Ich habe heute mal wieder die Zeitung aufgeschlagen und fand es faszinierend, was da so über die Ehe und die Liebe stand…
„Der Wohlstand hat die Liebe möglich gemacht […]
Der Wohlstand hat die Trennung möglich gemacht.“[1]
Vor hundert Jahren war die Familie der einzige Weg, um zu überleben. Um 1900 betrug deshalb die Scheidungsrate nur 1,9 Prozent. Heute liegt sie bei über 50 Prozent.
Früher war es für eine Frau über 50 undenkbar, sich zu trennen. Heute ist sie selbstständiger und somit unabhängiger. Doch je älter die Generation, desto abhängiger sind die Frauen noch von Mann.
Eine moderne Frau braucht im Jahre 2010 rein theoretisch also keinen Mann, wenn es um finanzielle Sicherheit geht, da sie in dieser Hinsicht viel mutiger ist, als die Frau vor hundert Jahren.
Einige bedauern die hohe Scheidungsrate, für andere kristallisiert sich dadurch der eigentliche Grund von Partnerschaft heraus: Wenn man nicht mehr wegen überleben und finanzieller Absicherung zusammen ist, dann doch nur wegen der Liebe. <3
Eigentlich ist das ein Widerspruch der Zeitung. Denn die Liebe bekommt nicht gerade mehr Bedeutung durch die Tatsache, dass die Hälfte der Ehen zu Bruch geht.
Vielleicht entscheidet sich hier, was wirklich Liebe ist und ob es sie überhaupt gibt. Vielleicht klafft aber auch der Abgrund zwischen den Vorstellungen der Liebe zu weit bei den Menschen auseinander…(?)
„Es gibt Leute, die begründen die Antwort auf die Frage, wie Beziehungen funktionieren, ganz einfach: Mit Konservativismus. Freundin finden, heiraten, Kinder, Häusle bauen,…das gehört einfach zum Leben. Es wird einem doch Tag für Tag unter die Nase gerieben. Fernsehen, SMS-Chat, Internet-Single-Börsen und Kontaktanzeigen. Ja sogar die Tages-Zeitungen lassen einem keine Ruhe. Ist man denn so verzweifelt? Muss man sich das wirklich und allen ernstes antun? Die Deutschen und auch der Rest der Welt sollten lieber mal auf ihre Bildung achten und nicht hoffen, dass sie schon irgendein Depp ernähren wird und sie die Liebe ihres Lebens finden, weil das ja anscheinend der Sinn vom ganzen Leben sein soll. Hauptsache man liebt und man hat Sex. Und alle irren durch die Gegend auf die Suche nach dem/der richtigen. Das macht unglücklich, verstört, kaputt, verursacht Komplexe, aber härtet (hoffentlich) auch ab.“[3]
Bevor sich Menschen trennen, waren sie oft jahrelang unzufrieden.
„Wer glaubt nach einem dutzend Ehejahre auf der sicheren Seite zu sein, irrt.“[2]
Das ist die Realität. Es gibt nichts, das sicher ist. Und Liebe vergeht…
„Immer dann, wenn die Frau in der Beziehung unglücklicher ist als der Mann, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Scheidung bevorsteht.“[1]
Das denke ich mir. Denn weiter unten steht folgendes:
„Männer neigen eher […] dazu, Eheprobleme zu verdrängen oder sich damit [abzufinden]. […] Männer wünschen sich auch im hohen Alter noch täglich Sex. Und wenn ihre Partnerinnen ihnen das nicht ausreichend geben, suchen sie sich eben andere Frauen dafür. […] Spätestens dann ist für viele Frauen Schluss mit lustig.“[2]
Und an letzter Stelle steht auch noch, dass man sich rechtzeitig als Paar Hilfe suchen sollte und nicht erst eine Eskalation abwarten sollte. Und dass die meisten, die zu der Eheberaterin gehen, um ihre Liebe kämpfen wollen.
Warum kann denn keiner alleine sein? Jeder Mensch sucht nach „Liebe“
„…und das einzige, das am Ende bleibt ist der Drang, weiterhin nicht alleine zu sein. Und vor allem nicht alleine zu sterben.“[3]
„Sich nach vielen Ehejahren scheiden zu lassen, ist immer noch mit Scham verbunden, aber das Tabu weicht langsam auf.“[2]
Das verstehe ich vollkommen, denn heutzutage schämen sich sogar 12-jährige, wenn sie solo sind. Was hat diese Gesellschaft so verstört gemacht? Hängt sie immer noch im 20 Jahrhundert und im Konservativismus fest? Redet man sich lieber Liebe ein als alleine zu sein?
„Aber irgendwie ist alles zu negativer Gewohnheit geworden. Die Liebe, bei der man früher gedacht hat, dass es wirklich keine Grenzen gibt, dass selbst der Tod keine mehr darstellt. Die Liebe, die wahre Liebe, die sich um keine Entfernung, kein Alter, kein Aussehen und keinen Kontostand schert. Die Liebe, der Cellulitis, kleine Fettpölsterchen und Bierbäuche egal sind. Aber gibt es sie überhaupt noch, die Liebe?“[3]
Die beiden inspirierenden Artikel habe ich leider nicht direkt gefunden. Aber hier[1] und hier[2] kann man sie auch nachlesen.
Die Zitate mit der Drei[3] sind aus meiner Story.
Ihr dürft liebend gerne euren Senf dazu geben. Mich interessiert es, wie meine vielen Leser Liebe definieren und was sie für Vorstellungen von der Ehe haben.
(Da ich ja nicht vorhabe zu heiraten, habe ich nämlich keine…aber dafür von Liebe.)