Heute Morgen war ich noch der am meisten demotivierte Mensch auf Erden. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass ich einfach sau müde war und mich nicht wie jeden Vormittag noch mal ins Bett gelegt habe. Außerdem geht es mir ja bereits seit Tagen psychisch nicht so ganz gut. Es hat angefangen mit den Panikattacken, als mein Facebook-Ehemann bei mir zu Besuch war. Lag aber nicht an ihm (auch wenn die Sorgen um ihn und seine Psychosomatik mich in dem Moment fast um den Verstand gebracht hätten…); es lag eher , wie ihr euch sicher denken könnt, an meiner wunderbar unsicheren Lage.
Und nun, was soll ich sagen? Die Motivation ist irgendwie richtig launisch, eine Zicke! Sie kommt und geht, wann sie will. Und auf einmal stand sie vor meiner Tür und Zwang mich, was Anständiges zu machen. Also bewarb ich mich für den Tellerwäscherjob und suchte schon mal Adressen für Leiharbeit/Zeitarbeitsfirmen heraus, falls das nicht klappt. Ich habe es beim Bewerben irgendwie so gar nicht mit Multitasking…das überfordert mich total…
Später schrieb ich noch einem Mann, den ich beim Trampen kennen gelernt habe (laaaange Geschichte. Ich wollte um drei Uhr nachts von V. Richtung K. rennen. Der Mann hielt neben mir und nahm mich mit. Er hatte wohl Mitleid, denn es sind 12 km von V. nach K…) Jedenfalls sollte mir jener mit dem Hartz 4 Bogen helfen. Ich hab auch gemeint, dass ich ihm was koche, denn mein Laptop ist ja auch hin und er kennt sich damit aus. Mal sehen. Wäre super, wenn er echt mal vorbei kommt, denn gut reden kann man mit ihm auch.
Soviel zum Vormittag. Tati kam auch mal vorbei und gerade, als wir im Dönerladen meines Vertrauens standen, ertönte mein Handy (aktuell das Nokia, mit dem ich auch unerklärlichen Gründen wieder telefonieren, aber nun gar kein Display mehr sehen kann…ach ja: Das Touchteil hat sich komplett verabschiedet…man sollte mir kein Handy in die Hand geben…wirklich…) Und wisst ihr, wer dran war? Jaaaa, der Koch vom Hotel, in dem ich mich beworben habe! Ich machte also sofort ein Vorstellungsgespräch für 5 Uhr aus…
Nun, wie lief es letztendlich? Fantastisch! Der Koch ist einfach nur cool und beschäftigt lauter junge Leute mit Piercings. Sein Büro sieht so verdammt toll aus, so richtig wie man es nie annehmen würde…es ist im Keller, schon aufgeräumt, aber irgendwie auch komplett chaotisch zusammengewürfelt. Da liegt ein Messbecher, dort ein Aschenbecher…einfach nur genial zerschlissene Stühle. Er war mir sofort sympathisch und ich ihm irgendwie auch. Ich glaube, er sieht mich schon als Buffetfee durch die Gänge schweben…allerdings wird das ein harter Job. Ich soll Donnerstag um 4 Uhr morgen (unchristliche Zeit, wie er es nannte) anfangen und eingearbeitet werden…Frühstücksbuffet richten, etc. Aaaaaber…ich freu mich schon. Und es liegt nur noch an mir, ob mir das gefällt oder nicht, denn der Chef nimmt mich gerne sofort und für immer. : D
Soviel zu meinem genialen Tag. UND ich habe zur Feier des Tages im Überschwang meiner euphorischen Gefühle das letzte Mahnmal meines Versagens entsorgt: Meinen Drucker. Freiheit! Dafür war es mir egal, wie die Leute auf mich gestarrt haben. Der Drucker war halt breiter als ich…mist…ich hätte ein Foto machen sollen! Aber egal. Momentan bin ich immer noch Kameralos, weil das mit der Lumix irgendwie nicht geklappt hat. Dafür habe ich mir jetzt auf eBay eine andere gekauft, die normal das vierfache kostet. Ein Glücksfang! Der eBay-Verkaüfer ist auch ganz nett, hat von der Kamera geschwärmt und meine Antwort hat ihn irgendwie dazu verleitet, mir von Jesus erzählen. Toll. Ich hoffe mal, die Kamera kommt auch ohne Gottes Hilfe an, da ich nicht mal in der Kirche bin…
(aufgenommen mit dem MotoU9-Handy, da ich ja auf dem Nokiadisplay nichts sehe…wird Zeit für meine Lumix!!)
Auf dass ich einmal eine geniale Fotografin werde! Und Schriftstellerin…und Ehefrau…und…ach, lasst mich einfach nur ein bisschen träumen. Die Realität kommt schon noch und holt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück…
Hört: Casper – So Perfekt
