Frühs erwacht die Welt
Wenn gleißend Licht den Tag erhellt
Im Ohr erklingen laut die Worte
„Die Sonne scheint an jedem Orte!“
Doch schmerzerfüllt das Herzchen weint
Wenn oben hell das Mistding scheint
Und freut man sich nicht mit ganz brav
So ist man schnell das schwarze Schaf
Dann wird man wieder schlecht gemacht
Verspottet und gar ausgelacht
Es ändert hierbei auch nicht viel
Selbst bei Regen ist man’s Ziel
Wann akzeptier’n die Menschen endlich
Was man erklärt doch gut verständlich:
Dass man einfach anders ist
Den Winter und den Herbst vermisst
Man nicht aus seiner Haut raus kommt
Sich eben nicht gern knallrot sonnt
Sich eher mit dem Wetter stresst
Und empfindet Kälte als ein Fest
Es stets hasst sich zu vergleichen
Gehört man doch lieber zu den Bleichen
Meidet prinzipiell das Sonnenlicht
Entfernt als erstes Schicht um Schicht
Erträgt leidend, wie man gar zerfließt
Sobald im Frühjahr alles sprießt
Wenn sich jeder präsentiert
Und nach noch mehr Wärme giert
Doch bleiben wir stets ungehört
Als die einzigen, die’s stört
Durch die Bestrahlung aggressiv
Fall’n wir prompt ins nächste Tief
Das Kämpfen raubt uns alle Kraft
Sind jedes Jahr noch mehr geschafft
So unbemerkt und eingeschränkt
Versteht keiner was uns so arg kränkt
Schon des Erklärens überdrüssig
Denn meistens ist es überflüssig
Sind oft alleine mit der Sicht
Die Einsamkeit uns fast ersticht
Ach wenn sie uns doch verstünden
Müssten wir nichts mehr verkünden
Wenn ein jeder einmal fühlt
Wie gut der leise Wind uns kühlt
Keiner würde dann mehr lachen
Sondern wissend
Nur für uns
Das Fenster aufmachen
> Wenn oben hell das Mistding scheint
cool 🙂
Was Du schreibst, ist genau meine Welt 🙂
Wo auch immer ich bin im Sommer, stehe ich in direktem Konflikt zu meinen Mitmenschen.
»Essen wir draußen?«
»Nein!«, schreie ich, »Jaa!«, schreien alle anderen, »die Sonne scheint so schön.«
Ja, eben, denke ich und weiß, dagegen komme ich nicht an.
Zu meinen schlimmsten Erlebnissen gehört ein Picknick in der freien Natur zwischen Gräsern, Insekten und in der prallen Sonne. Das war die Hölle für mich, die anderen fanden es klasse (nur nicht meine miese Stimmung).
„Schönes Wetter“ ist ein Begriff, der eigentlich unkonkret ist, aber von fast allen mit Sonnenschein assoziiert wird. Ich scheine dann der Einzige zu sein, der einen wolkenverhangenen oder wenigstens lockerbewölkten Himmel meint.
Dass ich den Sommer nicht mag, macht mich einmal mehr zum Außenseiter. Entweder, ich halte die Sonne aus und die Kopfschmerzen, die ihr folgen, oder ich bin einsam.
Meine Entscheidung 🙁
Hallo Pit!
Zuerst freut es mich, mal wieder etwas von dir zu lesen! Dein letzter Kommentar war von 2013. ; )
Und du bist nicht die einzige sommerhassende Person. Da gibt es wirklich mehr als man denkt. Nur eben im direkten Bekanntenkreis irgendwie nicht… Ich habe über Facebook z.B. drei Gruppen gefunden, in denen ich mich regelmäßig im Sommer ausgetauscht und gejammert habe. Das tat wirklich gut und hat mir das Gefühl gegeben nicht ganz so alleine zu sein.
Bei mir kann man da wirklich von Sommerdepression reden…mich lähmt das alles quasi komplett. Zu lesen, dass es auch noch andere gibt, die das so sehen, nimmt einem zumindest die Einsamkeit.
> Zuerst freut es mich, mal
> wieder etwas von dir zu lesen!
Danke 🙂
Ja, ich habe lange gar keine Blogs mehr gelesen. Dann hatte ich den Namen Deines Blogs tatsächlich vergessen, immer mal wieder danach gesucht aber nicht mehr gefunden :-O
Jetzt endlich schon. Keine Ahnung, was ich jetzt anders gemacht habe, als bei meinen letzten Suchen.
Schön, dass Du noch hier bist 🙂
Ja, ich bin auch nicht mehr so aktiv am Blogs lesen (und selbst auch gar nicht mehr so aktiv am Schreiben). Mir fehlt zum einen die Zeit, zum anderen haben zu viele gute Blogger aufgehört.
Und schön, dass du mich wieder gefunden hast. ; )