Nein, das ist kein grammatikalischer Fehler. Das soll so sein. Und wüsste ich, wie viele Leben sie führt, so würde ich vor das „Leben“ noch eine Zahl schreiben. Aber ich weiß es nicht. Eines ist jedenfalls sicher: Sie führt ein Eigenleben…und ich wüsste zu gerne, was sie eigentlich will.
Um einmal ein Beispiel zu nennen:
Sie kann gut verzichten. Sehr gut sogar. Ihr Verzicht geht soweit, dass sie mit niemandem mehr wirklich reden will, weil sie niemandem traut. Weil ihr anscheinend niemand etwas bedeutet. Sie könnte auf dem Boden schlafen. Ohne Bett. Sie könnte ohne Internet leben, damit sie nicht immer und immer wieder dadurch unglücklich wird. Das einzige, was sie hat, ist schreiben. Sie hat keinen Job, kein wirkliches zu Hause. Nur Stift und Papier, um dies hier niederzuschreiben. Sie macht sich selbst zum Einzelgänger, weil sie Angst vor den Menschen und ihren Worten, ihren Blicken und ihrer Art hat.
Andererseits tut sie es immer und immer wieder: Vertrauen, auf ein Wunder hoffen. Doch immer und immer wieder zieht sie etwas runter. Man kann es ihr nicht recht machen, weil sie nicht weiß, was sie will. Vielleicht ist es ja Liebe, die sie sucht?! Anerkennung. Die Bestätigung etwas gut gemacht zu haben. Doch es kommt nichts von den Menschen und selbst wenn, dann macht sie das einerseits glücklich. Und andererseits grübelt sie dann wieder über das Vergängliche nach. Oder sie setzt sich so dermaßen unter Druck bis sie wieder irgendetwas herunterzieht.
Und dann sitzt sie da unten. Alleine. Und weiß nicht weiter. Stimmen sagen ihr, sie hat’s mal wieder versaut, war nicht gut genug.
Und dann packen sie die ganz düsteren Gedanken. Dann schließt sie sich ein. Es ist dunkel. Sie liegt auf dem Boden und macht es immer noch: Nachdenken. Einerseits wünscht sie sich alles zu vergessen. Andererseits will sie das Wissen mitnehmen, weil es sie ausmacht. Und sie wünscht sich irgendjemanden, der um ihr Leid weiß – ohne Worte. Der um ihre unausgesprochenen Probleme weiß – ohne dass sie sie erwähnt. Einer, die sie wieder hochholt. Irgendwer.
Doch sie wacht auf und trauert nicht mehr. Sie liest, schreibt, hört Musik, als wäre nichts gewesen. Bis jemand, der keine Ahnung von ihrem Innersten hat, sie erneut in die Tiefe stürzt…
Sie weiß nicht, was sie will: Alles wahrnehmen und leiden, wenn sie wirklich leidet, Dinge erzählen, wenn sie ihr bedeutend erscheinen und lieben, wen(n) sie liebt.
Aber immer wieder taucht das Dunkle auf. Fast niemand hört ihr Leiden. Es ist egal. Niemand hört ihr zu, obwohl sie den Worten Bedeutung schenkt. Niemand merkt, wie schwer es ihr eigentlich fällt, noch etwas zu sagen. Und keiner bringt sie auf den Boden der Tatsachen. Niemand diskutiert mehr mit ihr. Niemand bringt sie von ihren Standpunkten ab, die sich mal auf der einen, mal auf der anderen Seite festsetzen. Und Liebe…wenn sie an Liebe denkt beginnt sie zu verzichten…und alles geht von vorne los…
Wir müssen erst wissen, was wir wollen, bevor wir uns fragen, wie wir dorthin kommen…~X~
In diesem Sinne bin ich erst mal offline und ordne meine Leben. Sonntag ist der 25. … und wie jede Woche vor meinem Geburtstag bin ich unentschlossen, ob ich noch ein weiteres Jahr meistere. Aber bis jetzt ging’s mit biegen und brechen.
Einerseits würde ich am liebsten gar nichts mehr eine Bedeutung geben. Und auf alles verzichten.
Andererseits würde ich mir wünschen, dass ich das nicht muss. Ich würde gerne weiterhin auf irgendetwas hoffen. Aber ich weiß genau, es kommt nichts. Und seine Hoffnungen laut auszusprechen ist penetrant…und…aber…doch…weil….
So…cut. Ich widme mich jetzt wichtigeren Dingen. Ich denke, dass ich alleine bin? Gut. Julia denkt das auch, also werde ich das jetzt erst mal sein. Für mich. So wie früher, bevor ich ich war. Vor dem mit Jo und der Kneipe. Vor allem…
Ich glaube, ich muss mich wieder suchen…wieder zu leben anfangen. Denn alles ist in sich zusammengefallen wie bei einem Kartenhaus…
Immerhin habe ich jetzt wieder genug Selbstmordgedanken für mein Buch…
Ne‘ schöne Woche.
Ich melde mich wieder, wenn ich 19 bin…versprochen.