Es gibt hier viele, die sich wohl auf bestimmte Themen spezialisieren. Ich nicht. Denn es gibt nicht nur ein Thema, das mich interessiert. Man kann sich meiner Meinung nach nicht nur auf eines festlegen. Aber: Andererseits ist es erheblich schwieriger, seine Gedanken nur in eine Richtung zu lenken. Mein Text zum Beispiel kann aus allen möglichen Dingen bestehen. Es sind eben die Gedanken, so wie sie kommen. Was aber nicht heißt, dass ich keinen richtigen Artikel in einer Zeitung verfassen könnte. Irgendwie ist es doch paradox, oder? Man kann ziemlich gut einen Artikel über Goethe oder Boot Camps in einer Schülerzeitung verfassen, aber hier lebt man seine Gedanken aus. Aber warum sollte ich meine Gedanken in eine Richtung lenken? Nun, ich denke jeder hat ein Ziel, warum er hier schreibt. Meins ist wie immer: Irgendetwas schreiben und hoffen entdeckt zu werden.
*hört ganz laut: Golden Earring – Radar Love*
Doch wie wird man entdeckt? Und, sagt mir liebe Leser, bringt es mich weiter? Wenn man mal alles gaaaa~nz genau durchdenkt, hat nichts wirklich einen Sinn. Man lebt um zu verrecken, wie Sebastian B. in seinem Abschiedsbrief schon festgestellt hat. So ziemlich hat er damit Recht. Und eines will ich an dieser Stelle sagen: Ich bin keine potenzielle Amokläuferin! Ich finde nur die Ansichten solcher Menschen interessant. Und wenn man mal wirklich nachdenkt sind die Menschen wirklich in Optimisten und Pessimisten zu unterteilen. Zu diesem Anlass habe ich mir ein Chat-Zitat herausgesucht, das von mir stammt:
[…]Vielleicht weil sie zu viel denken und Dinge sagen, die keinem auffallen. Und weißt du auch warum? Die Menschen sind einfach zu naiv und denken alles hält ewig so gut an. Oder sie denken: das wird schon wieder. Doch die, die so wie ich sind, sehen was auf sie zukommt und wissen auch wann es keinen Zweck mehr hat zu kämpfen. Andere dagegen kämpfen bis in den Tod. Doch ein großer Unterschied ist vorhanden: Sie sind glücklich.
Passt irgendwie. Optimisten erschienen mir wirklich glücklicher…im Gegensatz zu mir, der „Denkerin“, die tief in ihrem Herzen etwas bewegen will. Nur was soll ich hier bewegen? Die, die es nötig hätten, wissen nicht, wie Bücher aussehen und der Rest…naja…der ist unspezifisch und auch nicht an Veränderung interessiert. Und als No-go-Bücherwurm mit Zahnspange und arrogantem Blick findet man eher nicht den Draht zu denen, die zu wenig wissen, aber meinen, sie wüssten alles.
Eine kleine Anmerkung an dieser Stelle: Ich habe absolut nichts gegen Jugendliche, die laut mitten in der Stadt Hip Hop hören und wirklich nicht lesen. Und denen Schule egal ist. Vielleicht ist das für sie die Vorstellung vom Leben JETZT. Was danach kommt, wen interessiert das schon? Morgen kann man tot sein. Ich frage mich jedoch, ob diese Leute das wirklich denken… oder was sie überhaupt denken. Denn da kann ich mich absolut nicht hineinversetzen. Und darin bin ich normalerweise gut… Aber das eine Extreme schlägt wohl das andere Extreme… obwohl der Unterschied gar nicht so groß ist… Denn auch wenn ich lese, schreibe und nachdenke finde ich nicht den Sinn des Ganzen. Vielleicht ist der ja Spaß. Überleben. Oder vielleicht gibt es auch gar keinen…
Das, was mir wirklich schwer fällt, ist zu unterscheiden: Wer könnte es zu was bringen, wer wird Langzeit-Arbeitsloser, wer gründet eine Familie und ist auch glücklich? Schwer zu sagen. Ich als Pessimist sehe nur einen Weg zu überleben: Sich nicht von Männern abhängig machen. Nicht heiraten und keine Kinder bekommen. Alleine Wohnen. Und das wichtigste: Die Miete, die Nebenkosten und Essen zahlen können. Mein Traum wäre es, alleine zu wohnen. Doch vorerst bleibt das ein Traum.
Ich stelle mir vor: Ich, in einer kleinen Wohnung – ohne Mann bei mir. Nähe kann so vieles zerstören. Nähe trennt die Paare, macht alles alltäglich, lässt einen nicht die Freuden des Wiedersehens kosten. Deswegen alleine. Ein Freund? Okay. Ist ja notwendig. Ohne Liebe geht es dann doch nicht. Ohne Liebe ist man so gut wie tot…
Und ich stelle mir weiter vor: Ein Zimmer mit Schreibtisch, ohne Fernseher, nur ein Radio. Mein Laptop. Meine Bücher. Fotos von geliebten Menschen an der Wand. Meine Zeichnung, die meine Liebe darstellt. Ein Poster von Viktoria Frances. Zitate an der Wand. Erinnerungen, die mich fesseln und zugleich befreien. Und jeden Tag werde ich mir meine Geschichte durchlesen, die mich an ganz bestimmte Menschen bindet. Welche, das erzähle ich ein andermal…