Logbuch #2

Heute war mein erster Tag, an dem ich von zu Hause aus gearbeitet habe im Homeoffice. Das hat auch ganz gut funktioniert. Und ich fühle mich echt irgendwie weniger angespannt, weil ich mich in Absprache mit meinem Chef selbst organisieren kann.

Vor der Tür war ich auch mal, denn ich musste zur Post und bin dann noch zum Bäcker meines Vertrauens. Es hat mich sehr gefreut, dass die Bäckerfrau so positiv und gelassen war, obwohl natürlich ein wenig Angst in der Luft liegt. Am Schluss unseres kurzen und sehr intensiven Gesprächs waren wir beide der Meinung, dass man zwar vorsichtig sein sollte, aber nicht panisch. Und auch wenn ich für die meisten meiner Mitmenschen gerade so klinge, fühle ich mich nicht so. Ich sehe es eher so: Es ist gerade wichtiger denn je das gemeinsam auf eine soziale Weise durchzustehen, indem jeder seinen Beitrag dazu leistet und dafür sorgt, dass das Virus nicht so schnell weiter verbreitet wird, damit nicht alles so zusammenbricht wie in Italien..

Im  Grunde ist dieses Runterfahren von allem auch der perfekte Moment für viele mal in sich zu gehen, zu erkennen was wirklich wichtig ist und auch ein wenig zu sich zu finden.
Bleibt nur zu hoffen, dass das möglichst viele auch so sehen wie die Bäckerfrau und ich und nicht verzweifeln oder sich in einen Hass reinsteigern, weil sie da vielleicht auf Anhieb nichts finden und auch nichts mit sich anzufangen wissen.

Ich denke zu lernen mit diesen Veränderungen und der Ungewissheit umzugehen, mal zurückzustecken und sich mit sich zu beschäftigen und zu vertrauen, dass sich die Welt danach weiterdreht ist neben dem Verlust die Herausforderung der aktuellen Zeit.

Anbei noch ein Link zu einem Beitrag mit Harald Welzer, den ich unglaublich bewundere für seine Ansichten:
Harald Welzer bei unter den linden | 16.03.2020

Posted by Journey

Kategorie: Logbuch

Autor: Journey

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