Ich hab’s gesagt…

„Du…ich möchte nach meiner Ausbildung wieder alleine wohnen.“ Punkt. Tatsache. Wunsch…

Und er? Sagt nichts. Schweigt. Erspart sich Kommunikation mit mir. Ist zu kompliziert. Zu wirr. Also fragt er nicht mal warum. Es interessiert nicht. Nicht mehr…

Und ich? Habe gelernt, an solchen Stellen ebenfalls still zu sein. Er sagt nichts, ohne vorher darüber nachzudenken. Das ist gut! Gut… Gut?! Nicht für Kommunikation. Nicht für mein Herz, das Gefühl, die Beziehung. Einfach nicht für mich…

Und wir? Sind ein seltsames Paar…so wie zwei verschiedene Socken. Die Anzahl aller gewaschenen Socken ging schon auf…nur wir passen irgendwie nicht so ganz zusammen…nicht für immer.

Hätte ich noch Gefühle, würde mich das alles hier nun sehr traurig stimmen. Aber das Gefühl der Verliebtheit ist einfach nicht dem Gefühl der Liebe gewichen; sondern eher dem Gefühl des kreidetafelquitschenden und besteckauftellerabrutschenden Alltags. Bravo! Weiterentwicklung. Freiheit. Atmen. Leben! Und bitte niemals auf die glorreiche Idee kommen, jemals zu heiraten! [Danke an alle, die mir da als Vorbild vorausgehen! Verzeiht mir, aber so viel Steuern lassen sich gar nicht einsparen, um das zu bezahlen, was eine Hochzeit kostet…und damit meine ich nicht die Torte!]

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

6 Kommentare        

Zitat: „Er sagt nichts, ohne vorher darüber nachzudenken. Das ist gut! Gut… Gut?!“
Ja, richtig, manche Menschen können einfach nicht spontan kommunizieren. Ich bin selbst so einer. In einem unvorbereiteten Gespräch versage ich oft, rede Stuss, habe Blackouts und vermeide es
deshalb gerne.
Andere Menschen reden schnell und frei heraus. Da ist auch oft Stuss dabei, manches Wort tut ihnen anschließend leid, aber oft genug ist auch gut, was sie sagen – und dass sie es sagen!

Es ist so, wie Du schreibst: „[es ist] einfach nicht [gut] für mich…“ Die mit der einen Kommunikations-Art können mit der jeweils anderen nur schwer umgehen. Das gilt für beide
Richtungen. Dabei wäre die eine Art oft eine gute Korrektur für die andere, glaube ich.
Du allein kannst beurteilen, welche Kommunikations-Art Du brauchst und welche Dich behindert. Du hast Dich entschieden und hast es kommuniziert(!), und davor habe ich großen Respekt – auch wenn
Dir diese Entwicklung sicher keiner Deiner Leser gewünscht hätte …

Ja, Kommunikation ist schon eine sehr komplizierte Sache…als interessante Lektüre erwähne ich da auch mal die Modelle von Schulz von Thun…

http://www.youtube.com/watch?v=3e3xLzzExE8

Und es war schon etwas…hmmm…eigenartig, ihm das so mitzuteilen, weil ich immer gedacht hatte, dass er wüsste, wie ich zu dem Thema denke. Aber ich denke, das ist leider (wohl?!) ein
Mann-Frau-Problem. Er sagt etwas und meint es so. Sie sucht die tiefere Bedeutung. Sie sagt was und hofft, dass er ihre Bedeutung kennt/sucht. Er denkt, sie wird schon sagen, was sie meint.

Das finde ich irgendwie so…erschreckend…

…ist das wirklich so?

—Wow. Ich hab jetzt nur zufällig noch Mal auf deinem Blog vorbeigeschaut & schon beim Lesen der Titel der letzten Posts wird mir ganz komisch…Am 18. hab ich nämlich was ganz ähnliches mit
meinem Freund durchlebt…ich fass es grad nicht :-0 Wollte die ganze Zeit was drüber schreiben, aber gerade dann hab ich Blockaden (& so kam ich hier her, du inspirierst immer
sehr)……….Jedenfalls: Krass…Ich komm noch drauf zurück, hierauf und auch auf meine Geschichte – musste das hier gerade aber erst loswerden…

Wow, ich fasse es gerade auch nicht, dass ich dich so inspiriere und wir uns in vielem so ähnlich scheinen! Das ehrt mich sehr! : )

Und ich finde es auch toll, dass du mir das direkt geschrieben hast! Das solle man echt öfters machen…aber ich bin leider auch so eine Aufschieberin und möchte alles irgendwie kombinieren und
sinnvoll in Texte packen und „richtig“ machen. Aber das gibt es einfach nicht. Es macht nur noch mehr Stress, weil man sammelt und sammelt und der Kopf irgendwann echt nicht mehr kann. >__

Ich schreibe momentan leider auch erst in solchen Momenten, in denen es schon fast zu spät ist…

Also: Einfach mal Sachen gleich loswerden, Mails gleich beantworten und versuchen, sich Limits oder bestimmte Zeiten dafür zu nehmen!

Liebe Grüße

Zitat: „Aber ich denke, das ist leider (wohl?!) ein Mann-Frau-Problem. …ist das wirklich so?“
Nein, ist es nicht.
Ich wehre mich immer verzweifelt gegen diese Mann-Frau-Dinger, weil ich darin nie vorkomme, bzw. auf der „falschen“ Seite.
So bin ich es, als Mann, der ständig die tiefere Bedeutung sucht, der immer hofft, dass jemand die Bedeutungen kennt/sucht und mich kaum mal traue, zu sagen, was ich meine. Und dagegen kenne ich
ein paar Frauen, die sagen, was sie meinen und das auch von anderen erwarten.
Ich gebe zu, dass rein statistisch Deine Aussage wohl stimmen mag. Aber Mann-Frau-Probleme gibt es für mich dennoch nicht, immer nur Probleme zwischen konkreten Individuen.

So, das hat nun eine Weile gedauert, aber du bekommst nun doch noch deine Antwort.

Das mit den Problemen zwischen konkreten Individuen hast du schön formuliert.

Ich versuche mich auch immer gegen diese Mann-Frau-Klischees zu wehren, aber ich schaffe es irgendwie nicht, gegen die Argumentation anzukommen…manche drehen alles so, dass es passt und „Sinn
ergibt“. Wenn man sie sehen will, dann gehen die Klischees auch auf. Ich mag das gar nicht…und in labilen Momenten trifft es mich auch persönlich, weil es mich in eine Rolle drängt, die ich mir
nicht ausgesucht habe…

Schreibe einen Kommentar