Zukunftsaussichten…

Vor wenigen Tagen sagte Dieter in etwa folgendes zu mir: Du wolltest schon so vieles sein, hast nichts umgesetzt und in einem Jahr wirst du wieder hier sitzen und hoffen, die Zeit bis zum Ausbildungsbeginn irgendwie zu überbrücken. Du wirst wieder große Pläne haben und keinen Schritt weiter sein…

Mein Freund/Facebook-Ehemann sagte mir ebenfalls knallhart die Wahrheit ins Handy. Ich weiß nicht mal mehr, was es war, das mich zum Weinen gebracht hatte, aber es war wohl die Tatsache, dass er recht hatte und kein Blatt vor dem Mund genommen hat. Dafür bin ich ihm auch irgendwie ein Stück weit dankbar, denn es hat diesem Etwas in mir, das „Mitleid“ sucht den Wind aus den Segeln genommen…

Ich habe es geschafft, das Ziel Abitur vorerst unter den Tisch zu kehren, ohne mich immer noch wie eine Versagerin zu fühlen. Aber was ich nicht schaffe, ist mich gut genug für einen Job zu fühlen. Es klingt lächerlich…aber momentan ist der Sinn irgendwo anders unterwegs, vielleicht Zigaretten holen…und kommt nicht mehr so schnell zurück.

Was steht denn jetzt noch zur Auswahl? Die Zeitung hier will mich natürlich nicht. Für eine Sekunde bewunderte ich den Arbeitsplatz der Chefredakteurin. Doch als ich das Büro verließ war mir nun endgültig klar: So will ich niemals sein!
Man kann nicht jedem eine Chance geben, das ist mir klar…aber die Frau hat mir mit ihren Aussagen noch einmal eins reingewürgt, auch wenn die objektiv gesehen normal waren. Nur subjektiv und aus meiner Sicht waren ihre Worte wie Gift…
Der einzige, der mir in dieser Hinsicht Mut macht ist mein bester Freund Kai: Zeig denen, was du schreibst, mit deinem Blog erreichst, du bist eine geniale Autorin!

Ja…nur leider hat die Chefredakteurin sich nicht mal meine Visitenkarte angesehen, mir nicht mal die Chance auf Probearbeiten gegeben, nicht mal die Chance, ihr einen Text zu geben. Sowas demotiviert…
Redakteurin werden? Nee, danke…ist gestrichen

FSJ ist ja nun auch gestorben, also muss ein neuer Plan her…

Ich hasse es. Alles, was ich anpacke geht schief. Und so langsam habe ich nicht mehr die Kraft, bei jedem neuen Versuch 100 % zu geben. Mir fehlt die Motivation…

Was das Schreiben angeht, bin ich auch irgendwie blockiert. Super. Ich fühle mich wieder leicht wie in der Schule. Ich will was machen, weiß aber, dass der Rest es besser kann und ich nie so gut werde, wie die anderen. Ich bin nicht mehr da, um zu lernen, es mal besser zu machen. Nein, ich bin einfach nur sehr frustriert, weil ich einfach null Erfolge sehe…

Ich werde mich nun als Tellerwäscherin bewerben und morgen noch die halbe Stadt abklappern, denn es muss weitergehen. Es kann nicht sein, dass Stachelfrisur jedes Mal den Kopf schüttelt und ironisch meint „Aha…Großeinkauf?“ wenn er meine Einkäufe sieht. Heute war es ein Apfel (mal was Gesundes, was nicht so viel kostet) und Billig-Schinken. Wow. Ich habe mich vor zwei Wochen noch gefreut, endlich mal was zu wiegen. Und innerhalb weniger Tage wog ich wieder nichts…der Grund: Essen macht mir ein extrem schlechtes Gewissen…so um den Geldbeutel rum…

Falls ich irgendwann mal am Ende des Regenbogens einen Job haben werde, nehme ich mir vor viel einzukaufen und den gesamten Edeka zu überraschen…denn es kann nicht sein, dass mein Kühlschrank nur aus Senf, Milch, Tomatenmark und Vodka besteht?! Das ist…frustrierend…und bringt mich im Leben nicht weiter. Und schon gar nicht, wenn es eigentlich heißt, dass man ist, was man isst. Was bin ich denn dann? Ähm…lieber nicht darüber nachdenken…ich identifiziere mich lieber mit etwas anderem, als mit meinem Kühlschrank…das würde mich nur noch mehr demotivieren…

Also…auf ein Neues; auf in den Kampf! Die Männer (ich kenne irgendwie keine Frauen mehr O__o) haben ja recht…ich bin momentan ein Nichtsnutz, aber eigentlich habe ich Talent…irgendwo. Nur muss ich das vorerst auf Eis legen und mir einfach nur einen Job suchen. Ich.muss nämlich von was leben und will ja schließlich nicht total abrutschen ins Nichts.

Meine weiteren Pläne sind außerdem: Eine Ausbildung zur Fotografin, evtl. mit meinem Facebook-Ehemann zusammen ziehen, Zeug auf eBay verticken, den Drucker aus dem Fenster schmeißen und hoffen, dass ich während meinem Job Zeit habe, um an gaaaaanz vielen Wettbewerben teilzunehmen, bei denen man Kohle gewinnen kann. Auch wenn ich immer noch angepisst bin wegen der Oberstufendepression, weil es da verdammt viel Geld zu gewinnen gab, das ich jetzt verdammt gut gebrauchen könnte…

Hört: Prinz Pi – Fluch der Besten