Augen. Dann fragte sie mich, ob Navi seinen Job verloren hätte, was mich richtig auf 180+360 brachte, da sie damit voll vom Thema ablenkte…wie immer, wenn es um meinen Seelenzustand geht. Aber natürlich sagte ich ruhig, dass mich das nichts mehr angehen würde. Ruhig war ich aber ganz und gar nicht, da mein Leben nun wirklich zerstört ist. Ich weiß, dass mir diese Schwäche heute nur noch mehr Probleme eingebracht hat, da ich im Grunde finanziell von meinen Eltern abhängig bin. Und ich sitze verdammt in der Zwickmühle…denn was soll ich schon tun? Ich würde mir mein Leben sogar noch mehr zerstören…meine Zukunft, wenn ich jetzt einfach anfangen würde zu arbeiten und weggehen würde, um frei zu sein. Raus. Meinen Namen ändern. Vergessen, dass nie jemand so für mich da war, wie ich es gebraucht hätte. Vergessen, dass ich die Jahre über in einer Lüge gelebt habe. Das seelische Leid vergessen, das ich mir „nur einbilde“ und das ich immer wieder fühlen musste, als ich alleine im Zimmer saß. Als ich alleine am Esstisch saß. Als ich alleine auf dem Boden saß, dem Zusammenbruch nahe… Ich will vergessen, dass da niemand war und ist, mich im Grunde kein Mensch ernst nimmt, keiner kennt und ich im Grunde immer verdammt alleine war…

Ich kann einfach nicht mehr!

Meine Fassade ist heute vor meiner „Familie“ zusammengebrochen und alles, was ich mir wünsche, ist eine „richtige Familie“ zu haben…Menschen, die hinter mir stehen, die mich kennen und lieben, meine Talente schätzen und nicht nur sagen „Tzzz…deine Texte sind ja so negativ, ich weiß nicht, was ich davon halten soll…“ vermischt mir einerm Scheißegal-Blick…

Verdammt! Schreiben ist mein Leben!! Jeder Text spiegelt einen Teil meines Lebens wider, meine Gedanken. Und jeder Text ist stellenweise auch ein Hilfeschrei, der Aufruf, dass hier was falsch läuft…aber scheinbar nur Dreck, besonders für meine Mum…
Wisst ihr, wie sich das anfühlt, wenn einem das wichtigste im Leben von denen kaputt gemacht wird, die eigentlich für einen da sein sollten? Die einen aufbauen sollten?!

Ich merke es immer wieder: Ich fühle mich wie 30…bin aber 21…und ich bin wie die meisten in meinem Alter abhängig von den Eltern…und diese Tatsache raubt mir den Verstand, drückt mich nieder…und ich will hier raus…RAUS!!!

Mittwoch…Mittwoch wird alles gut…bitte…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Hey Journey, dein Leben ist doch nicht zerstört. Wieder zu deinen Eltern zu ziehen, halte ich auch nicht für gut. Ich glaube, du solltest versuchen deine Wohnung zu halten, während du dich kurierst. Denn ich gehe davon aus, das du danach mit dem Abi weiter machen möchtest. Da wäre es doch am besten, wenn du soweit bist, dort anzuschließen, wo du aufgehört hast.

Du bist nicht glücklich über deine Familie. Aber ich glaube, dass alle für dich da sind, wenn du sie brauchst. Du musst das denen aber auch zeigen. Direkt, nicht über deinen blog.
In deinem blog hast du auch schon von guten Gesprächen mit deiner Mutter geschrieben.

Verstehen kann ich dich insgesamt schon, aber mach die Tür bitte nicht zu und bedenke, dass alle Fehler machen und schon gar niemand perfekt ist.

Vielleicht suchst du nochmal in Ruhe ein Gespräch mit deiner Mutter. Vielleicht hast du jetzt dann auch mal Zeit und nimmst sie dir, in Ruhe über das alles nachzudenken.
Der Fehler liegt nicht bei dir, aber Sturheit bringt dich auch nicht weiter.

Vergiss nicht, du bist jemand und du kannst so viel erreichen. Ich wünsche dir alles Gute…

Naja, so zerstört vielleicht wirklich nicht…aber ich stecke auf jeden Fall in einer Zwickmühle durch die finanzielle Abhängigkeit von meinen Eltern. Und ich mag vorerst keine Gespräche mehr mit ihnen führen. Das vollkommene Unverständnis ihrerseits schadet mir eher, als dass es mir hilft…
Sie werden mir definitiv nicht so beistehen, wie ich es bräuchte, falls sie überhaupt dazu in der Lage sind. Denn angedeutet habe ich schon vieles und es ist nicht das erste Mal, dass ich direkt gesagt habe, dass mir etwas nicht passt. Nur bin ich noch nie soweit gegangen, mich knallhart von dieser „Familie“ zu verabschieden.
Wenn ich wieder da bin, werde ich allerdings wohl oder übel mit ihnen reden müssen, denn leider kann ich erst einmal gar nichts erreichen, so lange dieses Problem besteht. Einerseits bin ich finanziell abhängig von ihnen und andererseits habe ich nichts mit ihnen zu tun. Mit jedem Bekannten habe ich zumindest eine Vergangenheit, einen Abend, ein schönes Erlebnis, an das ich gerne zurückdenke. Doch mit meiner Familie habe ich – bis auf meine Nichte, mit der ich mich gut verstehe – nichts. Nichts Gemeinsames. Nur Jahre, in denen ich nie gut genug war, in denen jeder Text und vieles, was mir wichtig ist/war in ihren Augen nichts wert war. In denen ich durch die meisten Höllen alleine durch musste und so immer selbstständiger wurde und mich letztendlich bis auf den finanziellen Aspekt komplett gelöst habe.

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