Perverses Spiel zweier Fetischisten

Diese Story will ich schon seit fast einem Jahr online stellen, kam aber nie dazu. Sie stammt auch aus Zeiten, in denen ich noch an die Liebe geglaubt habe. Passt zwar nicht zum Titel, aber was ich damit sagen will ist, dass ich diese Geschichte sogar noch vor Jo geschrieben habe. Es kommt mir vor, als sei es erst gestern gewesen…

 

Er ist verrückt nach ihren Schuhen. Sie liebt hohe Absätze.

Er trägt in seiner Freizeit gerne Anzüge und Krawatten. Sie liebt es, damit zu spielen.

Er liebt sich. Sie liebt sich. Und irgendwie entsteht dadurch gegenseitige Liebe, die allerdings etwas Perverses an sich hat: Perverses Spiel.

Er hasst Sozialpädagogik. Er hasst Kinder. Aber vor allem hasst er es sich mit beidem zu beschäftigen. Doch was soll er machen? Es ist nicht etwa so, als würde er einen Job brauchen. Geld hat er ja genug. Sonst könnte er sich nicht all die teuren Anzüge leisten, die er so gerne in seiner Freizeit trägt und in denen er sich wohl fühlt. Er muss nur diese verdammten Sozialstunden ableisten, die sich derzeit auf ein Jahr belaufen. Nur da gibt es ein Problem: Seine immer wiederkehrende Vorstellung. Die hat nämlich mit hohen Absätzen zu tun. Er stellt sich vor: Sie – mit 10 cm unter sich und vorne spitz zulaufenden, engen, schwarzen Stiefeln. Die Breite des Absatzes spielt dabei keine Rolle. Die Frau muss nur lange, normal-gebaute Beine haben, sodass die Stiefel perfekt anliegen. Der Schuh muss ihn wirklich „anmachen“.

Seine Vorstellung wird unterbrochen, denn so zerstreut wie er jetzt ist, fliegen ihm seine Unterlagen herunter und er muss sich bücken um sie aufzuheben. Und da hört er etwas. Er ist zwar in einer Schule, aber hört trotzdem sein Lieblingsgeräusch! Klappernde Absätze schlendern elegant an ihm vorbei. Die Höhe: 8 cm. Er erkennt sofort, dass es Stiefel sein müssen, auch wenn die Betroffene, die gar kein Notiz von ihm nimmt, ihre Jeans drüber hat. Langsam geht sein Blick von unten beginnend bei den Stiefeln nach oben und er sieht: Eine Schülerin. Sie muss so um die 17/18 sein. Er hat sich sofort verliebt. In die Schuhe. Ach, wenn sie doch nur die Jeans ein klein wenig hochziehen könnte…

„Sind Sie Tobias Kapzec?“ fragt eine Stimme hinter ihm. Es ist ein Sozialpädagoge. „Ähm…ja, der bin ich.“ sagt Tobias etwas distanziert. Seine Gedanken kreisen immer noch um die Stiefel des Mädchens. „Ich zeige Ihnen nun die Schule!“ Der Pädagoge lächelt ihn affektiert an. Er nervt ihn schon jetzt und am liebsten würde er jetzt den Schuhen hinterherhechten.

„Und hier ist dann der Ruhe-Raum!“ beendet Mr. Ich-lächle-bis-du-aus-dem-Fenster-springst seine Tour. Gelangweilt steift Tobias‘ Blick über kleine Rotznasen, die sich eine Kissenschlacht liefern und einer Sitzecke in der sich zwei Mädchen aus den höheren Klassen unterhalten. Schlagartig wird er wieder aufmerksam, denn er sieht das Mädchen von vorhin. Sie hat ihre Beine überschlagen und unterhält sich lässig mit ihrer Freundin. Auf einmal blickt sie ihn an. Er kann vor Faszination den Blick nicht abwenden und sie sehen sich eine Weile so an bis der Sozialpädo-Spasst, der gar nicht merkt, dass ihm niemand zuhört, sagt: „Und jetzt gehen wir mal zum Schriftlichen…“ Tobias‘ Blick löst sich von dem des Mädchens und auf einmal freut er sich, Sozialpädagoge zu werden.

Sie, ihr Name lautet Julia, fragt sich, was dieser Typ eigentlich hat. Wie er sie angesehen hat. In diesem Anzug mit der Brille! Genau das, auf was sie steht. Sie mag zwar unschuldig aussehen und sich auch so geben. Doch in ihrem tiefsten Inneren wünscht sie sich etwas zum Spielen. Krawatten eignen sich dazu hervorragend. Sie stellt sich vor, wie sie die Krawatte nimmt, natürlich an beiden Enden um ihn nicht zu erwürgen, und ihn, den Anzug-Typ langsam an sich zieht. Immer mit verführerischem Augenkontakt. Und sie kommt sich dabei wahnsinnig toll vor.

