Sie stelle fest, dass es soweit sei.

Alles habe wie immer ganz harmlos begonnen.
Ja, man könne sogar sagen, sie habe wirklich geglaubt, bei ihr beginne alles ganz harmlos und bliebe es auch.
Was nicht bedeute, dass man sie so schnell schocken könne.
Aber irgendwie sei ihr das Ausmaß der Situation nicht gleich zu Anfang voll bewusst gewesen.
Sie lebe einfach so in den Tag hinein, versuche hier und da etwas zu schreiben, sich zu beschäftigen, immer etwas zu tun zu haben.
Das vermittle zu Anfang natürlich den Eindruck, sie sei gestresst. Mitnichten…

Aber denke man sich einmal die indirekte Rede weg,
…so stellt man fest, dass wohl wieder etwas passiert ist.

Ich schrieb gerade etwas nieder, da mich die Muse zurzeit ununterbrochen zu küssen scheint; als mein Lehrer in Pädagogik mir ein Blatt zusteckte. Ich realisierte die Situation mit Verzögerung, legte den Stift weg und sah zuerst das Blatt, dann ihn an. Er tat so, als würde er sich unbeteiligt in der Gegend umsehen. So erschien es mir zumindest.
Bei dem Blatt stellte sich heraus, dass es sich um das hier handelt. Ein Schülerzeitungsprojekt also. Ich meinte pragmatisch, dass wir keine Schülerzeitung haben. Er meinte, das sei doch egal. Ich fragte rhetorisch, ob ich das alleine machen solle. Er zeigte auf Tati und meinte, sie könne auch gut schreiben. Und ich würde schon jemanden finden. Ich schob den Zettel vorerst ad acta und dachte mir so nebenbei, dass mir das Schicksal wohl ganz schön Druck machen wolle. Denn ich hatte bereits zu Anfang des Schuljahres die bahnbrechende Idee, eine Schülerzeitung gründen zu wollen. Doch da hatte es mir an Nerv und Idee gefehlt.
Und übers Wochenende kam sie dann, als ich noch einmal richtig überlegt, habe: die Inspiration. So stellte ich nun einen Antrag für die Zeitung, der ungefähr so aussah:

Sehr geehrter Bruder W******n,

da unsere Schule anscheinend keine Schülerzeitung hat, würde ich gerne offiziell mit Ihrer Genehmigung eine gründen. Allerdings vorerst nur auf digitaler Basis und im Internet.

Mir sind bereits einige Ideen zu diesem Projekt gekommen, was die Organisation betrifft..

Ich würde die Schülerzeitung so organisieren, dass sie nicht einfach nur eine AG ist, in der man sich einmal die Woche trifft, sondern in erster Linie digital und nur mit sporadischen treffen/ Besprechungen funktioniert.

An meiner alten Schule bin ich zwei Jahre lang Chefredakteurin gewesen und habe bemerkt, dass die Schüler, wenn sie einmal die Woche für zwei Schulstunden kommen müssen, viel unkonzentrierter sind, als wenn sie die Artikel in Ruhe schreiben und ohne den Zwang zusätzlich noch in die Schule kommen zu müssen. Viele talentierte Schüler sind auch aus diesem Grund gar nicht in die Schülerzeitung gegangen. Sie wollten die Zeit lieber anderweitig nutzen.

Daher stelle ich mir dieses Projekt als eine freie AG vor, in der jeder Schüler selbst entscheidet, wann er an seinen Berichten arbeitet. Die Voraussetzung dazu ist natürlich, dass die Schüler das auch von sich aus machen.

Um den Überblick zu behalten bräuchte ich zwei bis ungefähr fünf Schüler, auf die ich mich verlassen kann, die gerne zusätzlich Artikel schreiben und ein bisschen aufpassen, was in der Schule und im Unterricht gesagt wird, die sich ein wenig mit Computern auskennen und auch das neuste schulinterne im Internet bloggen würden.

