[ ] Single, [ ] Taken, [x] RUMPSTEAK!

Wie lief das noch mal, einem Menschen zu begegnen, sich zu verlieben und eine Beziehung einzugehen? Ich als extreme Planerin muss sagen, dass ich DAS absolut nicht weiß und mir gerade auch das nötige Feingefühl fehlt, um das zu beschreiben und zu „erörtern“ (was vermutlich auch gar nicht möglich ist). Das ist irgendwie so ein magischer und aufregender Moment. Aber wie er entsteht? Keine Ahnung…

Ich saß jedenfalls vor einer Woche im Zug nach einem seltsamen zwei-Tage-Date und habe mich mal wieder gefragt, was eigentlich der Sinn des ganzen Geturtels da draußen ist. Und will ich das wirklich? Oder bin ich alleine nicht doch besser dran?

In erster Linie bin ich ja weggefahren, weil ich was erleben wollte und habe das auch. Irgendwie. Ich war zumindest relativ weit gereist für dieses Date und nun ist mir irgendwie klar, dass ich das nicht will. Was auch immer das war, das war es nicht. Aber es hat mir erneut deutlich gezeigt, dass ich nicht der Typ Frau bin, der sucht. Dabei kam noch nie was Gutes raus. Man bedenke all die verkorksten Dates, die ich schon erlebt habe…die „guten“ Beziehungen waren die ohne Suche. Dazu zähle ich jetzt eigentlich nur die mit Navi und die mit Mr. Chocolate. Sie waren letztendlich auch gut, auch wenn ich sie beendet habe (wie ich alle Beziehungen beende. An Weihnachten, Geburtstagen, Jahrestagen, Ostern,…)

Ich bin gewiss kein leichter Mensch. Ich habe verdammt hohe Ansprüche an mich selbst und auch an andere. Flexibel bin ich zwar im Umgang mit anderen, aber eine flexible Beziehung in der zu wenige Überschneidungen sind, ist nicht das, was ich will. Vielleicht will ich auch gar keine Beziehung mehr und bin froh, dass ich meine Ruhe habe?

Ich weiß jedenfalls, was ich nicht will. Und das ist immerhin ein Anfang.

Mein Leben? Ich arbeite daran und habe es stellenweise auch irgendwie im Griff…und irgendwann begegne ich schon wieder jemandem und dann geht das Drama von vorne los. Doch bis dahin esse ich mein Steak alleine in meiner Wohnung ohne nackte von der Decke baumelnde Glühbirnen, die wohl auf ewig die Verzweiflung ausstrahlen werden, die ich ehrlich gesagt nicht mehr sehen möchte. Ich weiß, das klingt gemein, aber alles andere wäre gelogen.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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13 Kommentare        

> Ich bin gewiss kein leichter Mensch.

Kennst Du einen leichten Menschen?
Ja, gut, es gibt Menschen, die schnell beleidigt sind, andere verzeihen schnell. Das eine mag schwer sein für einen Partner, das andere leicht. Manche Menschen können sich nicht entscheiden, andere umso besser. Manche reden um den Brei, andere frei heraus.
Ja, es gibt sicher leichte Menschen. Aber könnten die nicht auch potentiell die langweiligeren sein, zumindest für Partner, die nicht nach Mainstream suchen?

Das stimmt…leicht ist niemand. Aber ich selbst komme mir immer besonders schwer für andere vor…
…und ich ich frage mich gerade…warum eigentlich? Es gibt schließlich auch Menschen, die ich sehr mag, auch wenn sie nicht einfach sind und es Dinge gibt, die mich wahnsinnig machen. Aber das ändert nichts daran, dass ich diese Person mag und mit diesen Dingen im Grunde genommen umgehen kann…
Warum kann ich das nicht auch von anderen erhoffen? Weil vermutlich viel Vertrauen dazu gehört…

> Weil vermutlich viel Vertrauen dazu gehört…
stimmt.
Und wer vertraut, wird verletzlich.

> Ich habe verdammt hohe Ansprüche
> an mich selbst …

Welche sind das? Warum behindert das Deine Beziehung zu jemandem?

> wie ich alle Beziehungen beende.

Das sagt dir Deine Erfahrung?
Ich finde das spannend (und natürlich traurig), weil ich es nicht verstehe. Kennst Du den Grund?

