Die einfachen Dinge des Lebens

Während ich dem Herrn P. bei seinem Durchbruch helfe und seine Ideen in einen Flyer umsetze und mir selbst dabei immer komischer vorkomme, habe ich fast keine Zeit, um etwas anderweitig Produktives zu machen.

Am 31. ist der Einsendeschluss für einen Schreibwettbewerb. Ich habe den Text, den Schulstempel und alles liegt neben mir im Umschlag, aber irgendwie kann ich das nicht abschicken. Irgendwie verleiht das meinem Leben auch nicht mehr Sinn und die Zweifel sagen mir, dass der Text sowieso nichts wert ist und jeder andere einen besseren Beitrag abliefert. Das hört sich, so wie es da steht, verzweifelt an. Und das ist es letztendlich auch.

Irgendwie überwiegt bei mir zur Zeit nur das Negative. Ich will gar nicht mehr vor die Tür. Ich will gar niemanden mehr sehen. Und ich denke die ganze Zeit daran, wie es sein könnte, wenn ich mich über Dinge freuen würde. Aber irgendwie kann ich mich über rein gar nichts mehr freuen, weil mich rein gar nichts weiterbringt. Liebe macht mich nicht glücklicher. Männer machen mich nicht glücklicher. Freunde machen mich nicht glücklicher. Arbeit macht mich nicht glücklicher und Lob macht mich auch nicht glücklicher…ich kann mich einfach über gar nichts mehr freuen, weil eben gar nichts mehr einen Sinn hat. Weil mir der Glaube daran fehlt, dass meine Existenz einen Sinn überhaupt macht. Und das alles hier kann ich einfach niemandem erzählen, weil jeder Beziehungsstress, Liebeskummer, Zukunftsängste und was weiß ich nicht alles hat. Ich habe gedacht, wenn ich nach der Jo-Zeit alles anders mache, dass ich dann glücklich werde, weil ich mir das alles dann nicht mehr antun muss. Sicherlich hat das ganze Gefühlsleben auch seine positiven Seiten. Vielleicht, weil man dann einfach, ohne zu hinterfragen, jemanden lieben kann, was ich weder kann noch darf, noch sollte. Letzendlich ergibt es auch keinen Sinn, weil ich eine Beziehung auf Dauer nicht ertragen kann. Sicherlich habe ich nichts dagegen, wenn andere sich lieben, Pärchen meinen Weg kreuzen und alle dabei so glücklich erscheinen. Ich denke einfach daran, dass das nicht ewig so weitergeht und es im Grunde genommen keinen Sinn ergibt, damit seine Zeit zu veschwenden. Früher habe ich mir auch gewünscht, nicht alleine zu sein. Aber seit ich gemerkt habe, dass ich nicht normal und trotz Eltern immer alleine war, ist mir das nun auch egal.

Und irgendwie kann ich nicht mehr positiv denken. Ich kann gar nichts mehr. Nur dasitzen und Heulen. Tag für Tag. Und das nicht erst seit gestern, sondern schon immer. Vielleicht fehlt mir einfach die Sinnlosigkeit einer Beziehung. Oder das Träumen. Seit Wochen kann ich nicht mehr träumen und mir schöne Dinge ausmalen. Vielleicht, weil ich kein Ziel mehr habe und ohne Sinn im Raum herumschwebe. (Na immerhin küsst mir Herr P. für seinen Flyer de Füße. Metaphorisch gesehen natürlich.)

Mein Wunsch/Ziel war zuletzt gewesen, auszuziehen. Doch ich komme wohl oder übel nicht weg von meinen Eltern und selbst wenn, dann würde das bisschen Freiheit mich vermutlich noch kaputter machen. Ich bin ja jetzt schon überfordert, wenn es darum geht nur eine E-Mail zu schreiben. Ich habe jedenfalls nie Zeit dazu, denke ich. Mein Zeitmanagement ist sowieso komisch, denn die To-do-Liste ist nur mit solchen Kleinigkeiten versehen, die ich aber nicht mache. Und wenn die sich Häufen, dann wird es kompliziert…

Zudem habe ich das Gefühl, dass ich kein normales Leben mehr führen kann, weil alles in mir kaputt geht und ich nach außen Tag für Tag so tun muss, als würde es mir gut gehen. Ich kann einfach mit niemandem reden.

Und während ich dies alles hier schreibe, denke ich gleichzeitig, dass es doch gar nichts bringt. Eigentlich sollte ich, da ich jetzt etwas mehr Besucher habe und mein Ranking bei 60 liegt, über andere Dinge schreiben. Aber dann müsste ich meinen Blog anlügen, der so ziemlich das einzige ist, der mir noch einen Halt gibt und dem ich erzählen kann, was mich aufregt, was mich unglücklich macht und was es so Neues in meiner Umgebung gibt. Andere haben Freunde, Liebhaber, Eltern, Ehemänner/-frauen. Ich habe einen Blog. Und ich hoffe, das gibt all denen Antwort auf die Frage, warum ich über mein Gefühlsleben und meine Gedanken schreibe und nicht über die „normalen“ Dinge, die meine Statistik so ausspuckt…
kleiner finger rot lackiert
fetisch erwürgen
lesben puff
betrunkene frau
morgenimpuls texte
kleinen finger lackieren
max du arsch
schweizerisches arschloch
zu viele bücher im regal
junge denkt er hat mädchen erwürgt während kissenschlacht
dritter weltkrieg szenario (Seite 1?!)

Max Frisch würde sich nicht gerade freuen, aber ich revidiere hiermit offiziell, dass ich mit dem Begriff „Arschloch“ Jo gemeint habe und damit nur versucht habe, Max Frisch auf eine zugegeben niveaulose Weise zu rechtfertigen.
Des weiteren sollte ich in Zukunft überlegen, welche Wörter ich wähle. Zwar bescheren mir diese ganzen Suchbegriffe knapp ¼ meiner Besucher, aber irgendwie scheint das ein negatives Bild auf mich zu werfen. Immerhin besitze ich einen sehr erstaunlichen Wortschatz, womit wir wieder beim positiven Denken wären, das einem Katz und Mausspiel ähnelt. Ich wette jedenfalls, dass ich zu allem positiven das negative finde. Damit könnte ich richtig gut Kohle verdienen, wenn es gefragt wäre. Ich könnte mit allem Kohle verdienen. Nur braucht niemand Flyer, Photoshop, Auftragstexter, CSS, …

Zum Glück gibt es diese Statistik. Denn irgendwie bringt mich das kranke, das sich dahinter verbirgt, zum Lachen…auch wenn mein Können durch geringe Nachfrage zu Zweifeln führt und ich mich genötigt fühle, den Sinn hinter allem zu hinterfragen.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein, Overblog

Autor: Journey

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1 Kommentar        

du sprichst mir grad echt aus der seele!
wir müssen unbedingt zusammen was trinken gehen!!!!

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