Zusätzlich kann natürlich jeder Schüler frei an unserem Projekt mitarbeiten. Sie könnten ihre Artikel und Ideen an mich oder einen der anderen Redakteure versenden und wir würden das dann in unseren Blog posten.

Der Blog ist auch das Zentrum des Projektes. Schüler können unter den Einträgen frei ihre Meinung äußern und diskutieren. Ich würde mich um das erstellen des Blogs, sowie um das Layout und die Verwaltung kümmern..

Außerdem wäre es vielleicht hilfreich für mich eine Lo-net-Gruppe zu gründen, um zusätzlich den Überblick zu behalten und mit meinen Redakteuren über mögliche Themen zu diskutieren oder sie schnell zu informieren.

Immer gegen Ende eines Schulhalbjahres würden wir die aktuellen Themen zusammenfassen und eine PDF-Datei erstellen. Die Schülerzeitung würde also insofern nicht in Heftform erscheinen, sondern zunächst nur digital, um zu sehen, wie sich das entwickelt.

Mit freundlichen Grüßen,

Nichts Besonderes, nur ein Schreiben an unseren Rektor. Hätte ich mehr Zeit, so würde ich das alles noch hochgestochener schreiben. Aber das geht ja so…
Nächste Woche bekomme ich dann Bescheid, ob das Projekt so stattfinden kann. Vielleicht erbarmt er sich ja eines Kapitals und ich kann auch drucken. Nur ist das gar nicht so einfach. Da muss ich mich dann auch noch mal informieren wegen Ausgaben, Einnahmen und Werbung.
Den Blog habe ich natürlich schon so gut wie fertig gestellt. Ich hatte nämlich gestern zufällig 4 Stunden Zeit um mich in den CSS-Modus reinzulesen. Das ist gar nicht mal so schlecht im Vergleich zu meinem Blog, an dem ich ewig dran saß. Aber dieser Blog ist auch ganz anders geschrieben. Viel komplizierter, wenn ich ihn mit den anderen Style-Sheets vergleiche. Man…. Ich muss mir aber auch zu Anfang gleich das schwerste aussuchen…immerhin kann ich das jetzt. Und französisch und englisch lernt man bei overblog auch, denn die CSS-Sheets sind auf den ersten Blick aus einem Wirr-Warr aus Sprachen und Zahlen zusammengesetzt. Aber ich weiß ungefähr, wo was ist, wenn ich mich da reinlese…
Hier und da muss aber noch was am Schülerzeitungs-Blog machen. Aber auf den ersten Blick ist er gut so. Passend in den Farben zur Homepage: Orange und blau.

Jedenfalls habe ich jetzt ’ne Menge Arbeit. Und dann darf ich noch lernen, mein depressives, suizidales Referat vorbereiten und in drei Blogs bloggen.
Und ich bin immer noch auf Abstinenz…ich glaube, das wird noch länger so gehen…jedenfalls habe ich in Anlehnung an Charles Bukowski beschlossen, dass mein erster Drink ein Scotch mit Soda wird. Und der kann warten. Zuerst wird alles andere erledigt und nebenbei wird noch mein Teil für das Reli-Referat über die Menschenrechte in China vorbereitet, mein Text über den Kerl mit den Zigaretten geschrieben, mein Adam&Eva-Philosophie-Referat auf englisch vorbereitet und zudem noch Songtexte für einen Sänger geschrieben, wofür ich wohl Geld bekomme. Yeah, die Muse küsst mich und kein Kerl und ich habe endlich etwas Produktives zu erledigen, das in jeder Hinsicht konstruktiv ist. Und man merkt hoffentlich, wie sehr ich die deutsche Sprache liebe. Ich habe zwar keinerlei Ahnung, wie die Anwendungstechniken heißen, aber ich kann sie anwenden. So war mein Deutschlehrer von der Realschule also doch zu etwas gut…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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