Was wird morgen sein?
Werden wir noch so leben wie heute,
So fühlen,
Wie in diesem Moment?
Ist alles vergänglich,
Unsicher?
Wird das Geld noch reichen,
Wann ist Monatsende?
Ist die Miete gezahlt?
Wie sieht meine Zukunft aus?
Wie werde ich überleben,
Von was leben?
…
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich auf dem Balkon und rauche, versuche mich zu beruhigen. Doch meine eigenen Worte triggern mich. Ist ja auch verständlich. Aber ich ziehe mich somit immer tiefer, bis ich mit angezogenen Beinen auf dem Hocker sitze und einfach das rauslasse, was schon den ganzen Abend rauswollte: Tränen.
Und während mein Körper unkontrolliert zittert und ich einfach nur überfordert bin, nehmen zwei Hände meinen Kopf und ich blicke meinem Facebook-Ehemann in die Augen, dem es mit seinen Angstzuständen garantiert nicht besser geht als mir. Eher um einiges schlechter. Bei mir macht immerhin die Psychosomatik nicht viel. Bei ihm schon. Das ist auch so ein Sorgenpunkt…genau wie meine Zukunft. Mein Plan (ohne FSJ) steht zwar, auch wenn er sich im Laufe der letzten Monate mindestens 100 Mal geändert hat, aaaaaber: Ist er auch umsetzbar? Ich könnte ungefähr ein Jahr überleben. Aber was ist, wenn ich eine Ausbildung mache? Zahlt mir das Arbeitsamt dann immer noch die Wohnung? (Falls sie den Antrag überhaupt annehmen) Und vor allem: Wann bin ich endlich mein eigener Mensch? Wann kann ich wieder mit Liebe gute Sachen kochen, überhaupt was essen und etwas kaufen, einfach nur weil es mir gefällt? Wann muss ich mir keine Sorgen mehr machen, ob das alles noch einen wert hat? Das (unbewusste) Hungern, das Sparen. Und hey, ich bin echt froh, dass meine Katze sehr wenig kostet…
Alles Fragen über Fragen.
Ich hasse Geld.
Ich hasse hasse hasse einfach Geld.
Und ich weiß, es macht nicht glücklich, aber es macht vieles leichter, gibt Sicherheit.
Tja, so sieht’s aus. Aber ich habe diesen Weg selbst gewählt. Jahrelang Leute ausnehmen und mich DANN verabschieden wäre einfach zu mies, nicht meine Art und für meine Psyche eine Zumutung. Dann lieber rechtzeitig gehen und die Karten offen auf den Tisch legen, auch wenn sie immer noch keiner wirklich liest. Aber das ist mir egal. Ich habe noch alles im Griff. Richtig mies wird es erst dann, wenn jetzt alles scheitert, sprich: Ich finde keinen Job und vom Amt gibt es kein Geld…das wäre ja mal ganz toll…ich sollte mir deshalb unbedingt einen Plan B überlegen. Nur leider gehen mir gerade echt die Möglichkeiten aus…
Ach, das ist echt nicht schön…das Glück liegt neben mir und hat selbst Sorgen und Ängste. Und ich weiß nicht wohin mit mir. Aber ich weiß, dass ich stark und motiviert sein muss, denn sonst reißt es mich tiefer und tiefer in mein eigenes Unglück…und das darf einfach nicht passieren!