Ein Mensch betritt den Raum.
Mit nichts außer seinem Sein.
Ohne Besitz.
Ohne all das, von dem man annehmen sollte, dass man es braucht, um glücklich zu sein. Zu überleben.
Ohne jegliche Sicherheit.
Einfach nur mit sich selbst.
Und dieser Raum ist voller Menschen…
Sie alle bewegen sich auf jenen vorgegebenen Wegen, die sich eben im Laufe der Zeit erwiesen haben und die man gehen sollte, um Jemand zu sein. Ein Leben zu haben. Gehört und gesehen zu werden. Um Teil des Ganzen zu sein. Um dazuzugehören.
Doch dieser eine Mensch kommt von Außen und kennt das alles nicht, hat dadurch eine so vollkommen andere Sicht. Somit läuft er zunächst einfach verloren im Off umher, quer durch den Raum, neben dem Weg. Und er staunt und wundert sich, wie gedrängt man eigentlich auf so schmalem Wege stehen und wandeln kann. Wie es diese Menschen überhaupt schaffen auszuweichen, Luft zu holen, zu atmen. Und warum sie sich so oft gegenseitig auf die Füße treten. Mit scheinbar voller Absicht.
So beobachtet er still und unsichtbar alle anderen. Versucht zu verstehen, warum es irgendwie keinem von ihnen erlaubt ist, auch mal nur ein wenig neben dem Weg laufen zu können, aus sich raus zu kommen und das wahre Wesen in sich zu entdecken. Versteht nicht, wie man sich so eng auf einem Pfad drängen kann ohne zu erkennen, wie fragil und unsicher dieses ganze Konstrukt ist. Wie gefangen diese Menschen sind in ihrer tiefen Angst vor dem Außen, dem ewig Unsagbarem, dem Inbegriff von Unsicherheit. Und noch weniger versteht er, warum das der Normalzustand sein und bleiben soll.
Während er also beobachtet und über all das nachdenkt, beschließt er am Ende dann doch lieber draußen zu bleiben.
Ohne Besitz, von dem er irgendwie ahnt, dass das Glück darüber nicht von Dauer ist.
Ohne jegliche Sicherheit, die ihm genommen werden könnte.
Mit nichts außer seinem Sein, das er in sich trägt.