Logbuch #8

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Strukturen gerade verschieben… verändern…
Zum Teil fallen mir sehr positive Entwicklungen an Menschen auf, die mir vorher noch gar nicht so bewusst waren. Die Krise verstärkt bei manchen aber auch Eigenschaften, mit denen ich total harmoniere. Bei anderen wiederum jene, die ich jetzt nicht so prickelnd finde. Dazu treffe ich gerade mehr denn je auf Meinungen, mit denen ich eben gar nicht zurechtkomme, weil sie mir – wie schon in meinem Eintrag über die Verschwörungen beschrieben – nicht logisch scheinen und ich es kontraproduktiv finde seine gedankliche Energie da reinzustecken.
Und ich frage mich gerade, in wie fern es da meine Aufgabe sein könnte, mich diesen Meinungsverschiedenheiten trotzdem zu stellen…?

Ich bin ja eigentlich ein eher konfliktscheuer Mensch. Zumindest empfinde ich das so. Ich mag einfach lieber Harmonie… Daher hat es mich sehr verwundert, dass mein Chef vor einigen Wochen in etwa meinte: „Aber ich bin nicht so wie du und trage das auch nicht immer gleich aus!“ Bis zu dem Zeitpunkt war mir gar nicht bewusst gewesen, dass ich so bin.
Aber in mir schlummert schon ein Drang etwas zu klären, also den Konflikt zu suchen und gesittet auszutragen. Zumindest gebe ich das auch anderen immer wieder mit auf den Weg und versuche da eine Art Motivator zu sein und andere dazu anzuleiten, etwas anzusprechen. Irgendwas in mir sagt mir einfach, dass es wichtig ist gewisse Dinge nicht einfach so stehen zu lasen, zu versuchen sie durch Kommunikation zu lösen und so vielleicht Missverständnisse aus der Welt zu schaffen oder anderen eine neue Sichtweise mitzugeben.

Klingt so wie es da steht extrem vorbildlich. Aber oft fällt auch mir das unendlich schwer… und ich scheue mich dann natürlich auch davor. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Als Mensch befindet man sich ja oft in Situationen in denen man lieber anders handelt als man sollte oder gerne würde.
Aber dann denke ich mir: „Ich will eigentlich nicht so sein. Ich will ein Mensch sein, der sich dem stellt und mit einem anderen Menschen gemeinsam daran wachsen!“ Und ich bin überzeugt davon, dass das wichtig ist. In einer Welt in der man sich ghostet, durch vermeintliche Ignoranz verletzt, durch Missverständnisse bis hin zu einem Streit hochsteigert, …ist das Gespräch ein absolut wichtiges Gut!

Wie man jedoch mit Konflikten umgeht, die auf einer Meinungsverschiedenheit beruhen bzw. mit Menschen, die etwas ganz anders sehen als man selbst und einem signalisieren, dass sie davon auch nicht abweichen werden oder sich für etwas anderes öffnen wollen,… weiß ich immer noch nicht so recht. Ist das vielleicht auch nur Übungssache? Oder verschwendete Energie?

Posted by Journey

Kategorie: Logbuch

Autor: Journey

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8 Kommentare        

beides! und darüber brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren! basta! 😉

Ich will’s aber genau wissen!
Also warum beides? ^^

ich will ich will ich will……..na gut, ist ja schliesslich dein blog 🙂

menschen können durch worte manipuliert werden, das ist uns spätestens klar als so ein kleiner typ von einer herrenrasse sprach und so unzählige von überzeugte, dass andere menschen schlecht sind. und das hat er mit reden zu stande gebracht.

also ist es Übungssache.
aber es ist auch vergebene Mühe, wenn du Leute überzeugen möchtest, die total anderer Meinung sind….sonst hätte es in der Geschichte der Menschheit nicht zu viele konflikte gegeben, wer den cooleren imaginären Freund hat.

…ich sollte mal aufhören, auf alle deine Einträge zu antworten, sonst denkt vllt jemand noch, ich wolle deinen blog kapern …….Arrrrrr~

Na wissen zu wollen kann ja auch was Positives sein. ^^

Und mein Eintrag war nicht so gemeint, dass ich jemanden von einer allgemeinen und einzigen Sichtweise überzeugen will. Ich will ja niemanden manipulieren und ohne diese (böse) Motivation dahinter kann ich gar nicht so gut „üben“, dass das dabei rauskommt. Ich will möchte anderen nur mal eine andere Seite aufzeigen, was aber echt schwer ist, wenn dein Gegenüber nicht bereit ist, sich darauf einzulassen. Wie äußert sich das? Ich habe dann das Gefühl, dass die Person sich angegriffen oder bedroht fühlt und abblockt. Das ist für mich so ein Signal bei dem ich auch nicht weiter gehe. Das endet ansonsten in einer sehr hitzigen Diskussion, in der die Person „gewinnt“, die eben besser oder lauter reden kann. Ich sage in so einem Gespräch dann meist irgendwann gar nicht mehr, was ich noch sagen wollte und gebe nach, obwohl ich durch das, was ich so denke zu wissen, die andere Seite gewiss mal zum Nachdenken anregen könnte. Aber das fällt mir dann sehr schwer, weil die Person mir ja durch ihre Reaktionen vermittelt, dass sie das gar nicht will.
Ich bevorzuge daher eher Konflikte mit Menschen, denen ich entweder sehr stark vertraue und die ich einschätzen kann oder bei denen die Beteiligten auf einer Ebene sind und sich vermitteln, dass man ja hinterher dennoch unterschiedlicher Meinung sein kann und das auch respektiert.

