Nicht nach Alkohol, Zigaretten oder was sonst so auf der Sucht-Liste steht. Es ist die Sucht nach etwas. Was das ist, weiß ich selbst nicht so genau. Ich denke, ich will einfach nur, dass ETWAS passiert. Denn alles ist besser als nichts. Also nichts zu fühlen. Oder nur das Gefühl, dass man nichts fühlt. Das Gefühl, als würde einem das entscheidende zum Leben fehlen.
Hierzu habe ich folgenden Text gefunden, der erschreckenderweise ein immenses Ausmaß an Aktualität vorweist:
Mir fehlt etwas. Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber es fehlt auf jeden Fall. Es ist das Gefühl, geliebt zu werden. Ich weiß, das klingt alles furchtbar über- oder untertrieben. Aber egal aus welcher Sicht ich das betrachte: Es fehlt. Es tut nicht mehr weh, wie früher. Es ist noch schlimmer. Denn jetzt spüre ich nichts mehr. Nur leere. Ein Stillstand, der sich nicht in Bewegung setzt und schon ewig andauert. Um mich herum bewegt sich alles, oder es setzt sich immer wieder in Bewegung. Doch hier, bei mir, ist nichts. Nichts tut sich. Wie gesagt, es tut nicht weh. Ich muss nicht weinen. Ich kann das auch gar nicht mehr. Und das tut mehr weh, als alles andere. Nach außen tue ich so, als wäre das normal, als wäre es mir egal alleine zu sein. Mit viel Überwindung klappt es sogar, dass ich es mir selber glaube. Doch es holt mich ein. Denn es schläft nicht. Man kann die Wahrheit verdrängen, doch sie ist trotzdem wahr, trotzdem da. Und es schmerzt mehr denn je. Und ich kann nicht einmal weinen…
Wann ich den erstellt habe, weiß ich leider nicht mehr. Aber es muss zu meinen Spießer-Affären-Zeiten gewesen sein… merkwürdig, wie dumm ich doch war und immer noch bin. Ich würde immer noch eine Affäre haben wollen, nach allem, was der Typ und ich mir selber angetan habe. Und dass nur, weil ich einen Wert haben möchte. Weil ich etwas erleben will. Nun gut, ich war nicht verliebt und das Ende der Affäre hat ihm mehr weh getan als mir… und die Umstände waren mir scheißegal und nicht wichtig genug… so wie er wohl. Warum bin ich nur so süchtig… so süchtig nach etwas Liebe?! Nach etwas Aufmerksamkeit?
Warum stehe ich in einem blöden Hotelzimmer und richte mir die Haare extra lange, nur damit der Typ endlich sagt, dass ich toll aussehe?
Fragen über Fragen… und momentan kommt es mir so vor, als stünde nicht ich vor dem Spiegel, sondern mein Spiegelbild. Das mich anlächelt. Belächelt? Oder doch schamlos auslacht.
Ich glaube, ich brauche dringend meine Dosis ALLES… sonst versinke ich noch im NICHTS.