Der Unterricht in Pädagogik ist immer wieder interessant. Besonders, weil ich nebenher bereits blogge. Und während ich so blogge, eigentlich nicht wirklich zuhöre und meine Gedanken aufschreibe, sehe ich an die Tafel. Dann wieder auf mein Blatt. Wieder an die Tafel. Und ich bemerke, dass wir anscheinend gerade zu dem Schluss gekommen sind, was ich gerade schon „gebloggt“ habe. Irgendwie hat das zur Folge, dass ich alles doppelt und dreifach habe. Um schöne Schrift bemühe ich mich schön lange nicht mehr. Die spare ich mir für Wichtigeres auf. Dafür schreibe ich auf drei Blättern gleichzeitig und bin trotzdem noch schneller als die Leute neben mir. Und die sehen leicht irritiert auf mein Blatt, weil meine Schrift zu lesen eher ein Ratespiel, als lesen ist…
Und am Ende bzw. vor der Klassenarbeit schreibe ich alles noch mal schön und geordnet zusammengefasst ab, sodass ich aus diesen Blättern dann lernen kann. Mal sehen, ob mir das diesmal eine bessere Note einbringt als letztes Mal.
Aber kommen wir zum heutigen Thema: Medien und Forschung
Seit kurzem stelle ich mir die immens wichtige Frage, ob es überhaupt eine Forschung gibt, die beweist, dass Fernsehen schlicht und einfach doof macht.
Mit Sicherheit gibt es einige, aber wenige, Bücher über die Verdummung der Gesellschaft und auch der Film Free Rainer befasst sich mit diesem Thema. Aber gibt es eine konkrete Forschung, die beweist, dass die Menschen immer eintöniger und gleicher werden? Gibt es eine Forschung, die beweist, dass es die Masse wirklich gibt und alle, Non-Konformisten, Schafe*, so wie Individualisten, darin untergehen?
Und was wäre eigentlich die Menschheit ohne Medien? Eine schöne und grauenhafte Vorstellung zugleich.
Das Grundproblem ist doch, dass es im Fernsehen alles gibt. Musik, Nachrichten, Soaps, Spielfilme, Ratesendungen, Comedy, Kabarett, Idioten die den halben Tag bei 9live vor der Kamera stehen und natürlich Sex (sells). Das ist für mich schon ein Grund, warum Kinder immer eintöniger erzogen werden. Gesellschaft, Anpassung. Und wenn schon die Eltern alles glauben, was im TV läuft, wie sollen dann die Kinder den richtigen Umgang mit Medien lernen?
Dennoch sind das alles nur Alltagstheorien von mir, nicht relevant, um sich darüber weiterhin Gedanken zu machen. Das ist mir egal. Denn ohne Alltagstheorie gäbe es mit Sicherheit keine Ideen zu Forschungen. Alltagstheorien gehören zum Leben. Sonst hätte keiner eine Meinung.
Und ich merke, je mehr mein Lehrer die Forschung hochschreibt, desto mehr echauffiere ich mich. Forschung ist mit Sicherheit ein gutes Mittel für Argumente und um überhaupt einmal etwas festgelegt zu haben. In erster Linie dienen diese Forschungen allerdings dem Laien. Denn dieser unterhält sich darüber und spekuliert mit anderen Laien (was wiederum zu Alltagstheorien führt).
Die Minderheit stellen hierbei die Pädagogen dar, die durch ihr bereits angesammeltes Wissen über Pädagogik und Erziehungswissenschaft diese Forschungen zu deuten versuchen.
Eigentlich interessant.
Ich finde es nur eigenartig, dass Forscher ein Brett vor dem Kopf zu haben scheinen. Sie könnten so viel erreichen und stattdessen stürzen sie sich wie hungrige Aasgeier auf ein Kind, das aus dem Wald kommt und bei Tieren gelebt hat. Und ist alles geklärt, so ist es nicht weiter von Interesse, was mit dem Kind passiert. Aber die Verdummung der Menschheit und die sozialen und geistigen Unterschiede sind direkt vor ihrer Nase und könnten zum Lebenswerk werden, wenn man sich mal ernsthaft damit befasst. Aber nein, das könnte ja den pädagogisch wertvollen Rahmen sprengen um am Ende in sinnloser Philosophie enden…
So wagt es wohl keiner auch nur mal den Mund aufzumachen und zu sagen: „9-live und Handywerbung braucht doch keine Sau!“
Und: „Wer sind die Menschen, die eigentlich deren Einschaltquoten steigern? Wer sieht sich 9-Live und dämliche irreale Geschichten an, die das Leben widerspiegeln sollen?! Was entsteht dadurch für ein Weltbild?“
Und: „Sind diese Menschen eigentlich vom Niveau her weiter unten als jemand der gar kein Fern oder nur Nachtcafé und Tagesschau sieht?“
Ich komme darauf zurück…
*Schafe: ein Begriff aus dem Buch About a boy von Nick Hornby
„Schafe“, sagte Marcus […] „Määääähh.“
„Wo hast du das denn her?“
„Das sagt meine Mum immer, wenn sie findet, dass Leute keinen eigenen Kopf haben.“