„Was grinst du jetzt auf einmal so?“ wird Julia von ihrer Freundin Sophie gefragt. Julia wirft ihr langes, schwarzes Haar zurück in der Gewissheit, dass er sie sieht und antwortet: „Miau!“ und fährt demonstrativ ihre Krallen raus. Daraufhin sieht ihre Freundin sie perplex an und wendet sich mit den Worten „Jetzt drehst du aber durch.“ von ihr ab. Julia ist immer noch guter Laune. Sophie würde das, was sie wieder anstellen würde sowieso nicht verstehen. Sophie ist da eher die brave, während Julia…nun ja, eher was zum Kratzen und Spielen sucht. Deswegen auch das ‚Miau‘. Wie eine Katze, die über die graue Maus herfällt. „Das wird ein Spaß werden.“ denkt sich Julia während sie sich ausmalt, was sie mit dem süßen Krawattenträger so alles anstellen würde.

Am späteren Nachmittag begegnen sich Julia und Tobias rein zufällig auf dem Gang. Er rast an ihr vorbei worauf sie erschrocken stehen bleibt. Ein paar Schritte weiter bleibt auch er stehen. „Alles in Ordnung mit Ihnen?“ Er dreht sich um. Sein Herz rast wie verrückt und er blickt wieder ihre Schuhe an, was ihr sofort auffällt, da sie versucht, ihm in die Augen zu blicken. Julia spürt sofort mit Genugtuung, dass sie Macht hat und zieht ihre Jeans ein klein wenig hoch. Er starrt sie wie hypnotisiert an. Sie dreht sich elegant um, spielt etwas mit ihren Haaren und läuft mit der für Models typischen Art zu Laufen den Gang entlang. Er folgt ihr. Doch bei der Tür zur Mädchentoilette, die immer offen ist, bleibt er stehen. Sie bemerkt das, kehrt noch einmal um und zieht ihn an seiner Krawatte hinein. Sie zieht ihn vorsichtig in eine der Kabinen. Tobias ist immer noch nicht imstande selbstständig etwas zu unternehmen, sich zu wehren. Doch irgendwie will er das auch gar nicht. Es gefällt ihm sogar, was sie mit ihm macht. Dieses Mädchen…sie scheint ihr Werk wirklich zu verstehen. Es kann nicht das erste Mal sein, dass sie so etwas tut.

In der Kabine setzt sie sich auf den Klodeckel und überschlägt gebieterisch die Beine. Sie hat Macht und sie kostet jede Sekunde davon aus. Er fällt währenddessen auf die Knie. Sie hält ihm ihren Fuß hin an dem der Schuh seiner Träume ist. Und er streichelt zart den Schuh, während sie es genießt. Er zieht ihre Jeans hoch bis er den Reißverschluss zu fassen bekommt. Doch sie zieht den Fuß weg und ihn zu sich heran. Sie sieht ihm in sie Augen und er ihr. Dann küsst sie ihn und er erwidert ihren Kuss. Und während die Küsse immer inniger werden spielen beide miteinander. Er mit ihren Schuhen, sie mit seiner Krawatte und den Knöpfen seines Hemds. Dieses Spiel geht soweit bis er leise beginnt ‚Stop‘ zu stöhnen und dabei immer lauter wird. Schlagartig hält sie in ihrem Spiel inne. Ihr schockierter Gesichtsausdruck weicht allerdings in Sekundenschnelle einem Lächeln und sie flüstert zart: „Okay, ich denke, es reicht für heute.“

„Aber…“

„Pssst. Nicht jetzt. Hinterfragen wir das ein andermal.“

Natürlich beließen die beiden es nicht bei diesem einen Treffen. Es entstand auch gleich ein zweites, ein drittes und ein viertes. Die beiden haben sich wohl gefunden. Denn sie hat nun jemanden, für den sie sich schick machen, mit dem sie spielen kann und der mit ihr Schuhe einkaufen geht. Und nicht nur ein Paar!

Und er hat sie. Sie mit den langen Beinen und den Schuhen. Schuhe, die er ihr gekauft hat. Doch er liebt nicht nicht nur ihre Schuhe, sondern auch ihre ganz spezielle Art zu Spielen und mit Macht umzugehen. Er ist sich der Perversität in dieser Sache bewusst, doch es macht ihm absolut nichts aus. Denn er genießt jede Minute mit ihr. Jedes Fauchen bevor sie zum Angriff übergeht und sich mit Küssen auf ihn stürzt. Nun gut, ein bisschen fühlt er sich benutzt, aber er macht es bei ihr ja auch nicht wirklich anders, oder? Beiden ist klar, dass dieses Spiel nicht ewig weitergehen kann. Doch sie kosten es aus, bis es nicht mehr geht.

Posted by Journey

Kategorie: (Kurz)geschichten

Autor: Journey

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