Elend.

Ich fühle mich gerade elend. Es ist ungefähr fünf Uhr morgens und mir kommt gerade alles in den Sinn, was ich so schön verdrängt habe. Mir ist klar, dass das hier einige schon gar nicht mehr lesen wollen, andere auf meinen Sturz warten und wiederum andere leiden einen Hauch mit mir. Aber eben nur einen Hauch, denn im Endeffekt haben sie ihr eigenes Leben, womit sie zurecht kommen müssen.

Ich habe das Gefühl, dass die letzten Monate und Jahre alles nur Schau waren. Es hat eigentlich schon 2007/2008 mit dem Ende der (Werk)Realschule begonnen. Ich habe ab da nur so getan, als würde ich mir Mühe geben und „kämpfen“, aber im Endeffekt habe ich mich von vorne herein bereits mit der Verliererrolle abgefunden. Ab dem Zeitpunkt dache ich jedoch, dass ich wüsste, was ich mache und was richtig ist. Aber eigentlich hat mich nichts von all dem, was ich die letzten Jahre getan habe, auf Dauer erfüllt und halbwegs glücklich gemacht. Offensichtlich habe ich meine Zeit verschwendet und mache geradewegs weiter damit, vor mich hin zu stolpern. Das normalste und sinnvollste wäre einfach, ein normales Leben zu führen; führen zu wollen. Einfach eine Ausbildung suchen, einen Job ausüben und das machen, was jeder macht, jeder machen muss. Aber das ist nicht der Gedanke, der mich erfüllt. Wenn ich mir ein erfülltes Leben vorstelle, sehe ich mich als Künstlerin, Schriftstellerin, die in vielen Städten herumreist und an Bahnhöfen ihre Inspiration für Bücher sucht und findet. Die sich in Abenteuer wagt, weil es das ist, was sie will und was ihr die Ideen für neue Geschichten, Bücher liefert.

Aber ich stehe weit entfernt von einem solchen Leben. Es ist eher eine Art Wunschvorstellung, die aber auch an einen enormen Druck gebunden ist. Denn diese Bücher müssten ja irgendwie mein Leben finanzieren und sollten auch meine Freunde „retten“. Ich würde nämlich gerne auch die Menschen, die mir Nahe stehen, ein Stück weit glücklich machen können.

Aber wer oder was sagt mir, dass ich zu all dem überhaupt in der Lage bin? Ich müsste dazu wirklich Talent besitzen…

Vielleicht bin ich letzen Endes doch nur ein Loser, ein peudointellektuelles Arschloch, das irgendwie total unabsichtlich in vom einen Mist in den nächten fällt, nur damit es in seinem Blog vor sich hinvermodern kann.

Klingt das alles wirklich nach mir?

Ich weiß manchmal einfach nicht, wer ich bin. Mal bin ich nett zu den Leuten, nehme mich ihnen an, wie es selten ein Mensch machen würde. Und im nächsten Moment nerven sie mich einfach alle, weil mir mein eigenes Leben zu viel wird. Wie jetzt…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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