Erleben und Verhalten werden laut Sigmund Freud durch das Instanzenmodell gesteuert. Er stellt in seiner Theorie zwei Extreme gegenüber: Das Es und das Über-Ich. Man kann sie sich vorstellen wie Engelchen und Teufelchen auf den Schultern einer Comicfigur, die das Ich darstellt…
Das Es ist das Teufelchen, nicht zwangsläufig böse, setzt aber gerne das durch, was es will. Sein Ziel ist es, seine Triebe auszuleben und die Lust zu maximieren (Lustprinzip). Ein schlechtes Gewissen ist dem Es nicht bekannt, weil es keines hat.
Ihm gegenüber steht das Engelchen, der „Moralapostel“ (Moralitätsprinzip), das Über-Ich. Es geht ihm es vor allem darum, dass alles der Norm und gesittet vonstatten geht. Es ist das Gewissen höchstpersönlich und sein Ziel ist es, Schuldgefühle zu vermeiden. Im Buch steht es zwar nicht, aber da sich das Über-Ich nach Kultur entwickelt, schließe ich daraus, dass es sich bei jedem Menschen auch nach Erziehung unterschiedlich stark oder schwach entwickelt. In Familien, in denen Gewalt und Unordnung herrschen, ist es somit eher möglich, dass das Kind ohne großes schlechtes Gewissen, ein anderes Kind schlägt, um durchzusetzen, was es will.
Das Ich sind wir, die letztendlich die Entscheidung treffen, in welche Richtung es gehen soll. Wir setzen uns mit der Realität auseinander (Realitätsprinzip). Wir wägen ab, finden Kompromisse, gehen den Trieben nach oder auch nicht. Wir entscheiden, ob wir nun unsere Moral oder Lust von der Schulter werfen.