Fragt mich nicht, wie es mir geht. Ich bin nämlich Gewohnheitslügnerin, was das angeht. Und zudem noch extrem verwirrt…und werde durch diese Frage nur noch verwirrter…weil ich anfange zu denken…nachzudenken über die Frage, wie es mir geht und wo es mir denn schlecht geht.
Aber ja, alles läuft doch super! Kerl, Katze, Arbeit, Schule,…wie kann es einem denn da auch nicht gut gehen?!
Nun ja…ich blicke dahinter…und sehe – wie immer – Leid, Untergang und Verderben. Ich glaube zwar meiner Psychologin, wenn sie sagt, dass ich echt große Fortschritte gemacht habe seit meiner stationären Therapie…aber irgendwie mache ich eben nur Fortschritte ohne dass sich etwas an meinem Gefühl der Melancholie und Sinnlosigkeit in diesem Leben ändert…das ergibt wohl keinen Sinn, aber lässt sich leider nicht anders beschreiben.
Vielleicht brauche ich…vielleicht sollte ich…vielleicht will ich einfach etwas, was es nicht gibt? Ich sehe ständig in meinen Posteingang so wie ich früher auf Facebook rumgeguckt habe. Aber ich sehe nichts….was erwarte ich auch? Liebesbriefe? Kommentarbenachrichtigungen? Lobgesänge für etwas, dem ich irgendwie momentan nur halbherzig nachgehe? Einen Vertrag? Ein neues Leben? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es einfach nicht…genauso wie ich verdammt noch mal nicht weiß wie es mir geht…oder wer ich überhaupt jetzt gerade in diesem Moment bin…und jetzt…und jetzt…und…
Ich weiß nur, dass ich total unzufrieden bin, während ich gleichzeitig lache und das Leben genieße. Und ich weiß, dass mein Kopf gerne platzt. Sonst würde er es ja nicht immer und immer wieder tun…
Autor: Journey