Ich schwimme inmitten eines Meeres. Weit und breit ertönt nur das beruhigend melodische Rauschen der Wellen. Warme Ströme streifen sanft meine Beine. Erlaube mir ein wenig Ziel- und Planlosigkeit. Und pures Glück durchströmt meine Adern, füllt mich mit Energie und mein Außen mit Liebe. So genieße ich mit jeder Faser meines Seins diese unendliche Freiheit!
Doch ist da nicht noch etwas anderes… ?
Ich weiß, dass da noch etwas sein muss! Etwas, das ich nicht sehen kann. Eine Barriere zwischen meiner Umwelt und mir, die mich nun beunruhigt.
Also tauche ich ab, immer tiefer. Spüre die mich umarmende Kälte. Will bis auf den Grund gehen. Und der Druck steigt. In mir. Um mich herum. Mitten im Nichts.
Ich bin alleine, aber das ist ja auch mein Meer, mein Geist! Und darum ertönt hier in dieser Stille auch nur mein Tinnitus, der mich warnt. Wird lauter je tiefer ich tauche.
Und mit einem Mal frage mich: Will ich das wirklich? Was habe ich denn vom Grund des Meeres in mir? Dreht sich dann etwa schlagartig die Welt und ich beginne zu begreifen? Bringt es mich denn den anderen näher, wenn ich versuche mir selbst näher zu kommen?
Doch ich verliere mich. Denn alles wird nun diffuser und gleichzeitig dichter, immer fester. Nichts mehr da von der Leichtigkeit! Alles wird schwer und es zieht mich hinab. Aber nie bis auf den Grund. Denn der scheint mir wie ein bodenloser Abgrund. Einfach nur ein Sog nach unten.
Und ich bekomme es mit der Angst zu tun, denn ich merke, dass ich etwas in mir mal wieder nicht begreifen kann und ich beginne zu zweifeln. Also löse ich mich mit letzter Kraft und kehre um. Denn ich will lieber wieder den warmen Strom fühlen. Die Ruhe. Und gleichzeitig flüstert eine leise Stimme in mir „Egoist“.
Aber es ist wir damals, als ich noch ein Kind war: Ich will irgendwie nicht aus dem Wasser…
das erinnert mich daran, dass ich noch irgendwann einen tauchschein machen will 😀
mal so nebenbei: hast du dir mal „Im Rausch der Tiefe“ angeschaut? Genialer Film, und zwar genau so wie du das grad geschrieben hast.
Also eigentlich ist das mit dem Tauchen ja eine Metapher für die Grenzen der Selbstreflexion in Zusammenhang mit Sozialkontakten… ^^‘
ändert nichts an der tatsache das „rausch der tiefe“ ein genialer film ist 😀