Welche Ansprüche…?
Das ist eine wirklich gute Frage. Jetzt wo ich so darüber nachdenke…fällt mir ehrlich gesagt nichts wirklich Konkretes ein. Nur, dass ich mich nicht immer sonderlich mag und mein Anspruch dennoch ist, für einen anderen Menschen perfekt sein zu wollen. Aber im Grunde ist das natürlich Quatsch. Dazu fällt mir jetzt nur ein, dass man eben so geliebt wird, wie man ist oder eben nicht. Aber wie ist man denn? Wie bin ich? Was ist liebenswert? Warum weiß das eigentlich keiner oder kann das irgendwie in Worte fassen und benennen?

Ich vermute mal, ich verlasse alle aus dem simplen Grund der Angst. Ich habe große Angst, dass man mich verlässt und mir bestätigt, dass ich nicht (mehr) liebenswert genug bin. Also erledige ich das lieber selber. Außerdem habe ich wohl Angst, dass mir jemand so sehr wichtig wird…und vor emotionaler Nähe, weil sie mich komisch werden lässt…
Und so viel Erfahrung habe ich zugegebenermaßen auch nicht im „Verlassen“…

Aber ich bin zumindest froh, dass ich dazu lerne. Wenn ich jetzt so über meinen Artikel nachdenke, kann ich es auch nicht mehr so ganz verstehen. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich gerade alles daran setze, mal diesen Fluch zu brechen, immer alle zu verlassen. Ich beobachte mich ganz genau, da mir mein Muster ja jetzt bekannt ist. Ich rede mir nämlich selbst Dinge ein, interpretiere falsch, bin „typisch Frau“ (was ich nicht mag und auch nicht immer gerne bin).
Wenn sich aber wirklich Gefühle entwickeln, wird sich zeigen, wie sehr ich meine Angst und mich noch im Griff habe…und ob nicht alles wieder im Drama und psycho endet. Bis jetzt bin ich jedoch zuversichtlich, dass es das nicht wird. ; )

> dass ich mich nicht immer sonderlich mag
Hmm.
Und das, wo es offenbar selbst anderen Menschen gelingt, Dich (fast) immer sonderlich zu mögen.

> Aber wie ist man denn? Wie bin ich?
Das muss ich Dir nicht aufzählen! Du kennst Deine Eigenheiten, die mühsamen, anstrengenden genauso wie die angenehmen, liebenswerten. Ich bin überzeugt, Du könntest sie in Worte fassen.

> Ich habe große Angst, dass man mich
> verlässt und mir bestätigt, dass ich
> nicht (mehr) liebenswert genug bin
> Also erledige ich das lieber selber.
Verstehe ich. Wirklich.

> und vor emotionaler Nähe, weil sie
> mich komisch werden lässt…
aha?
Du handelst dann auch anders, gibst Dich anders? Oder denkst und fühlst Du nur anders.
Komisch lässt mich emotionale Nähe auch werden, womöglich sogar glücklich 😉
An dieser Stelle kann ich wohl eher nicht nachvollziehen, was mit Dir geschieht.

Ich habe irgendwie Schwierigkeiten damit, mich in Worte zu fassen. Da zum Beispiel bin ich wie du mit deinem „Vielleicht“. Ich lege mich ungern fest, wenn es um eine Beschreibung von mir geht.

Zu der emotionalen Nähe:
In erster Linie fühle ich natürlich anders, wenn ich verliebt bin…vermutlich wie du fühle ich mich sogar glücklich. Bis die tiefe Angst raus kommt…denn dann denke ich nicht unbedingt positive Dinge, was sich dann auch auf mein Verhalten auswirkt…und das wirkt sich wiederum auf alles aus und es kommt zur self-fulfilling prophecy…
So ganz kann ich das auch nicht nachvollziehen, aber ich hab es schon oft so erlebt.
Und dass es nicht wieder so weit kommt, bin ich gerade fast schon krampfhaft am Analysieren meines Verhaltens. Ob mir das etwas bringt, wird sich zeigen.
Ich will mich nicht vom Verlieben abhalten (was vermutlich sowieso nicht möglich ist)…aber ich will verstehen, warum ich irgendwann beginne, Beziehungen kompliziert werden zu lassen. Es gibt da irgendeinen Punkt, ab dem irgendetwas in einer Beziehung verloren geht und ich nicht mehr bin wie zuvor. Man kann sich vorher super gut mit mir verstehen und irgendwann reißt das Band und damit die Verbindung zu der Person.

