Dieser „Shutdown“ macht etwas mit einem. Manche drehen etwas durch, werden komisch oder eben noch komischer. Oder wollen einfach nur, dass alles wieder so wird, wie es einmal war. So langsam merke ich echt immer mehr, dass ich da anders bin als meine Mitmenschen. Ich schätze den Abstand von allem gerade so sehr und will auch nicht mehr so wirklich zurück. Also zumindest nicht zurück an den Status wo ich aufgehört habe.
Meine Nicht-Beziehung (irgendwie braucht der Kerl mal so langsam einen Namen…) meinte jedenfalls am Telefon, dass ich vor Corona doch sehr gestresst war. Von Menschen. Von Arbeit. Da hat er auch recht. Ich bin da ziemlich über meine Grenzen gegangen bzw. habe sie teilweise mehr ausgereizt als auf Dauer wirklich gut für mich ist. Aber im Auge des Sturms merkt man das nicht…
Wie werde ich es also nach der Krise handhaben? Vielleicht erkenne ich meine Grenzen ja nach dieser langen Ruhezeit schneller und mache sie dadurch auch schneller deutlich. Wirklich Lust habe ich jetzt in diesem Moment (wenn ich ehrlich bin) auf diese Herausforderung nicht. Aber ich habe ja noch etwas Zeit.
Doch ich sollte wirklich aufpassen, dass ich mich nicht ganz so abkapsle… meine beste Freundin meinte auch schon am Telefon, dass sie Angst hat, dass ich wieder so ein „Drinni“ werde, d.h. jemand, der einfach alles und jeden meidet und zu Hause bleibt. Mich reizt es zwar wirklich nicht vor die Tür zu gehen, aber ich habe nicht vor das für immer so durchzuziehen.
Geplant ist jedenfalls, dass ich mal Ende der Woche an Ostern meinen Chef auf der Arbeit besuche, um da ein Backup zu machen und etwas für Ordnung zu sorgen. Und ich will das wirklich nicht als Stresstest sehen, aber im Grunde ist es das, weil ich weiß, dass meine Struktur teilweise nicht weitergeführt wurde und ich da erst mal einiges an Daten sortieren muss.
Ich denke aber, das tut mir ganz gut… und ihm bestimmt auch.