Wofür schreibe ich eigentlich? 1.0

Manchmal frage ich mich, wer diese paar Besucher am Tag eigentlich sind und ob es Leute sind, die zufällig irgendwo auf meinen Link klicken und dann wieder gehen, oder ob das wirklich regelmäßige Leser sind…

Es ist paradox: Denn einerseits schreibe ich das hier „nur“ für mich, andererseits würde ich gerne wissen, ob das die Leute überhaupt interessiert bzw. wie sie über das denken, was ich schreibe. Oder wie mein Schreibstil so ist, unabhängig von meinen Erlebnissen. Ich würde einfach nur gerne die Meinung von anderen Leuten wissen. Allerdings auch begründet. Also nicht einfach „Ich finde das, was du schreibst scheiße/gut/naiv/verrückt…“.

Noch schlimmer ist es allerdings, wenn die Leute mich und mein Denken bewerten. Idiotisch finden, mich als nicht normal bezeichnen, obwohl sie mir nicht einmal normal definieren können. Das ist der Punkt, der mich trifft und der auch wehtut.

Verurteile nie einen Menschen, in dessen Lage du nicht gewesen bist.
Gert Ledig, Faustrecht

Eigentlich ist das ganze hier auch noch doppelt paradox…denn eigentlich bin ich jemand, der nicht hört, wenn keine schlagkräftigen Argumente vorhanden sind. Andererseits kann ich das, was mir jemand sagt, nicht einfach ignorieren. Ich habe damals viel mit Jugendlichen erlebt, die keine Ahnung von dem hatten, was sie taten oder sagten. Die einfach meinten, ich sei scheiße und mich hat das so getroffen, dass ich das geglaubt habe, obwohl das natürlich komplett idiotisch ist.

Manchmal lege ich einfach zu viel Wert auf die Meinung von anderen Menschen. Das liegt aber daran, dass ich im Inneren nicht ausgeglichen bin, weil ich die Dinge entweder ganz oder gar nicht will. Denn was soll ich mit halben Sachen? Das tut nur weh, weil dann was fehlt. Fragt sich nur, was dann besser sein soll: Halbe Beziehungen, halbe Freundschaften, halbes Leben…oder gar nichts? Am Nichts tut man sich nämlich genau so weh, wie am Halben. Und an beidem merkt man, dass es nie etwas Ganzes geben wird. Eigentlich eigenartig…aber es ist so…alleine ist man im Grunde genommen immer. Ob es in einer Beziehung oder einer Freundschaft ist. Und mein Problem ist, dass ich mit halben Sachen nicht zurechtkomme…

Ich weiß, ich bin schon wieder am Philosophieren. Ich weiß gar nicht, wie ich eigentlich dazu komme. Denn ich habe niemals ein Buch eines Philosophen gelesen…

Aber noch mal zu dem Halben und Ganzen: Warum kann man sich nicht einfach mal Zeit nehmen, einmal jemandem zuhören, sich intensiv mit der Lage dieses Menschen auseinandersetzen, versuchen sich in ihn hinein zu versetzen, auch wenn das so gut wie unmöglich ist? Warum kann man sich nicht einfach mit diesem Jemand beschäftigen? Meistens macht man das nämlich nur halb halb und bekommt gar nicht wirklich mit, wie mies es jemandem geht. Nichts sagen ist natürlich in so einer Situation noch schlimmer…denn dann fühlt man sich noch unverstandener.

Wir Menschen sind eben Egoisten und sind zu sehr mit uns selbst beschäftigt. Jeder einzelne…ich auch…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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