…sagt mir die Welt, U. und der Nachrichtenmoderator im Radio, der wie üblich, was Politik angeht, um den heißen Brei redet. Man soll die Kids an die Politik heranführen? Wie soll denn bitte das gehen, wenn hier niemand, nicht mal die Politiker selbst, wirklich wissen, was sie tun. Wer erklärt einem denn das ganze Drumherum? Ich bezweifle ja, dass hier noch wirklich jemand mitkommt, außer die schlauen Manager an der Kneipentheke.
Alle wollen, dass ich wählen gehe. Dieter würde mich am liebsten ins Wahllokal schleifen, meine Eltern schreien mich an und nicht mal Radio kann man in Ruhe hören…
Ich will aber nicht wählen gehen. Obwohl ich zum Kreis der „Jugendlichen“ gehöre und wir alle ganz unbedingt wählen sollten, damit die Politik bei uns so erhalten bleibt, wie sie ist: Als Demokratie. Jede Stimme, die ich nicht abgebe, geht an die braune Partei…etc.
Ich habe die erste Wahl eines Lebens nicht mitgemacht und ich werde mich jetzt auch nicht darum reißen, meinen Zettel abzugeben. Allein, wenn ich so eine Einladung zur Wahl im Briefkasten sehe, graust es mir leicht und ich denke an die zwei Kerle, die mal im Nest an der Theke saßen…
Typ A: Und wen wählst du?
Typ B: Ich hab schon. Den Mülleimer!
Erstens sagt meine Stimme sowieso nichts aus und zweitens finde ich keine Partei besonders gut. Ich weiß, was ungefähr vertreten wird, was uns Politiker alles versprechen,…aber meine Stimme bekommt keiner von denen.
Ich sehe es nicht ein, dass ich die Partei wähle, die z. B. meine Eltern wählen. Heute gab es deswegen schon einen riesigen Streit. Ich muss unbedingt die-und-die wählen und das ist ein Privileg und ich muss einfach. Muss, muss, MUSS! Sicherlich ist das ein Privileg. Aber wen soll ich denn bitte wählen? Für mich sind das ehrlich gesagt alles Nieten. Soll ich jetzt etwa die wählen, die mir am wenigsten idiotisch im Gegensatz zu den anderen erscheinen? Funktioniert so Politik? Wenn man schon vom Negativen beim Wählen ausgeht…wie soll das dann bitte enden?
Es ist meine Entscheidung, ob ich wählen gehe oder nicht und wen ich wähle. Und da bis jetzt keine Partei zumindest etwas meine Vorstellungen erfüllt oder sich etwas interessantes zu unserem kaputten System einfallen lassen hat, gehe ich auch nicht wählen. Punkt.
Ich gebe offen zu, dass ich von Politik wenig Ahnung habe. Mir geht vieles nicht in den Kopf. Aber das liegt vermutlich daran, dass ich das alles mit den Steuern und mit Opel und den ganzen kranken letzte-Ausweg-Ideen nicht einfach so akzeptieren kann. Da muss es doch einen besseren Weg geben. Leider fällt mir da auch nichts ein. Das ist auch nicht mein Ziel. In die Politik eingehen, so weit kommts noch! Freidenker und kreative Menschen sind da sowieso nicht gefragt…da muss man nur gut reden können und auch noch überzeugt wirken…
In der Schule damals haben wir das „Magische Viereck“ durchgenommen. Aber wenn es nicht möglich ist das Gleichgewicht darin zu halten, warum zum Teufel denkt sich da oben nicht irgendjemand mal was Neues aus, als die ganze Zeit die Schrammen unseres sozialen Systems zu überlackieren? Am Ende siehts scheiße aus. Aber von weitem sieht mans ja nicht. Besonders nicht, wenn neben unserem Kunstwerk von Krieg und Diktatur gezeichnete Werke stehen. Das fällt dann nicht so auf.
Ich frage mich, ob hier jeder nur mit Opel und anderen aufgebauschten Themen dramatisiert oder ob es den Deutschen wirklich so schlecht geht. Im Vergleich wohl eher nicht.
Und da ich diesen Eintrag sowieso mit Politik und dem System vollgestopft habe und ehrlich gesagt – wie keiner vermutlich – nicht weiß, wie das eigentlich funktioniert und keinen Nerv habe mich mit so was zu befassen, schließe ich diesen Blogeintrag mit folgender Floskel ab: Die D-Mark-Zeiten waren besser…