Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe…

Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit…
Arschloch!?
Warum stehen Frauen eigentlich so auf diesen typischen Arschloch-Mann?

Ich habe mich lange nicht mehr mit diesem Thema beschäftigt. Doch jetzt lese ich mir gerade den Blog von der lieben Asu durch und bin gedanklich wieder voll und ganz bei der Sache. Gefragt hatte mich allerdings schon vor einigen Tagen das Navigationssystem, sprich, mein Freund.

Ich wusste die Antwort auch nicht so genau, aber die besten Ideen kommen einem sowieso immer erst im Nachhinein. Gelesen hatte ich aber schon von diesem Phänomen. Ich steckte mit Jo ja auch darin, auch wenn da nie etwas Handfestes war. Über eine Umarmung ging es nie hinaus. Aber alleine das versetzte mich schon quasi in Ekstase, da es so selten vorkam.

Ich hatte auch mal ein Buch darüber gelesen, das ich auch mal im Blog erwähnt habe. Momentan hat es die Tati, aber ich habe ein paar wichtige Textstellen rauskopiert und in Word abgespeichert.Es ging um folgendes…

Zu sehr lieben bedeutet sich für einen Menschen bis zur Selbstaufgabe verzehren, diese Besessenheit mit Liebe gleichzusetzen, zulassen, dass sie die eigenen Gefühle und einen Großteil ihres Verhaltens bestimmt, erkennen, dass sie sich auf die eigene körperliche und seelische Gesundheit negativ auswirkt, und trotzdem nicht loslassen können.
Wenn Sie eine Frau sind, die mit Depressionen zu kämpfen hat, suchen Sie unbewusst nach Situationen, die für Sie erregend oder aufwühlend sind wie etwa ein Autounfall (oder die Ehe mit einem Alkoholiker)…

Irgendwie erinnert mich das doch schwer an mich. Na gut, ich habs ja auch schriftlich, dass ich „irre“ bin. Wobei ich das nicht so ganz als irre bezeichnen möchte. Ich finde das, was ich habe und wer ich nach all dem geworden bin eher interessant. Depression ist zwar eine Krankheit und ich wünsche sie nicht jedem and den Hals, aber ich muss zugeben, auch wenn sie mich sehr oft runterzieht, ist sie in einem gewissen Maße eine Muse für mich.
Aber damals, als das mit Jo war und ich dieses Buch noch nicht gelesen hatte, kam es mir vor, als wäre ich die „Krankenschwester“ mit dem Syndrom, Alkoholiker zu heilen. Man hat es mir auch immer wieder gesagt. Aber ich war überzeugt davon, dass es Liebe war. Auch wenn der Rest der Welt den Kopf geschüttelt und sich hinter meinem Rücken an die Stirn getippt hat. Und ich bin auch heute noch davon überzeugt, dass es Liebe war. Auch wenn so vieles dagegen spricht. Es war doch Liebe…gewissermaßen. Doch im Endeffekt ein Aufblicken nach unten…

Wenn wir mit unserer inneren Leere losziehen, um nach Liebe zu suchen, dann können wir nichts anderes finden als noch mehr Leere.

Das kenne ich nur zu gut. Und ich war eigentlich die ganze Zeit mehr oder weniger leer. Warum „war“? Ich bin heute auch nicht ausgefüllt. Eine Beziehung ohne Hoch und Tief kann mich nun mal nicht ausfüllen…ich brauche Action, die volle Dröhnung Autounfall mit Toten und Entführung und Mord und was weiß ich. Es ist krank, ich weiß es. Und ich kann nur hoffen, dass ich nach dem Knast-Kai, dem Alkoholiker-Jo und was weiß ich nicht alles, gelernt habe, mich nicht mehr in „Liebe“ hineinzusteigern. Auch wenn das Verlangen in mir nach Action schreit…es ist besser, wenn es diesen nur in Maßen bekommt.
Aber ich sage es mir doch jedes Mal, wenn sich etwas dem Ende zuneigt: Nie wieder. Und dann ergibt es sich doch immer und immer wieder. Immer und immer wieder eine neue zum Scheitern verurteilte Beziehung. Ich bin nun man beziehungsunfähig. Und zwar hochgradig. Immerhin leide ich diesmal nicht. Ein seltsames Gefühl. Es ist, als würde ich nichts fühlen. Aber ich fühle schon etwas. Ein schwaches Licht in der Ferne. Und wenn ich genauer hinblicke, ist es der Dönerladen um die Ecke. (Danke an Sky für die Idee und Muse ; ) )

„Und manchmal“, fahre ich fort, „läuft es sexuell sehr gut, wenn wir vom Partner besessen sind. All diese starken Gefühle – Aufregung, bange Vorahnungen, sogar Furcht – ergeben zusammen eine ziemlich explosive Mischung, die dann Liebe genannt wird, obwohl sie alles andere als das ist. Popmusik vermittelt uns dieselbe Botschaft. All dieses ‚Ich kann ohne dich nicht leben, Baby’-Zeug. Kaum jemand schreibt ein Lied darüber, wie unbeschwert und wohltuend eine gesunde Liebesbeziehung ist. Dagegen schreiben alle über Angst und Leid und Verlust und Liebeskummer. Also nennen wir dies Liebe, und wenn uns etwas widerfährt, das nicht verrückt ist, dann wissen wir nicht, wie wir damit umgehen sollen. Kaum beginnen wir, uns zu entspannen, fürchten wir auch schon, dass dies keine Liebe ist, weil wir davon nicht besessen sind.“

Ich bin nicht besessen. Zum ersten Mal, wie mir auffällt. Und das ist es auch, was mir fehlt. Diese Besessenheit. Dieses Verlangen nach dem Ungewissen, das in meinem Fall aber nicht Sex ist.

Man. Da will man mal einen allemeingültigen Artikel schreiben und am Ende muss ich nun doch feststellen, dass ich ein Psycho bin…
Ich sollte meinen Kaffee trinken und einfach mal NICHT denken…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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