Journey-Woche (#2): Der Weg nach Franken…

Ich beschloss an meinem Geburtstag spontan am darauffolgenden Tag zu meinem Freund Mr. Chocolate zu fahren. Spontan muss ja auch mal sein. Und verdammt…dieser 26. Januar war mehr als spontan!
Ich wollte gegen 11 losfahren und was geschah? Ich stand auf, fing gemütlich an zu packen und um kurz nach halb 9 klingelte dann mein Handy: Küche.
„Waaaah…ausgefallen…krank…kannstdukommen?!“
„Ööööö…ja.“
Ich merkte mir den neuen Reiseplan (wäh, zwei Busfahrten -.-) und schmiss alles in den Koffer. Dann rannte ich zur Arbeit, erledigte meinen Job und rannte wieder nach Hause. Im Spiegel sah ich mich nur stirnrunzelnd an, roch an meinem Hemd und dachte: „Nee?! FRITEUSE!…ab unter die Dusche!“ Das ist leider der Nachteil, wenn man als Spülhilfe in einer großen Küche arbeitet…man riecht IMMER nach Küche…
Also duschte ich mich, föhnte mir so halb die Haare, schmiss den Inhalt meines Koffers noch zweimal durch die Gegend und rannte (schon wieder xD) zum Busbahnhof. Auf nach Franken, auf in den Kampf!!

Es war ein verplanter Tag…
Für die erste Busfahrt ins nächste Kaff sollte ich wirklich in den Zirkus kommen. Ich saß nämlich rechts am Fenster und hielt mit der linken Hand meinen Koffer, der dank den vielen Kurven ansonsten durch den Bus geflogen wäre. Mit der rechten Hand hielt ich mein Netbook auf dem Schoß und schrieb gleichzeitig. Mit meinem rechten Knie stützte ich mich dann irgendwie am Fenster ab…und als wäre dies nicht genug, erfolgte das ganze natürlich in halbgebückter Haltung mit 8 cm Absatzschuhen und mit halbnassen Haaren. Ach ja, und in meinem schwarzen Ledermantel sah ich zudem noch aus wie eine Fledermaus…warum ich das überhaupt erwähne? Ich finde den Gedanken an diese Fahrt einfach amüsant…das war wie Achterbahn und ein Akt, den auch nur ich so hinbekomme…Oo
Im nächsten Bus sah es zum Glück anders aus und die Straße hatte einen in meinen Augen angemessenen Verlauf…

Der Rest der Fahrt im Zug verlief eigentlich recht ruhig, bis ich beschloss, mich nun doch noch zu schminken…
Ich wuchtete meinen Rollkoffer durch das Abteil auf der Suche nach einer Toilette. Im Raum zwischen den Waggons fand ich dann eine. Leicht gequetscht stand ich also im wackelnden Zwischenraum, stieß die Tür mit einem Tritt auf und sah ins Innere des Klos, wo mich geschätzte 1 m² erwarteten. Na klasse. Mein Blick glitt daraufhin durch das Abteil, aus dem ich gerade gekommen war und ich bemerkte, dass genau der Kerl, von dem ich gedacht hatte, er würde schlafen, seinen Blick auf mich gerichtet hatte. Noch besser! Ich quetschte mich also – den Koffer voraus – in die Mini-Kabine und schloss erst mal die Tür.
Was muss der bloß denken? fragte ich mich, während ich den Koffer auf den Klodeckel stemmte, meinen Kulturbeutel rausholte und diesen obendrauf stellte. Es wackelte heftig in der kleinen Kabine, aber alles schien zu halten, also drehte ich mich um, um mich groß zu schminken. Und gerade als ich die Ellenbogen gegen die Kabinenwände drückte, um die Hand beim Tuschen der Wimpern ruhig zu halten, …kippte der Koffer um. Mein erster Gedanke: So ein Mist, ich bin her schon verdächtig lange drin und jetzt knallt es auch noch…Was denkt der Kerl im Abteil vor dem Klo?
Egal. Einfach nur raus hier! Und ich wuchtete meinen Kram wieder raus. Der Kerl sah mich nicht an, doch als ich mich schräg gegenüber auf die andere Seite setzte begann er zu reden. Ich nahm fragend den Stöpsel aus dem Ohr und er meinte: Sie sitzen auf einem Tempotuch!
Ich: Oh…
Meine Güte, war ich heute paranoid!
Als mir dann noch beim Zigarettendrehen der Filter runterfiel und nach einem Täuschungsversuch doch direkt zwischen die Schuhe des scheinschläfrigen Mannes rollte, beschloss ich, fluchtartig das Abteil zu verlassen….

Zugfahrten sind schon was Tolles Besonders wenn man knapp 6 Stunden vor sich hat…

Und nochwas…
An alle Frauen, die die Zugfahrt dazu nutzen, um zu tratschen…: Haltet eure Klappe, denn KEIN Mann will das hören…die verlassen nämlich gerade fluchtartig das Abteil!

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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