> Bis die tiefe Angst raus kommt…

Ich glaube, ich verstehe endlich 🙂
Du bekommst Angst, die Beziehung könnte zerbrechen, und diese Angst verändert Dein Verhalten, sodass es (bisher jedenfalls) genau dazu kommt. Und inzwischen hast Du bereits die berühmte Angst vor der Angst.

> Es gibt da irgendeinen Punkt […]

Ist das vielleicht der, an dem die erste Euphorie beginnt abzuklingen und Dich diese ganzen Glücks- und Verliebtheits-Hormone nicht mehr so in Trance halten?

> aber ich will verstehen […]

Oh ja. Warum zerstören wir Menschen oft, was wir lieben?
Mir scheint das Wort „Vertrauen“ sehr wichtig, das Du weiter unten erwähnt hast. Vertrauen erzeugt das Gefühl von Sicherheit, mangelndes Vertrauen dagegen Angst, in Deinem Fall die Angst, die Zuneigung des Anderen könne nicht dauerhaft oder überhaupt nur echt sein. Du vertraust lieber auf Deine eigene Sicht, nach der Du dich nicht (immer) sonderlich magst, wie Du bemerkenswerter Weise schreibst.
Das Gegenteil von dir, ein selbstverliebter Mensch, wird kaum so denken und handeln, wie Du. Der hat allerdings andere Dinge an sich, die eine Beziehung zerstören können 😉

Ich weiß nicht genau, ob das der Punkt ist, aber ich werde dann auf jeden Fall distanzierter und vielleicht kommt das wirklich durch die abklingende Euphorie, die der Unsicherheit dadurch einen Raum verschafft, den sie dann komplett einnimmt.

Und Vertrauen…irgendwie ist das jetzt, wo ich so in diesem komischen Wirrwarr bin, vor dem ich Angst hatte, gar nicht mein Problem. Vielmehr ist es doch die Frage, wer ich bin. Und ob ich (okay) bin wie ich bin. Jedenfalls habe ich große Probleme damit, mich als jemandes Freundin zu definieren. Ich glaube diese Rolle steht mir einfach nicht…sie macht mich extrem angreifbar und noch unsicherer. Und das bereits bevor irgendetwas in Richtung Beziehung geschieht.

Meine Gedankengänge könnten gerade etwas wirr sein…

> diese Rolle steht mir einfach nicht…sie macht mich
> extrem angreifbar und noch unsicherer

genau.
Unten schrieb ich deshalb: „Vertrauen erzeugt das Gefühl von Sicherheit“. Könntest Du vertrauen, würde der objektiven Verletzlichkeit das subjektive Gefühl der Sicherheit gegenüberstehen, und dann könntest Du das vielleicht aushalten.

Ich meine im Übrigen nicht nur das Vertrauen, dass der andere Dich nicht tief verletzt. Das nenne ich mal Minimal-Forderung.
Ich meine auch das Vertrauen darauf, dass er Dich toll findet, wie Du bist (trotz Macken), auch wenn Du selbst Dich nicht toll findest. Darauf zu vertrauen ist für Dich womöglich noch die größte Herausforderung, oder?

Ja, das stimmt schon. Diese Art von Vertrauen habe ich bei sehr sehr wenigen Menschen…und mit denen bin ich nicht zusammen und möchte es auch nicht sein. Ich denke, wenn ich mit einem guten Freund zusammen kommen würde, bei dem ich vorher diese Art von Vertrauen hatte, würde es ähnlich in meinem Kopf ablaufen wie bei allen anderen auch…und alles wäre kaputt…aber das ist nur eine Vermutung.
Ich weiß nicht, wie sich das bei anderen Menschen in Einklang bringen lässt?!

> Ich weiß nicht, wie sich das bei anderen
> Menschen in Einklang bringen lässt?!

??
Was meinst Du damit?
Wie es andere Menschen hinbekommen, dieses tiefe Vertrauen für andere aufzubringen?
Oder wie Du es bei anderen Menschen hinbekommen könntest, ihnen so zu vertrauen?

Wie man in einer Beziehung vertrauen kann. Für mich ist es manchmal, als würde die „Beziehungsfrage“ alles zerstören. Ich weiß nur nicht, wie ich das am besten beschreiben soll…sobald ich einen Menschen an meiner Seite sehe, kann ich nicht mehr so vertrauen, hinterfrage alles, provoziere Missverständnisse…ich sehe die Person, der ich vorher als Freund/Bekannter vertraut habe, dass sie mich schätzt und gerne bei mir ist, auf einmal komplett anders und komme leider auch nicht mehr auf diesen lockeren und vertrauten Zustand zurück…

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