Heute war ich mal wieder spontan vor Ort arbeiten. Weniger spontan und mehr Planung wäre mir eigentlich lieber gewesen, aber manchmal kann man sich das nicht aussuchen und mein Chef weiß vorher ja auch nicht, wie gut er vorankommt. Er wollte es anfangs vermutlich auch ohne mich durchziehen. Aber gelegentlich ist es wohl besser, wenn ich schon früher persönlich vor Ort bin. Besonders wenn ich weiß welche Dateien benötigt werden und schneller herausfinde, wo welche Referenzaufnahmen auf dem Rechner zu finden sind.
Morgen gehe ich auch noch mal hin, weil wir dann weiterfotografieren und eine Kundin mit mir was durchgehen möchte. Dass ich ohne Neufotografie sowieso nichts zu tun habe, fühlt sich auch so langsam etwas blöd an. Und es hat mir heute sogar Spaß gemacht, mal wieder gemeinsam an etwas zu arbeiten, das ich dann später high end retuschieren darf.
Was Homeoffice angeht, habe ich also für mich noch einen weiteren wichtigen Aspekt hinzuzufügen:
- Produktivität vs. Teamfeeling
Als Vorteil habe ich ja für mich entdeckt, dass ich zu Hause um einiges produktiver bin als auf der Arbeit. Ich habe da echt großes Glück alleine zu wohnen, denn ich werde nicht unterbrochen und bin keinen zwischenmenschlichen Herausforderungen und Ablenkungen ausgesetzt. Im Homeoffice gibt es eben nur mich, kurze Telefonbriefings mit meinem Chef, den iMac, Youtube als Hintergrundbeschallung, meine Küche, …
Allerdings ist dann natürlich kein Teamfeeling möglich. Ich war zwar nie so wirklich ein Teamplayer und eher ein ziemlicher Eremit, aber mit meinem Chef und dem Azubi ging das heute trotz meiner langen Abwesenheit echt ganz gut. Ich bin heute zwar wieder mehr K.o. als sonst, aber insgesamt habe ich ein gutes Gefühl, dass ich da war und mich sinnvoll einbringen konnte.
Es war auch bei weitem nicht so wie vor Corona. Da war ich ohne mir dessen bewusst zu sein nämlich regelrecht gefangen zwischen dem andauernden Umschalten im Kopf von Rechner auf Telefon auf Türklingel auf Fotostudio auf Bildbesprechung auf Mittagessen lieblos runterschlingen auf Backups auf Finanzkram auf Strukturierung undundund… Ich habe es auch nie wirklich geschafft mich da raus nehmen bzw. abzugrenzen und war demzufolge oft nicht so wirklich entspannt und die meiste Zeit mit Anpassung an eine Situation beschäftigt. Wie viel Energie da eigentlich reingeflossen ist, begreife ich erst seitdem ich merke, dass es auch anders geht. Und ich hoffe sehr, dass ich das jetzt erkenne, rechtzeitig beheben kann und nicht mehr da reinrutsche. Das alles liegt in Zukunft aber auch an mir und meinem Management zwischen Homeoffice, Spontanität und Teamplay.