Und wie du kommentierst, kann ich dir nicht abnehmen. Immerhin weiß ich somit von einem sehr sehr seeeeehr regelmäßigen Leser (oder Leserin?). Nun gut, ich habe aber gerade auch einiges an Output. : )

Überzeugen möchtest du ihn schon, davon dass es auch eine alternative Sichtweiße geben kann.

Und naja, jedes Gespräch, bei dem zwei Menschen aufeinander prallen ist, grob gesagt, eine Manipulation, ob jetzt gut oder schlecht, das kommt immer auf den Inhalt an.

Zum Beispiel wenn du jemanden ein Kompliment machst, dann manipulierst du ihn, zum einen das die Peson dir mehr Wohlwollen entgegen bringt und zum anderen dass die Stimmung dieser Person besser wird.

Manipulation muss nicht immer böse sein.

Und du möchtest dich jetzt nur darauf begrenzen, mit Leuten zu diskutieren, die du kennst?
Dann wirst du aber relativ wenig neue Meinungen hören und hast relativ wenig, die dich davon überzeugen können, dass es andere Sichtweißen gibt.

Und Leser passt schon 😀

Sagen wir..“ich beeinflusse“. ; )
Manipulieren klingt schon eher negativ. „Einfluss“ ist da irgendwie neutraler.

>> Und du möchtest dich jetzt nur darauf begrenzen, mit Leuten zu diskutieren, die du kennst?
Nee, das natürlich auch nicht (wobei sich meine Gespräche doch gerade etwas beschränken, da ich nur zu Hause bin… ^^). Was ich sagen will ist, dass ich nicht in einen Konflikt gehe, dem ich nicht stand halten könnte und bei dem ich am Ende nicht unbedingt eine Horizonterweiterung erwarte sondern eher, dass ich mich unwohl fühle…

beeinflussen …..manipulieren …..in die richtige richtung lenken ….rotkohl …..blaukraut…..

aber gut, dann wirst du auch keine unerwarteten horizonterweiterungen haben, wenn dich dein gesprächspartner plötzlich völlig überrascht 😀

Ach ja, diese innerlichen Konflikate kenne ich nur zu gut. Aber da scheinst du ja schon weiter zu sein und trotz des Harmoniebedürfnisses eher auch das Gespräch zu suchen ?

Aber in manchen Fällen halte ich das für vergeudete Zeit und Energie, insbesondere wenn eine Person schon gefestigt in einer ganz anderen Welt steckt, in der Diskriminierung als „Meinung“ angesehen wird und einer anderen Meinung, einem Widerspruch gleich mit dem Vorwurf der Meinungsunterdrückung bzw. Zensur begegnet wird ?

@ moin:

Die Definitionsfrage von „Manipulation“ ist ein berechtigter Hinweis. Gar nicht so einfach zu klären. Stimmt, Journey, Beeinflussung klingt wirklich neutraler. Eine Diskussion zum Meinungsaustausch hat für mich aufgrund des offenen Charakters allgemein erst einmal nichts von „Manipulation“. Etwas anders kann mensch das sehen, wenn die*derjenige z.B. „ganz nebenbei“ Gendersternchen in ihrem*seinem Text einfließen lassen würde, um aufzuzeigen, dass das generische Maskulinum nicht die beste Formulierung in der deutschen Sprache ist, da diese nicht-männliche Formen außen vorlässt und unbewusst manipuliert (So haben Studien ergeben, dass z.B. die Frage nach berühmten Sportlern bei den Studienteilnehmenden vor allem männliche Namen hervorbrachte, die Frage nach berühmten Sportlerinnen und Sportlern dagegen auch spürbar mehr weibliche).

Alltägliches Beeinflussen

Mitunter wird die These vertreten (unter anderem im Neuro-Linguistischen Programmieren), dass Menschen einander manipulierten, sobald sie miteinander kommunizieren. Es gibt verschiedene Ausprägungen in Form und Stärke. Die minimale Manipulation bestehe bereits darin, den anderen zum Zuhören zu bewegen. […]

Wie schwer sich im Alltag kommunikative Praktiken zur Beeinflussung der bewussten Entscheidung (Überzeugung) und kommunikative Praktiken zur Ausnutzung von Willensschwäche oder eingeschränkter Entscheidungsfähigkeit abgrenzen lassen, wird besonders deutlich im stationären Einzelhandel. […]

Quelle: Wikipedia: Manipulation – Manipulation von Menschen

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